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Kormoran- und Fischbestand

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Querverbau Wertach, Kirnach,<br />

Geltnach, Lobach<br />

Die Längsvernetzung der Gewässer hat mit den<br />

Querverbauungen vorerst ein Ende gef<strong>und</strong>en.<br />

In Bayern erzeugen heute 5.400 Kraftwerke<br />

Strom an den Gewässern. Die größten Betreiber<br />

sind EON mit 133 Anlagen <strong>und</strong> die Bayerischen<br />

Elektrizitätswerke mit 34 Kraftwerken. Pläne<br />

zum weiteren Ausbau der Wasserkraft bestehen<br />

nicht nur bei den großen Betreibern an Donau,<br />

Main, Iller oder Isar, es liegen auch viele Anträge<br />

der kleineren Betreiber den Landratsämtern vor.<br />

Das Ausmaß der Querverbauungen ist exemplarisch<br />

an der Wertach <strong>und</strong> ihren Nebenflüssen<br />

Geltnach <strong>und</strong> Lobach zu sehen. Hier sind die<br />

Bauwerke kartiert <strong>und</strong> nach ihrer Durchgängigkeit<br />

untersucht: die meisten sind nicht oder nur<br />

mangelhaft durchgängig.<br />

34<br />

5 10 15 20 km<br />

Maßtab: 1:250.000<br />

Durchgängigkeit<br />

durchgängig<br />

eingeschränkt durchgängig<br />

mangelhaft durchgängig<br />

nicht durchgängig<br />

Grüntensee<br />

Kirnach<br />

Wertach<br />

Kaufbeuren<br />

Wertach<br />

Biessenhofen<br />

Neugablonz<br />

Marktoberdorf<br />

Lobach<br />

Buchloe<br />

Geltnach<br />

Gennach<br />

Gennach<br />

Augsburg<br />

Wertach<br />

Bobingen<br />

Großaitingen<br />

Singold<br />

Schwabmünchen<br />

Singold<br />

Wertach mit Nebengewässern querverbaut: eine Barriere<br />

folgt der anderen<br />

Lech<br />

An der Ammer mit ihren Nebengewässern<br />

existieren 723 Querbauwerke. Eine Kartierung<br />

in Schwaben hat an 56 Fließgewässern 1.211<br />

Querbauwerke festgestellt – nur 5% sind mit<br />

Fischaufstiegshilfen ausgestattet.<br />

Renaturierung – zurück zur Natur?<br />

Jahrzehntelang waren die natürliche Funktion<br />

der Fließgewässer <strong>und</strong> der Schutz ihrer Lebensgemeinschaften<br />

kein Thema. Im Vordergr<strong>und</strong><br />

stand stets die wirtschaftliche Nutzung. Heute<br />

bemüht man sich um Reparatur des angerich-<br />

teten Schadens.<br />

Für Fischtreppen <strong>und</strong> Tümpelpässe zur Verbesserung<br />

der Durchlässigkeit, für die Renaturierung<br />

von Gewässerabschnitten oder eine umweltfre<strong>und</strong>lichere<br />

Renovierung von Anlagen gibt es<br />

erfreuliche Beispiele. Einen großen Impuls zur<br />

Verbesserung der Gewässer bringt die EU mit<br />

der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Jetzt gibt<br />

es einen Ordnungsrahmen zur Verbesserung der<br />

Gewässerökosysteme. Die WRRL orientiert sich<br />

am natürlichen Gewässerzustand, so wie er sich<br />

einstellen würde nach Aufgabe aller Nutzungen<br />

<strong>und</strong> nach Beseitigung aller Verbauungen –<br />

irreführend wird dieser Gewässerzustand als<br />

Leitbild bezeichnet.<br />

Dieses Leitbild ist nämlich kein konkretes Sanierungsziel.<br />

Als realistisches Sanierungsziel wird<br />

vielmehr vor dem Hintergr<strong>und</strong> des Leitbildes<br />

ein „Entwicklungsziel“ festgelegt.<br />

Es orientiert sich an unserem Leben am Gewässer,<br />

deren Nutzung <strong>und</strong> am Kosten/Nutzen-<br />

Verhältnis von Maßnahmen. In Bayern laufen<br />

mehrere Pilotprojekte wie an Main oder Iller/<br />

Lech. Nach der WRRL sollen alle Gewässer bis<br />

2015 in „gutem Zustand“ sein.<br />

Es gibt eine Einschränkung: für bereits stark<br />

veränderte Gewässer (Heavily modified<br />

Waterbodies) gilt das so nicht. In Bayern müssen<br />

voraussichtlich 40% der Fließgewässerstrecken<br />

in dieser Kategorie eingestuft werden. Bei allem<br />

guten Willen in der Verbesserung der Gewässer<br />

sind einer Renaturierung heute enge Grenzen<br />

gesetzt.<br />

Bayerns Seen<br />

Gletscher schürften vor 10.000 Jahren die<br />

Becken von Chiemsee, Starnberger See <strong>und</strong><br />

Ammersee – über 200 natürliche Seen gibt es in<br />

Bayern. Im nicht so niederschlagsreichen Norden<br />

Bayerns, in Franken, wird Wasser aus dem<br />

Donaugebiet über die Wasserscheide in das<br />

Einzugsgebiet des Rheins geleitet. Wasser der

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