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Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwel

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6einheimischen Farnen <strong>und</strong> Blütenpflanzen Deutschlands sind nach der aktuellen Roten Liste26,8 % bestandsgefährdet <strong>und</strong> 1,6 % ausgestorben oder verschollen. Von den einheimischenTierarten Deutschlands sind 36 % bestandsgefährdet <strong>und</strong> 3 % ausgestorben oder verschollen.Von den in Deutschland vorkommenden Lebensräumen sind 72,5 % gefährdet. Deutschlanderreicht mit diesen Gefährdungsraten die höchsten Werte in Europa. Auf Thüringen bezogenbedeutet dies (Stand 2001): 45 % aller Arten sind gefährdet, davon 8,5 % ausgestorben oderverschollen, 50 % der Pflanzengesellschaften sind gefährdet <strong>und</strong> 85 % der Biotoptypen.Die Gründe für die Gefährdung von Arten <strong>und</strong> Lebensräumen sind vielfältig <strong>und</strong> lassen sich inneun wichtige Gefährdungsursachen zusammenfassen:- unmittelbare Zerstörung, Zerschneidung <strong>und</strong> sonstige erhebliche Beeinträchtigungenvon Lebensräumen durch Flächenversiegelung, Siedlungsbau, Verkehrslinien,Energiewirtschaft, Abgrabungen, Trockenlegungen, Verfüllen von Gewässern,Beseitigung von Landschaftselementen <strong>und</strong> Nutzungsänderungen in Land- <strong>und</strong>Forstwirtschaft,- intensive Flächennutzung in der <strong>Landwirtschaft</strong> (z. B. Pflanzenschutzmaßnahmen,Düngung, mehrfache jährliche Mahd, Einsatz von Wild-<strong>und</strong> Kleintiere gefährdendenMähgeräten, Umwandlung von Grünland in Acker),- Aufgabe der landwirtschaftlichen Nutzung von ökologisch wertvollen Grenzertragsstandorten(z. B. Magerrasen, Bergwiesen, Feucht- <strong>und</strong> Nasswiesen), Aufgabetraditioneller Nutzungsformen,- lokale Defizite bei der Waldbewirtschaftung (z. B. zu geringe Anteile von Alters- <strong>und</strong>Zerfallsphasen sowie Höhlenbäumen <strong>und</strong> Totholz, strukturarme Bestände, nichtstandortgerechte Baumarten, unangepasste Forsttechnik <strong>und</strong> Holzernteverfahren,Forststraßenbau, überhöhte Wildbestände),- Wasserbau (z. B. Begradigung von Fließgewässern, technischer Hochwasserschutz,Wasserstandsregulierungen <strong>und</strong> Stauhaltung von Fließgewässern <strong>und</strong> Wasserstraßen,Nivellierung von Flussbett <strong>und</strong> Uferstrukturen durch Ausbau, Aushub <strong>und</strong> Verbauung),- Eintrag von Schad- <strong>und</strong> Nährstoffen in die Wald-, Offenland- <strong>und</strong> Gewässerökosysteme,- keine nachhaltige Fischereipraxis (z. B. Überfischung, unselektive oder zerstörendwirkende Fischereipraktiken, Besatz von Gewässern mit nicht standortheimischenArten, Bekämpfung von konkurrierenden Arten),- Natur belastende Freizeitnutzungen <strong>und</strong>- Klimawandel.3. Biologische Vielfalt in Thüringen

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