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Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwel

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25Natura2000CodeFFH-Lebensraumtypen(Bezeichnung in Thüringen)Fläche in haErhaltungszustandThüringenGesamtbewertungkontinentaleRegion9150 Orchideen-Kalk-Buchenwälder 15.000 U1 FV9160 Sternmieren-Stieleichen-680HainbuchenwälderU1U19170 Labkraut-Traubeneichen- 12.400HainbuchenwälderU1U1*9180 Schlucht- <strong>und</strong> Hangmischwälder 3.300 U1 FV*91D0 Moorwälder 150 U1 U1*91E0 Auenwälder mit Erle, Esche <strong>und</strong> 3.000WeideU1U191F0 Hartholz-Auenwälder mit Eiche, 4Ulme, EscheU1U19410 Bodensaure Fichtenwälder 800 U2 U2Bei den Tierarten befinden sich 12 Arten in einem schlechten, 29 in einem unzureichenden<strong>und</strong> 12 in einem günstigen Erhaltungszustand. Zwischen den einzelnen Artengruppen gibt esdabei deutliche Unterschiede. Unter den 34 Säugetieren ist lediglich die Kleine Hufeisennasein einem schlechten Erhaltungszustand <strong>und</strong> immerhin 11 in einem günstigen. Unter den 15Amphibien <strong>und</strong> Reptilien sind mit Gelbbauchunke, Wechselkröte <strong>und</strong> Moorfrosch 3 Arten inschlechtem Erhaltungszustand, dagegen 6 in einem günstigen. Unter den 9 Schmetterlingen istlediglich eine Art in einem günstigen Erhaltungszustand, 4 dagegen in einem schlechten.Ebenso problematisch ist die Lage bei den Weichtieren, bei denen 3 der 5 Arten in schlechtemErhaltungszustand sind.Die nötigen Konsequenzen aus der aktuellen Bewertung sind dabei unterschiedlich, da derHandlungsbedarf außer aus dem Erhaltungszustand auch aus den Erfolgsaussichten <strong>und</strong> derBedeutung der Thüringer Vorkommen für die biogeographische Region abzuleiten ist. So sindMaßnahmen für die Flussperlmuschel von geringen Erfolgsaussichten. Dagegen ist derHeckenwollafter auch in den wenigen anderen Vorkommensgebieten Deutschlands selten <strong>und</strong>höchst gefährdet, der Zustand des Thüringer Bestandes ist hier also maßgeblich.Auch für Arten, die in Thüringen einen unzureichenden Erhaltungszustand besitzen, bestehtakuter Handlungsbedarf, wenn die Thüringer Bestände einen bedeutenden Anteil des Gesamtbestandesbilden, wie etwa beim Feldhamster, beim Quendel-Ameisenbläuling oder bei derHelm-Azurjungfer.Bei den Pflanzenarten befinden sich zwei Arten in einem günstigen <strong>und</strong> drei Arten in einemunzureichenden Erhaltungszustand. Zu den Arten mit günstigem Erhaltungszustand gehörender Prächtige Dünnfarn <strong>und</strong> das Grimaldimoos. Die Sumpf-Engelwurz <strong>und</strong> das Grüne Besenmoosbefinden sich in einem unzureichenden Erhaltungszustand. Beim Frauenschuh mit ebenfallsunzureichendem Erhaltungszustand sieht die Situation am kritischsten aus ( wieso?).Im Vergleich der Zustandsbewertungen der Lebensraumtypen Thüringens mit denen dergesamten kontinentalen Region heben sich der LRT 1340 (Salzstellen des Binnenlandes),LRT 3160 (Dystrophe Standgewässer) <strong>und</strong> der LRT 7210 (Kalkreiche Sümpfe mit Binsenschneide)mit dem Erhaltungszustand „günstig“ ab. Während die letzteren im Land nur relativkleine, aber intakte Vorkommen haben, trägt Thüringen mit 70 ha Fläche bei den Binnensalzstellenauch b<strong>und</strong>esweit eine besondere Verantwortung. Mit einem LIFE-Projekt in denSchwerpunktgebieten konnten weitere Verbesserungen erzielt werden.Bei den FFH-Lebensraumtypen des Grünlandes fällt die Thüringer Beurteilung weitgehendmit der der gesamten Kontinentalen Region in der Einstufung „ungünstig“ zusammen. Neben

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