13.07.2015 Aufrufe

Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwel

Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwel

Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

51werden (siehe Abbildung 8). Langfristig soll der Laubbaumanteil insbesondere vor demHintergr<strong>und</strong> der klimatischen Veränderungen noch deutlich steigen.• NaturwaldparzellenkonzeptionBesondere naturschutzfachliche Bedeutung haben die Naturwaldparzellen. Dabei handelt essich um geschützte Waldgebiete nach § 9 ThürWaldG, die durch gänzliche Herausnahme ausder Waldbewirtschaftung neben dem Schutz der unbeeinflussten Entwicklung der vorhandenenWaldökosysteme insbesondere der natur- <strong>und</strong> forstwissenschaftlichen Forschungdienen. Gemäß Naturwaldparzellenkonzeption hat die Landesforstverwaltung ein Netz vonGebieten aufgebaut <strong>und</strong> inventarisiert, in dem alle großflächig typischen WaldstandorteThüringens exemplarisch vertreten sind. Derzeit sind fünf Naturwaldparzellen per Verordnung<strong>und</strong> zwei durch das Nationalparkgesetz geschützt. Weitere 14 Flächen sind bis zu ihrerendgültigen Ausweisung per Erlass gesichert.• Genressourcen-ErhaltungsmaßnahmenDie Erhaltung selten gewordener Mischbaumarten ist nicht nur im Hinblick auf die Besetzungökologischer Nischen wichtig, sondern auch Voraussetzung für den Generhalt im Hinblick aufsich ändernde <strong>Umwel</strong>tbedingungen (Klimawandel). Als Bestandteil der biologischen Vielfaltist genetische Vielfalt Voraussetzung für Angepasstheit <strong>und</strong> vor allem Anpassungsfähigkeitder Wälder. Im Rahmen eines ersten B<strong>und</strong>eskonzeptes wurden in den Forstverwaltungen derLänder Erhaltungsmaßnahmen für eine Vielzahl seltener Baum- <strong>und</strong> Straucharten eingeleitet.Die Landesforstverwaltung hat bereits 1998 ein Generhaltungskonzept für Thüringenerarbeitet. Das Konzept bezieht sich auf einheimische Baum- <strong>und</strong> Straucharten <strong>und</strong> bewährtefremdländische Baumarten, die in ein komplexes System von in-situ- <strong>und</strong> ex-situ-Erhaltungsmaßnahmen einbezogen werden. Das Generhaltungskonzept differenziert die Notwendigkeitder Generhaltungsmaßnahmen nach Arten <strong>und</strong> Dringlichkeit. Bis auf Berg- <strong>und</strong>Feldulme sowie Feldahorn sind bei allen Baumarten der Dringlichkeitsstufe 1 „vordringlich“(Hochlagenfichte, Höhenkiefer, Weißtanne, Eibe, Wildapfel, Wildbirne, Elsbeere, Schwarzpappel)spezielle Generhaltungsmaßnahmen (Erhaltungspflanzungen sowie Anlage von Generhaltungssamenplantagen)realisiert worden. Inzwischen sind weitere Baumarten (Breitblättr.Mehlbeere, Speierling, Vogelkirsche) in die Dringlichkeitsstufe 1 aufgenommen worden.• Projekte zur Sicherung bzw. Förderung von LebensräumenAnstrengungen zum Erhalt der Biodiversität in Waldlebensräumen wurden in den letztenJahren verstärkt für Maßnahmen auf Sonderstandorten unternommen. Beispiele hierfür sindMaßnahmen zur Renaturierung von Hochmooren <strong>und</strong> Fließgewässerbereichen. Im ThüringerWald <strong>und</strong> im Westlichen Schiefergebirge sind über 450 rezente Moorbildungen (Torflager)bekannt. Moore haben herausragende naturschutzfachliche Bedeutung. Naturnahe, lebendeHochmoore zählen zu den prioritären Lebensräumen nach Anhang I der FFH-Richtlinie <strong>und</strong>sind besonders geschützte Biotope nach § 18 ThürNatG. Die größten <strong>und</strong> bedeutendstenHochmoore sind als <strong>Naturschutz</strong>gebiete unter besonderen Schutz gestellt. Auf der Gr<strong>und</strong>lageeingehender Untersuchungen werden seit 2000 Erhaltungs- <strong>und</strong> Entwicklungsvorhaben vonWaldmooren im Bereich des Thüringer Waldes <strong>und</strong> des Schiefergebirges auf der Gr<strong>und</strong>lageeiner von der Landesforstverwaltung gemeinsam mit der <strong>Naturschutz</strong>verwaltung erarbeitetenKonzeption durchgeführt. Seit 2007 laufende umfangreiche Effizienzuntersuchungen zeigen,dass das Wachstum der für die Moorneubildung wichtigen Torfmoose deutlich verbessertwerden konnte.Bereits 1993 wurde durch die Landesforstverwaltung ein Waldfließgewässerprogramm mitModellvorhaben in einigen Forstämtern initiiert <strong>und</strong> späterhin ein Leitfaden für die Praxis zurÖkologie <strong>und</strong> zum Schutz der Waldfließgewässer herausgegeben. Im Zuge eines von der

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!