Kormoran- und Fischbestand
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Phänomen <strong>Kormoran</strong>ausbreitung<br />
Die rasante Zunahme <strong>und</strong> die Ausbreitung des<br />
<strong>Kormoran</strong>s auf dem europäischen Festland in<br />
den letzten Jahrzehnten sind auch für Fachleute<br />
ein Rätsel. Der <strong>Kormoran</strong> verfügt über Eigenschaften,<br />
die ihn – biologisch gesehen – als<br />
Erfolgsmodell ausweisen. Seine enorme Anpassungsfähigkeit<br />
ist eine dieser Eigenschaften.<br />
Andere Wildtiere wie Graureiher oder Fischotter<br />
haben sich nach dem Einführen von Schutzbestimmungen<br />
wieder erholt – keine der Arten<br />
jedoch mit derselben Geschwindigkeit <strong>und</strong> in<br />
einem Ausmaß, in dem die heutige Population<br />
die ursprüngliche überflügelt hat. Nehmen wir<br />
Verbreitungsgebiet <strong>Kormoran</strong><br />
8<br />
Ph. carbo sinensis<br />
Ph. carbo carbo<br />
weitere Unterarten<br />
den Fischadler; er ist ein anderes Extrem: seine<br />
Rückkehr ist mehr als zögerlich, obwohl ihm heute<br />
allseits Sympathien entgegengebracht werden.<br />
Die Familie der <strong>Kormoran</strong>e ist weltweit verbreitet,<br />
mit mehreren Dutzend Arten. Biologen reden<br />
bei einer solchen Struktur einer Tierart auch gerne<br />
von einer „Superspezies“; sie bringen dadurch<br />
die große Flexibilität <strong>und</strong> Anpassungsleistung an<br />
verschiedene Lebensräume zum Ausdruck. Allein<br />
bei einer einzelnen Art, nämlich jener auf die es<br />
in Bayern ankommt – Phalacrocorax carbo – wird<br />
die Flexibilität deutlich.<br />
Verbreitung von Phalacrocorax carbo: Insgesamt 7 Unterarten – zwei davon in Europa (Ph. carbo carbo <strong>und</strong> Ph. carbo sinensis)<br />
Aufstieg <strong>und</strong> Aus-<br />
breitung nach dem<br />
Bestandseinbruch<br />
waren beim <strong>Kormoran</strong><br />
in diesem Ausmaß<br />
nicht vorherzusehen.