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Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwel

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54Häufigkeit der Arten wird der Saprobienindex berechnet <strong>und</strong> eine entsprechende Gewässergüteklasseabgeleitet.Auch für ausgewählte chemische Güteparameter lässt sich dieser Trend belegen:Erreichung Chemische Güteklasse II (LAWA)1991 2006Ammonium 8 % 48 %AOX 18 % 75 %Phosphor-Gesamt 0 % 15 %Fließgewässer mit Gewässergüteklassen II-III (kritisch belastet) <strong>und</strong> schlechter weisen aufGr<strong>und</strong> des sich einstellenden Sauerstoffmangels, der zunehmenden Bildung toxischer Stoffe<strong>und</strong> Faulschlammablagerungen eine geringe biologische Vielfalt auf <strong>und</strong> sind zum Teil durchMassenentwicklungen weniger Arten bis hin zur ökologischen Zerstörung geprägt.Die aufgezeigte positive Entwicklung im Bereich der Kommunalabwasserbehandlung <strong>und</strong>-entsorgung hat die biologische Vielfalt in den Gewässern Thüringens deutlich erhöht.Der Freistaat Thüringen hat diese durch die kommunalen Aufgabenträger zu erbringendenLeistungen durch die Ausreichung von Fördermitteln maßgeblich unterstützt. Von 1991 -2006 wurden in Thüringen 3,8 Milliarden € in die Abwasserentsorgung investiert, derFreistaat Thüringen hat den Aufgabenträgern dazu Fördermittel in Höhe von 1,1 Milliarden €zur Verfügung gestellt.Bis zum Aufbau einer vollständigen abwassertechnischen Infrastruktur sind trotz der geschildertenErfolge noch immer erhebliche Anstrengungen zu leisten. Dies betrifft insbesondereden Anschlussgrad an Kläranlagen. Dieser wurde von 1990 bis 2006 von 43 auf 67 % erhöht -was den noch bestehenden Nachholbedarf aufzeigt.Durch die rückläufige Entwicklung des Tierbesatzes in Thüringen seit 1990 sowie insbesonderedurch ein verbessertes Düngungsmanagement, welches auch durch neue gesetzlicheRahmenbedingungen wie die Düngeverordnung des B<strong>und</strong>es (1996) definiert werden konnte,ist eine Stabilisierung der Stickstoffbilanzüberschüsse der thüringischen <strong>Landwirtschaft</strong>sbetriebe(1996 - 2007) zu konstatieren.Die Anforderungen der inzwischen novellierten Düngeverordnung, bezogen auf die zuerreichenden N-Bilanzüberschüsse, werden bereits vielerorts erreicht. Wie unten nochbeschrieben wird, reichen diese jedoch in Thüringen nicht überall aus, um den ambitioniertenZielen des Europäischen Gewässerschutzes zu genügen.Die Bodenerosion stellt für den landwirtschaftlichen Bereich den Haupteintragspfad fürPhosphor dar. Trotz zum Teil rückläufiger <strong>und</strong> negativer P-Bilanzen <strong>und</strong> im B<strong>und</strong>esvergleichgeringen Tierbesatzes ist die Gefahr erosiver Einträge in Thüringen erhöht. Das ist aufbedeutende erosionswirksame Hanglängen <strong>und</strong> große Bewirtschaftungseinheiten - vielfachohne wirksame Hindernisse für den Oberflächenabfluss - zurückzuführen. Hier besteht nochimmer ein großer Handlungsbedarf.Ein wesentlicher Schwerpunkt für Maßnahmen des Gewässerschutzes mit Bezug zurlandwirtschaftlichen Nutzung ab Anfang der 1990er Jahre waren die Einzugsgebiete, die deröffentlichen Trinkwasserversorgung dienten.

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