18Mittlerer Thüringer Wald ca. 25.303 Montane Hainsimsen- <strong>und</strong> Waldmeister-Buchenwälder,Schlucht- <strong>und</strong> Hangmischwälder, naturnaheFließgewässer mit Hochstaudenfluren; Bergmähwiesen,Borstgrasrasen, Hochmoore mit Fischen-Mooswäldern,SilikatfelsenThüringische Rhön <strong>und</strong>MeiningerMuschelkalkgebietca. 52.150Großflächige Schafhutungen mit Kalk-Trockenrasen,Wacholderheiden, Kalkquellmoore, z. T. mitKalktuffquellen;offene Basaltblockhalden, Blockhaldenwälder (Schlucht<strong>und</strong>Hangmischwälder), Waldmeister-Buchenwälder,Orchideen-Buchenwälder, Eichen-Hainbuchenwälder,Kesselmoore <strong>und</strong> Erdfallseen, naturnahe Fließgewässer,Bergmähwiesen, Borstgrasrasen, ZwergstrauchheidenGleichberge - Grabfeld ca. 7.245 Eichen-Hainbuchenwälder, Basaltblockhalden,Blockhaldenwälder (Schlucht- <strong>und</strong> Hangmischwälder),Kalk-Trockenrasen, naturnahe Fließgewässer,FeuchtgrünlandGrenzstreifen zwischenVeilsdorf <strong>und</strong> SonnebergMuschelkalkhänge desMittleren SaaletalsSchwarzatal zwischenSitzendorf <strong>und</strong> BadBlankenburgca. 1.690ca. 15.832ca. 1.866naturnahe Fließgewässer mit Buchenauenwäldern <strong>und</strong>Hochstaudenfluren; Übergangsmoore,Zwergstrauchheiden, Kalk-Halbtrockenrasen, Orchideen-Buchenwälder, Eichen-HainbuchenwälderOrchideen- <strong>und</strong> Waldmeister-Buchenwälder, Eichen-Hainbuchenwälder, Schlucht- <strong>und</strong> Hangmischwälder,submediterrane Kalk-Trockenrasen, naturnaheWaldgrenzstandorte mit Kalkfelsen (Bergstürze) <strong>und</strong>Kalk-Schutthalden, Kalkquellmoore, Kalktuffquellennaturnahe Waldgrenzstandorte mit Silikatfelsen,Felsfluren, Felsgebüschen <strong>und</strong> Eichen-Trockenwäldern,sehr naturnahes Fließgewässer, Hainsimsen-Buchenwälder, Schlucht- <strong>und</strong> HangmischwälderOberes Saaletal ca. 9.095 naturnahe Waldgrenzstandorte mit Silikatfelsen,Felsfluren <strong>und</strong> Eichen-Trockenwäldern, Waldmeister-Buchenwälder, Schlucht- <strong>und</strong> Hangmischwälder,naturnahe FließgewässerFrankenwald ca. 3.848 Montane Hainsimsen- <strong>und</strong> Waldmeister-Buchenwälder,Bergmähwiesen, naturnahe Fließgewässer, Steinbrüchemit Silikatfelsen <strong>und</strong> -SchutthaldenTeichgebiete bei Plothen,Auma <strong>und</strong> NeustadtNordöstliches AltenburgerLandca. 3.528ca. 9.218meso- <strong>und</strong> eutrophe Fischteiche (größtes TeichgebietThüringens) mit Wasserpflanzen-, Ufer- <strong>und</strong> Teichbodenvegetation,VerlandungsmooreEichen-Hainbuchenwälder, Schlucht- <strong>und</strong>Hangmischwälder, naturnahe Fließgewässer,Auenwiesen, Fischteiche, Bergbaufolgelandschaft mitGrubengewässernInsgesamt nehmen diese Landschaftsteile knapp 17 % der Landesfläche ein. Diese größerenLandschaftsausschnitte mit hoher biologischer Vielfalt dürfen natürlich nicht isoliert betrachtetwerden. Über diese hinaus gibt es in allen Landesteilen Thüringens eine Vielzahl kleinererGebiete, die ebenfalls eine hohe biologische Vielfalt aufweisen. Um die Vielfalt all dieserLandschaftsteile langfristig zu sichern, ist ihre Vernetzung untereinander durch einenfunktionierenden Biotopverb<strong>und</strong> mit Trittsteinbiotopen wichtig.
19Thüringen besitzt auch etliche große Landschaftsräume, die von überörtlichen Verkehrswegennicht durchschnitten werden. Sie besitzen besondere Bedeutung für Tierarten mit größerenAktionsradien.4. Bilanz der biologischen Vielfalt in Thüringen4.1 Vergleich der Roten Listen von 1994 <strong>und</strong> 2001Thüringen hat 1994 <strong>und</strong> 2001 Sammelbände Roter Listen herausgegeben. Diese Roten Listenstellen eine Beschreibung der Gefährdung der heimischen Tier- <strong>und</strong> Pflanzenwelt, derPflanzengesellschaften <strong>und</strong> Biotope dar <strong>und</strong> eignen sich für eine Bilanz der Situation derBiologischen Vielfalt in Thüringen für die Zeit bis Anfang der 1990er-Jahre <strong>und</strong> der Jahre bis2000.Die folgende Übersicht zeigt die summarischen Ergebnisse der Roten Listen 2001 imVergleich zu der ersten Roten Liste Thüringens 1994:1994 2001Anzahl der Einzellisten 34 59Arten, gesamt 8.904 17.003gefährdet, 3.680 (41 %) 7.642 (45 %)davon ausgestorben oder verschollen 770 (8,6 %) 1.462 (8,5 %)Pflanzengesellschaften 520 633gefährdet, 254 (49 %) 318 (50 %)davon ausgestorben oder verschollen 10 (2 %) 16 (2,5 %)Biotoptypen 88 87gefährdet 77 (88 %) 74 (85 %)Aus diesem Vergleich geht hervor, dass nach wie vor fast die Hälfte der bewerteten Arten <strong>und</strong>Pflanzengesellschaften <strong>und</strong> über 80 % der Biotoptypen in unterschiedlichem Maße gefährdetsind, wobei ca. 8,5 % der Arten als ausgestorben oder verschollen eingestuft werden mussten– das waren 2001 insgesamt 1.462 heimische Arten, die nicht mehr bei uns leben. Es wirdweiterhin deutlich, dass die Rote Liste von 2001 schon durch die viel höhere Zahl dereinbezogenen Arten (immerhin 17.000, die einzeln auf ihre Gefährdung hin bewertet wordensind!) eine hohe Repräsentativität aufweist.Der Vergleich der Roten Listen von 1994 mit denen von 2001 lässt im Einzelnen deutlicheVeränderungen in der Natur erkennen, die im Aussterben von Arten, in einer Zunahme derGefährdung, aber auch in einem Rückgang der Bestandsbedrohung zum Ausdruck kommen.In dieser Zeit haben einige Gefährdungsfaktoren zu <strong>und</strong> andere abgenommen.Durch die Bearbeiter der Roten Listen werden die wesentlichsten Gefährdungsursachen fürLebensräume, Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten in Thüringen benannt. Darunter waren besondershäufig:• Intensivierung der Landnutzung(z. B. Biozide <strong>und</strong> Düngemittel, Verlust von Randstrukturen),