Kormoran- und Fischbestand
Kormoran- und Fischbestand
Kormoran- und Fischbestand
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Bewertung von Schäden<br />
Fischentnahme <strong>Kormoran</strong>-Fischer<br />
Schäden in Fließgewässern<br />
Ein Schaden liegt vor, wenn durch ein Ereignis<br />
die Beeinträchtigung oder Wertminderung eines<br />
Gutes erfolgt. Der Schaden kann sowohl materieller<br />
als auch ideeller Natur sein. Das Ausmaß<br />
des Schadens ergibt sich aus dem Vergleich des<br />
Zustands des Gutes vor <strong>und</strong> nach der Beeinträchtigung.<br />
Im Falle des <strong>Kormoran</strong>s sind materielle Beeinträchtigungen<br />
prinzipiell leicht zu verstehen:<br />
Minderung des Verkehrswertes eines Gewässers,<br />
geringere Erträge, beschädigte Netze. Nicht ganz<br />
so selbsterklärend sind ideelle Beeinträchtigungen,<br />
wie die Konsequenzen für den Artenschutz durch<br />
die Veränderung der Fischfauna.<br />
Beutespektrum des <strong>Kormoran</strong>s<br />
Die übermäßige Entnahme von Fischen durch<br />
den <strong>Kormoran</strong> trifft in Fließgewässern den<br />
Artenschutz <strong>und</strong> die Angelfischerei. Als ein<br />
Kriterium für Schaden im Artenschutz gilt hier<br />
das Prinzip der Nachhaltigkeit, wenn nämlich das<br />
Regenerationspotential der Fische gefährdet ist.<br />
52<br />
Schrätzer<br />
Rotauge<br />
Flussbarsch<br />
Zingel<br />
Schleie<br />
Brachse<br />
Renke<br />
Nase<br />
Aalrutte<br />
Barbe<br />
Äsche<br />
Schied<br />
Bachforelle<br />
Regenbogen<br />
Zander<br />
Karpfen<br />
Hecht<br />
Huchen<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 Maximale Gesamtlänge der Fischart (cm)<br />
Fischen ist nicht gleich Fischen: durch starken <strong>Kormoran</strong>fraß kommen Arten kaum zur Laichreife – in der Angelfischerei<br />
erlauben Fangbeschränkungen <strong>und</strong> Größenmaße das Heranwachsen großer Fische<br />
Verschärft sind die Einflüsse durch den <strong>Kormoran</strong>,<br />
weil mehr als 90% der Fließgewässerfischarten<br />
auf der Roten Liste stehen <strong>und</strong> ein guter Teil<br />
davon vom Aussterben bedroht ist.<br />
Heute sind die Zusammenhänge von <strong>Fischbestand</strong>,<br />
Fassungsvermögen eines Gewässers,<br />
Fischproduktion <strong>und</strong> Ertragsfähigkeit gut<br />
erforscht. Daraus lassen sich Ertragsklassen<br />
für bestimmte Gewässertypen ableiten.<br />
In freien Gewässern lassen sich prinzipiell im<br />
Rahmen der Nachhaltigkeit zwischen 30 <strong>und</strong><br />
50% der jährlichen Fischproduktion abschöpfen.<br />
Wie Studien zeigen, wird in mit der Angel<br />
befischten Gewässern meist weniger als die<br />
Hälfte dieses potenziellen Ertrages genutzt,<br />
aus verschiedenen Gründen.<br />
Die Angelfischerei bewegt sich in aller Regel gut<br />
im Rahmen der Nachhaltigkeit.In den Salmoniden-<br />
gewässern, in der Forellen <strong>und</strong> Äschenregion,<br />
beträgt der potentielle Ertrag etwa +/- 20% der<br />
Fischbiomasse (des <strong>Fischbestand</strong>es). Frisst nun<br />
der <strong>Kormoran</strong> einen guten Teil des potenziellen<br />
Ertrages, so bleibt den Anglern weniger Raum im<br />
Rahmen der Nachhaltigkeit.<br />
Beutespektrum <strong>Kormoran</strong><br />
Fischarten-Schonmaße<br />
geschont<br />
fangbar<br />
Der <strong>Kormoran</strong> kennt<br />
keine Fangbeschränkungen.<br />
Bei großem<br />
Fraßdruck werden auch<br />
die kleinen Fische<br />
gefangen.