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Kormoran- und Fischbestand

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Tauchen <strong>und</strong> Fischen<br />

Der <strong>Kormoran</strong> beherrscht Techniken des<br />

Fischfanges perfekt: er steckt den Kopf ins<br />

Wasser <strong>und</strong> schaut nach Beute aus, mühelos<br />

kippt er nach vorne ab <strong>und</strong> taucht. Das geht<br />

sehr rasch, weil er schon tief im Wasser liegt.<br />

Taucht er ohne Fisch auf, weiß der Beobachter<br />

nicht, ob der Tauchjäger leer ausging oder einen<br />

kleineren Fisch schon unter Wasser geschluckt<br />

hat. Ist der Fisch groß, wechselt der <strong>Kormoran</strong><br />

gerne an einen festen Sitzplatz, um sich dem<br />

Schlucken der Beute zu widmen. Ein <strong>Kormoran</strong><br />

kann sich auch von einem Pfahl aus gezielt nach<br />

einem Fisch ins Wasser stürzen.<br />

Verhaltensk<strong>und</strong>lich erstaunlich ist die gemeinschaftliche<br />

Treibjagd auf einen Fischschwarm,<br />

an der sich H<strong>und</strong>erte von <strong>Kormoran</strong>en beteiligen<br />

können. So eine Jagd erfordert eine ausgeklügelte<br />

Strategie <strong>und</strong> gute Koordination, um durch<br />

angepasstes Schwimmtempo, durch Tauchen<br />

<strong>und</strong> Flügelschlagen in gestaffelter Formation<br />

Fische in eine Bucht oder ins flache Wasser zu<br />

treiben. Solche Kooperationen sieht man eher bei<br />

den lernfähigeren Säugetieren. In der Vogelwelt<br />

ist dieses Verhalten eine Ausnahme. Der Aktions-<br />

Sequenz der Fischfanges<br />

Meister der Unterwasserjagd, allein <strong>und</strong> im Team<br />

22<br />

radius der fischenden Vögel reicht bis zu 50 km<br />

um Brutkolonien oder Schlafplätze, gelegentlich<br />

fliegen sie auch weiter an einen ergiebigen<br />

Fischgr<strong>und</strong>.<br />

Gut bekannt ist heute das Spektrum an Fischen<br />

in der Beute, viele Studien sind dieser wichtigen<br />

Frage nachgegangen. Der <strong>Kormoran</strong> ist ein Opportunist,<br />

er frisst jene Fische, die er am leichtesten<br />

fangen <strong>und</strong> bewältigen kann.<br />

Etwa 500 g pro Tag ist die Ration eines erwachsenen<br />

Vogels. Die Länge der Fische liegt<br />

zwischen 10 <strong>und</strong> 55 cm. Hochrückige Fische wie<br />

Karpfen <strong>und</strong> Brachsen sind meist kürzer, Fische<br />

wie Aal <strong>und</strong> Hecht können schon länger sein.<br />

Es wurde nachgewiesen, daß <strong>Kormoran</strong>e Fische<br />

bis 900 g geschluckt haben. Größere Fische entkommen<br />

dem <strong>Kormoran</strong> oft, nachdem er sie mit<br />

seinem Hakenschnabel schon gegriffen hatte. Sie<br />

tragen dann unverkennbare Verletzungen, sterben<br />

häufig an Verpilzungen. Die vom <strong>Kormoran</strong><br />

gefressenen Fischarten spiegeln das Angebot im<br />

Gewässer wieder. Es gibt jedoch Arten, welche<br />

es durch ihr Verhalten dem <strong>Kormoran</strong> leicht<br />

machen, sie zu fangen, dazu gehört die Äsche.<br />

Den Schnabel zu voll genommen:<br />

der Waller entkam mit<br />

einigen Kratzern<br />

<strong>Kormoran</strong>e halten<br />

sich an die häufigsten<br />

Fische, doch manche<br />

Arten sind für sie<br />

leichter zu fangen.

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