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Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwel

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9durchzogen werden bzw. an die Buntsandstein-Gebiete angrenzen. Sehr artenreich sind auchdie Keuperlandschaften am Südrand des Thüringer Beckens <strong>und</strong> im Grabfeld sowie Teile desThüringer Schiefergebirges <strong>und</strong> seines nordöstlichen Vorlandes, vor allem in der Umgebungvon Gera.Geringe Artenzahlen sind zum einen in den ausgeräumten Agrargebieten des zentralenThüringer Beckens <strong>und</strong> zum anderen in den von Fichtenforsten dominierten Hochlagen desThüringer Waldes zu finden.Für die meisten Tierarten liegen keine flächendeckend repräsentativen Kartierungen derVorkommen vor, aus den langjährigen Beobachtungen lassen sich aber Schwerpunkte derArtenvielfalt erkennen. So liegen für Fledermäuse, Heuschrecken, Libellen <strong>und</strong> Tagfalterattraktive Beschreibungen der gegenwärtigen Verbreitung in Thüringen vor. Für die Vögelwird eine solche Darstellung der Verbreitung gerade erarbeitet.• VögelBei den Vögeln lässt sich aufgr<strong>und</strong> ihrer Mobilität, aber auch wegen der Verschiedenartigkeitder Lebensraumansprüche nur schwer eine räumliche Abgrenzung der Artenvielfaltvornehmen. Die meisten Arten sind aber zumindest zur Brutzeit an spezielle Lebensräumegeb<strong>und</strong>en. Zur Zugzeit sind es vor allem die Gewässer <strong>und</strong> deren unmittelbare Umgebung, dieaufgr<strong>und</strong> der zahlreichen Durchzügler <strong>und</strong> Wintergäste eine große Artenzahl aufweisen.• SäugetiereFür die Biodiversität der Säugetiere soll beispielhaft die aktuelle Verbreitung von 3 Fledermausarten<strong>und</strong> 3 anderen Arten beschrieben werden. Die Vorkommen dieser anspruchsvollenArten kennzeichnen Räume, die auch von vielen weiteren schutzwürdigen Arten besiedeltsind.Die Kleine Hufeisennase hat in Thüringen einen Verbreitungsschwerpunkt, wobei das mittlereSaaletal wiederum besonders bedeutsam ist. Für die Nordfledermaus bieten Höhlen imThüringer Gebirge wichtige Winterquartiere. Das Große Mausohr ist weit verbreitet, hebt sichaber durch beachtlich große Wochenstubenquartiere in verschiedenen Landesteilen hervor.Für die Wildkatze stellen die Wälder im Südharz, im Eichsfeld <strong>und</strong> in den nordwestlichenRandhöhen des Thüringer Beckens bis hin zum Nationalpark Hainich ein Refugium dar, indem sie die Zeiten starker Verfolgung überdauern konnte <strong>und</strong> von wo sie sich wiederausbreiten kann. Der Fischotter war dagegen ausgestorben <strong>und</strong> besiedelt Thüringen gegenwärtigwieder. Der Feldhamster besitzt in Thüringen b<strong>und</strong>esweit bedeutsame Bestände. Diesist sowohl aus der besiedelten Fläche als auch aus den – wenigstens regional – noch relativhohen Siedlungsdichten herzuleiten. Zudem beherbergt Thüringen als Besonderheit auchSchwarze Hamster.• Tagfalter <strong>und</strong> HeuschreckenBei den Tagfaltern <strong>und</strong> Heuschrecken heben sich hinsichtlich der Artenvielfalt die BereicheKyffhäuser/ Hainleite/Südharzrand, die Muschelkalklandschaften um Arnstadt <strong>und</strong> Jena sowieder Bereich Vorderrhön/Meininger Muschelkalk/Grabfeld hervor. Diese Gebiete stellen auchZentren der Artenvielfalt für weitere Artengruppen mit vielen wärmeliebenden Arten desOffenlandes dar. Die rein zahlenmäßig ermittelten Schwerpunkte der Vielfalt werden auchdurch das Vorkommen herausragender Tagfalterarten charakterisiert: so hebt sich derKyffhäuser durch Berghexe <strong>und</strong> Blaukernauge heraus. Der Arnstädter Raum ist Verbreitungsschwerpunktfür den Skabiosen-Scheckenfalter <strong>und</strong> den Streifenbläuling. Im MeiningerMuschelkalk kommt der Kreuzenzian-Ameisenbläuling, in der Rhön die Berghexe, im Grabfeldmehrere sehr seltene Scheckenfalter <strong>und</strong> Bläulingsarten vor. Dies sind alles Tagfalterarten,die andernorts fehlen oder selten sind. Es gibt aber auch Räume, mit insgesamt

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