Kormoran- und Fischbestand
Kormoran- und Fischbestand
Kormoran- und Fischbestand
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Anfälligkeit einiger Fischarten gegen <strong>Kormoran</strong>fraß<br />
Äsche<br />
Lebt in Schwärmen im Freiwasser, sucht<br />
auch bei Gefahr selten Deckung auf. Im<br />
Winter, zu Zeiten großer <strong>Kormoran</strong>-<br />
präsenz, ist das Wasser klar <strong>und</strong> der<br />
Wasserstand niedrig. Äschen konzentrieren<br />
sich an tieferen Stellen <strong>und</strong> werden<br />
dort leichte Beute. Gewässerregulierung<br />
<strong>und</strong> verändertes Ablussregime exponieren<br />
die Äsche zusätzlich <strong>und</strong> beeinträchtigen<br />
die Fortpflanzung. Vermehrungspotential<br />
eher niedrig, <strong>und</strong> daher geringe<br />
Kompensationsfähigkeit bei Verlusten.<br />
Adulte Äschen entwachsen selten dem<br />
Beutesprektrum. Unter allen Fischen sind<br />
Äschen vom <strong>Kormoran</strong> am stärksten<br />
betroffen.<br />
Barbe<br />
Jungtiere <strong>und</strong> Adulte schwimmen in<br />
getrennten Trupps. Sie ziehen in der<br />
Hauptflussrinne, wo sie leicht zu er-<br />
beuten sind. Laichschwärme im April<br />
<strong>und</strong> Mai besonders anfällig. Konzentrationen<br />
an Fischaufstiegshilfen ziehen<br />
<strong>Kormoran</strong>e an. Gr<strong>und</strong>sätzlich hohes<br />
Vermehrungspotential, könnte Verluste<br />
bei mäßigem Raubdruck ausgleichen.<br />
Anfällig durch Verbauung der Gewässer.<br />
Wächst nur langsam aus dem Beutespektrum<br />
des <strong>Kormoran</strong>s.<br />
48<br />
Nase<br />
Lebt <strong>und</strong> zieht im Schwarm im Hauptfluss,<br />
wo sie vom <strong>Kormoran</strong> leicht<br />
gefangen wird. Nasenkonzentrationen<br />
im Winterlager ziehen <strong>Kormoran</strong>e an.<br />
Steht im Schwarm im Frühjahr unter<br />
Fischaufstiegshilfen <strong>und</strong> ist dort dem<br />
<strong>Kormoran</strong> ausgesetzt. Hätte im Vergleich<br />
zu Forellenartigen ein hohes<br />
Vermehrungspotential; könnte Verluste<br />
leichter ausgleichen. Als Mittelstreckenzieher<br />
durch Querbauten in den Gewässern<br />
betroffen. Entwächst nur langsam<br />
dem Beutespektrum.<br />
Hasel<br />
Jungfische verstecken sich in deckungsreichem<br />
Wasser: Wurzeln, Totholz,<br />
Wasserpflanzen. Später in Schwärmen in<br />
der Flussrinne <strong>und</strong> in tiefen Gumpen dem<br />
<strong>Kormoran</strong> ausgesetzt. Im Winter <strong>und</strong> in<br />
der Laichzeit durch Ansammlungen sehr<br />
anfällig, ebenso an Fischaufstiegshilfen.<br />
Lebensraum des Mittelstreckenziehers<br />
durch Verbauungen beeinträchtigt.<br />
Aal<br />
Bestände in Bayern nur durch Besatz, da<br />
keine natürliche Reproduktion. Natürliche<br />
Besiedlung des Maineinzugsgebietes<br />
durch die nicht durchgängigen Querverbauungen<br />
unterb<strong>und</strong>en. Daher keine<br />
Möglichkeit, Verluste durch Reproduktion<br />
oder Zuwanderung zu kompensieren.<br />
Wird vom <strong>Kormoran</strong> in größerer Länge<br />
als andere Fische erbeutet.<br />
Bachforelle<br />
Jungfische sind dem <strong>Kormoran</strong> nicht so<br />
sehr ausgesetzt, da gerne in bewegtem<br />
Flachwasser. Größere Forellen stehen<br />
in tiefen Gumpen <strong>und</strong> in der tieferen<br />
Flussrinne, wo sie vom <strong>Kormoran</strong><br />
erbeutet werden können. Laichfische<br />
gegen Ausgang des Winters besonders<br />
anfällig. Bachforellen suchen auch<br />
deckungsreiche Abschnitte auf: Wurzelgeflecht,<br />
Totholz. Regulierte Gewässer<br />
oft deckungsarm. Vermehrungspotential<br />
<strong>und</strong> daher Kompensationsvermögen für<br />
Verluste gering. Entwächst selten dem<br />
Beutespektrum.<br />
Renke<br />
Verschiedene Renkenformen zeigen<br />
unterschiedliche Standortwahl im See.<br />
Die in der Fischerei begehrte Schwebrenke<br />
bevorzugt im Schwarm Freiwasser,<br />
wo sie Plankton <strong>und</strong> Zuckmücken-<br />
larven frisst. Anfällig für in Gesellschaft<br />
fischende <strong>Kormoran</strong>e. Durch natürliche<br />
Schwankungen der Reproduktion nur<br />
bedingt in der Lage, starke Eingriffe zu<br />
kompensieren.