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Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwel

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48Abbildung 6: Beispielhafte Darstellung der flächendeckend digital vorliegendenWaldfunktionenkartierung (Steiger bei Erfurt)• Erhebung seltener BaumartenSeit 1992 finden durch die Forstverwaltung Inventuren seltener Baumarten statt, um lagegerechteInformationen für besondere Schutz- <strong>und</strong> Fördermaßnahmen zu gewinnen. Nebenden äußerst selten vorkommenden Baumarten Wildapfel (180 Stck.), Wildbirne (210 Stck.)<strong>und</strong> Speierling (15 Stck.), allesamt in der Roten Liste Thüringens als gefährdet geführt, konnteauch ein erfreulicher Bestand von r<strong>und</strong> 32.000 Eiben (besonders geschützte Art nachB<strong>und</strong>esartenschutzverordnung) erfasst werden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf derWeißtanne (Rote Liste Thüringen: Gefährdungsstufe 3) als ursprünglich in den Bergmischwälderndes Thüringer Waldes <strong>und</strong> Schiefergebirges verbreitete Mischbaumart, die für dennaturnahen Waldbau <strong>und</strong> den Waldumbau eine wichtige Rolle spielt. 1993 betrug der Bestandin Thüringen r<strong>und</strong> 233.000 Weißtannen, was theoretisch einer Reinbestandsfläche von lediglich123 ha entspricht. Durch umfangreiche Voranbaumaßnahmen in den 1990er Jahrenkonnte die Anteilsfläche bis zur B<strong>und</strong>eswaldinventur 2002 bereits verdreifacht werden.• Erfassung <strong>und</strong> Regelung nachteiliger externer EinwirkungenAnthropogen verursachte Stoffeinträge, forstliche Schädlinge (z. B. Borkenkäfer), Wildschäden,Witterungsextreme sowie klimatische Veränderungen stellen hinsichtlich ihrerkomplexen Wirkungsweise eine ernste Gefahr für die Wälder <strong>und</strong> deren Lebensraumfunktionendar. Zwar konnte anhand der seit 1991 jährlich stattfindenden Waldschadenserhebungenbis 2003 eine kontinuierliche Verbesserung des Kronenzustandes der Waldbäumefestgestellt werden, seitdem stagniert die Schadsituation jedoch auf einem nach wie vorbedenklichen Niveau: 2008 zeigten noch immer 34 % der aufgenommenen Bäume deutlicheSchadanzeichen. Forstlicherseits wird durch naturnahe Waldbewirtschaftung <strong>und</strong>Waldumbaumaßnahmen (siehe unten) sowie Bodenschutzkalkungen versucht, die Stabilitätder Waldökosysteme <strong>und</strong> damit die Widerstandskraft <strong>und</strong> das Anpassungsvermögen derWaldbäume an sich ändernde standörtliche Bedingungen zu verbessern. Um unerwünschteEffekte der Bodenschutzkalkung auf die biologische Vielfalt zu vermeiden, bestehen strengeRestriktionen hinsichtlich der Auswahl zu kalkender Waldflächen.• Waldmehrung

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