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Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwel

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37Bilanz- Vielfalt im PflanzenbauAuf dem Ackerland werden aktuell über 100 verschiedene Kulturpflanzenarten angebaut,darunter über 45 landwirtschaftliche Fruchtarten. Letztere nehmen einen Flächenanteil vonüber 98% der Ackerfläche ein. Auf etwa 60% der Ackerfläche erfolgt der Anbau vonGetreide. Der Feldgemüseanbau erstreckt sich auf mehr als 25 Arten. Außerdem werden inThüringen Erdbeeren, Tabak sowie weitere Gartenbaukulturen <strong>und</strong> Zierpflanzen mit einergroßen Sortenvielfalt angebaut. Über 16 verschiedene, mehrjährige Sonderkulturen werden inThüringen kultiviert, wozu Obstplantagen, Baumschulflächen <strong>und</strong> Rebflächen zählen.Darüber hinaus bereichern Hopfen, Färberwaid, Faserhanf <strong>und</strong> andere Handelsgewächse dasAnbauspektrum in Thüringen. Thüringen ist ein traditionelles Anbaugebiet von Heil-, Duft<strong>und</strong>Gewürzpflanzen mit b<strong>und</strong>esweit bedeutsamen Anbauumfängen. Jährlich werden etwa 25verschiedene Heil-, Duft- <strong>und</strong> Gewürzpflanzenarten angebaut, als Hauptkulturen Kamille,Pfefferminze, Melisse <strong>und</strong> Baldrian.Innerhalb der Arten erweitert ein reichhaltiges Sortenspektrum die genetische Vielfalt. Derzüchterische Fortschritt bringt ständig neue Sorten hervor, die speziellen Standortbedingungen<strong>und</strong> Qualitätsanforderungen immer besser gerecht werden. Beispielsweise erhöhte sich dieVielfalt der in Deutschland angebauten Maissorten von 349 Sorten im Jahr 1996 auf 516Sorten im Jahr 2006. Eine Zunahme der Sortenvielfalt ist auch im Getreide- <strong>und</strong> Rapsanbaufestzustellen. Von 2000 bis 2006 erhöhte sich die Anzahl der in Thüringen angebautenGetreidesorten von 84 auf 87 bzw. bei Raps von 15 auf 28 Sorten. Die Sortenvielfalt ist beiden Fruchtarten am höchsten, die einen hohen Anbauumfang aufweisen <strong>und</strong>/oder neuenVerwendungsrichtungen dienen.Besonders positive Wirkungen auf die biologische Vielfalt <strong>und</strong> eine vielfältigeKulturlandschaft erreichte das seit 1993 angebotene Thüringer Programm zur Förderung vonumweltgerechter <strong>Landwirtschaft</strong>, Erhaltung der Kulturlandschaft, <strong>Naturschutz</strong> <strong>und</strong>Landschaftspflege (KULAP), an dem sich jeder zweite <strong>Landwirtschaft</strong>sbetrieb im Freistaatbeteiligte <strong>und</strong> dessen Maßnahmen insgesamt r<strong>und</strong> 36 % der LF betreffen.Die Extensivierungsmaßnahmen auf 24,1% der Ackerfläche, darunter kontrolliert-integrierteAnbauverfahren, ökologischer Landbau sowie die Schaffung von Zwischenstrukturen, führtenzu einer Erweiterung des Artenspektrums wildlebender Pflanzen- <strong>und</strong> Tierarten (Abb. 02).Beispielsweise wurden auf Brachestreifen 143 Pflanzenarten, auf Blühflächen 241 <strong>und</strong> aufökologisch bewirtschafteten Flächen 208 Arten mit über 30% Bedeckungsgraden registriertim Gegensatz zu konventionell bewirtschafteten Flächen, auf denen insgesamt 173Ackerwildkrautarten mit bis zu etwa 5% Gesamtdeckung nachgewiesen wurden. Einenbesonders hohen Wert für den Schutz seltener <strong>und</strong> gefährdeter Ackerwildkräuter besitzenAckerrandstreifen, auf denen 27 Arten der Roten Liste Thüringens festgestellt wurden.

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