Geschäftsbericht 2010 - Mainova AG

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen Dr. Marie-Luise Wolff: Die Mainova AG verfolgt eine Wachstumsstrategie. Allein in den vergangenen zwölf Monaten konnten wir deutliche Kundenzuwächse verzeichnen. Die meisten Neukunden registrieren wir im erweiterten Vertriebsgebiet von rund 100 Kilometern um Frankfurt. Schließlich genießt die Marke „Mainova“ hier einen hohen Bekanntheitsgrad und sehr großes Vertrauen. Darüber hinaus haben wir im vergangenen Jahr erste Vertriebsgebiete außerhalb des 100-Kilometer-Radius ins Auge gefasst. Die Auswahl fällt dabei auf Ballungsräume, in denen wir die Mainova AG vergleichsweise schnell flächendeckend bekannt machen können und in denen die Rahmenbedingungen für uns optimal sind. Mit dieser Strategie machen wir sehr gute Erfahrungen: Wir denken daher darüber nach, unsere Fokusgebiete in der nächsten Vertriebssaison weiter auszudehnen. Im Segment der Großkunden sind wir schon seit einiger Zeit bundesweit aktiv. Mit wachsendem Erfolg. Wichtiger als die wachsende Kundenzahl ist für uns allerdings, dass wir mit den neu gewonnenen Kunden auch Margen erwirtschaften. Schließlich wachsen wir nicht um des Wachsens willen, sondern weil wir eine Wertsteigerung für unser Un- Joachim Zientek, Dr. Marie-Luise Wolff 18 Mainova Geschäftsbericht 2010 ternehmen und unsere Shareholder erreichen wollen. Neben der Neukundengewinnung hat das Thema Kundenbindung daher einen hohen Stellenwert für uns. Permanente Kundenwechsel kosten Geld für alle Marktteilnehmer, am Ende auch für die Kunden selbst. Wir sehen den Wettbewerb sehr positiv, wollen neue Kunden aber längerfristig von unseren guten Leistungen überzeugen. Kunden werden für uns zunehmend auch zum Impulsgeber für neue Angebote. Besonders langjährige Kunden sind oftmals wertvolle Ratgeber. Und wir sind davon überzeugt, dass diese Bedeutung in Zukunft noch zunehmen wird. Welche Themenbereiche werden die Mainova AG in Zukunft besonders fordern? Dr. Marie-Luise Wolff: Mit Blick auf unsere Kunden ist der Service neben dem Preis das wichtigste Auswahlkriterium. Seit Jahren legt die Mainova AG Wert auf exzellente Serviceleistungen. Viele Auszeichnungen bestätigen uns in unserem Tun. Die hohe Kompetenz ist nur möglich, weil wir unsere Servicemitarbeiter permanent in unserem Unternehmen trainieren und sie „Die Mainova AG ver - folgt eine Wachstumsstrategie. Allein in den vergangenen zwölf Monaten konnten wir deutliche Kundenzuwächse verzeichnen.“ Dr. Marie-Luise Wolff langfristig an uns binden. Wir halten daher daran fest, unser ServiceCenter vor Ort in Frankfurt zu betreiben. Diesen „Heimvorteil“ werden wir auch zukünftig nutzen. Gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter sind gerade in der Beratung und im Service für uns unentbehrlich. Schließlich werden die ServiceCenter immer mehr zu Hauptverkaufs- und -beratungsstellen. Wir beobachten, dass das Thema Nachhaltigkeit eine zunehmend wichtige Rolle bei Kundenentscheidungen spielt. Am Vertriebsende werden Smart Meter an Relevanz gewinnen, da sie Erzeugung und Verbrauch sehr schnell miteinander in Einklang bringen können. Neben einer nachhaltigen Erzeugung werden wir mit dem Ausbau unseres Energieeffizienz- Portfolios die in einer neuen Energiewelt notwendigen Einsparungen für unsere Kunden realisieren. Die besonderen Stärken eines regionalen Energieversorgers kommen bei dieser Entwicklung deutlich zum Tragen: Das Thema der intelligenten Netze und entsprechender Produkte wird sich wesentlich auf der Ebene der kommunalen Energieunternehmen abspielen. Die Steuerung von Einspeiser-Gruppen in einer mehr dezentral geprägten Energielandschaft kann regional schneller und nachhaltiger gelebt werden. Deshalb sehen wir uns als regionaler Energieversorger in der Verantwortung, eine Führungsrolle bei der bevorstehenden Energiewende einzunehmen. Deutschland steht also vor einer Energiewende, doch werfen wir noch einmal einen Blick zurück. Herr Zientek, im Jahr 2010 hat die Bundesregierung ihr Energiekonzept vorgelegt. Ein wesentlicher Aspekt darin war die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken, aber auch der Ausbau Erneuerbarer Energien. Welche Auswirkungen hatte dieses Konzept auf die Strategie der Mainova AG? Joachim Zientek: Wir haben uns sehr intensiv mit diesem Konzept auseinandergesetzt und Chancen aber auch Risiken für die Mainova AG abgeleitet. Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich sagen, dass unser strategischer Ansatz, in den nächsten fünf Jahren 500 Millionen Euro in Erneuerbare Energien und in hocheffiziente Gas- und Dampfturbinen-Anlagen (GuD) zu investieren, sich als richtig erwiesen hat. Wir investieren im Segment der Erneuerbaren aufgrund der Marktreife vor allem in Windkraft On- und Offshore. Zum Ausgleich der fluktuierenden Einspeisung der Erneuer baren werden im Erzeugungsmarkt der Zukunft vermehrt schnell regelbare Kraftwerkskapazitäten gefragt – deshalb setzen wir auf GuD-Anlagen. Wir sind von deren betriebswirtschaftlichem Nutzen überzeugt – unsere Kraftwerksinvestitionen in Irsching oder aktuell in Bremen werden sich für das Unternehmen rechnen. Aber es gilt der Grundsatz, wer investiert, muss immer auch das Risiko „Wir stellen uns für die Zukunft folgendes Szenario vor: Wir erstellen eine Windprognose für den Folgetag und entscheiden dann, ob und wie viele Gasturbinen wir zuschalten, um die zu erwartende Spitzenlast ausgleichen zu können.“ Joachim Zientek genau analysieren. Wir verfolgen daher die Linie, nicht alles auf eine Karte zu setzen. Bei den Investitionen, die schnell eine Höhe von mehreren Millionen Euro erreichen, brauchen wir starke Partner, die bereit sind, gemeinsam die Risiken zu tragen. Ein konkretes Beispiel: Die Mainova AG wird nicht im Alleingang in einen Offshore-Windpark investieren können. Das ist zum einen für uns finanziell nicht darstellbar und zum anderen auch zu riskant. Projekte dieser Größenordnung können und wollen wir nur gemeinsam realisieren, sodass wir intensiv prüfen, wann und wo wir uns an Offshore-Windpark-Projekten beteiligen können. Nun hat sich die Energiedebatte nach den Ereignissen in Japan nochmals verschärft. Ist es aus Ihrer Sicht schon absehbar, in welche Richtung sich der Erzeugungsmarkt entwickeln wird und welche strategischen Optionen sich für die Mainova AG ergeben? Joachim Zientek: Sollten ältere Atomkraftwerke vom Netz gehen und auch die anderen Meiler rascher abgeschaltet werden, als es jetzt noch im Energiekonzept der Bundesregierung steht, so besteht ein erhöhter Bedarf an Investitionen – sowohl in die Erzeugung als auch in die Speicherung. In einem Erzeugungsmarkt mit vermehrt Erneuerbaren Energien brauchen wir die Reserveleistung konventioneller Kraftwerke. Denn Solarstrom fließt eben nur, wenn die Sonne scheint, und Windstrom nur, wenn der Wind weht. Die Speicherkapazitäten in Deutschland sind begrenzt und nicht in großem Umfang erweiterbar. Bleiben wir jedoch im Szenario, dass nach und nach immer mehr Atomkraftwerke und ältere Kohlekraftwerke vom Netz gehen, so muss ein großer Teil der Leistung im Segment der Erneuerbaren durch Windkraft ersetzt werden. Genauer gesagt durch Offshore-Wind, da die Stromausbeute etwa doppelt so hoch ist wie bei Windparks an Land. Wir stellen uns in Zukunft für die Energiebranche folgendes Szenario vor: Wir erstellen eine Windprognose für den Folgetag und entscheiden dann, ob und wie viele Gasturbinen wir zuschalten, um die zu erwartende Spitzenlast ausgleichen zu können. Zudem werden die Kräfte des Marktes die Relevanz solcher Anlagen regeln. Welche Rolle spielt die Kraft-Wärme- Kopplung (KWK) in Ihrem Zukunftsszenario? Joachim Zientek: KWK ist die effizienteste Art, CO 2 zu sparen. Der Gesetzgeber sieht vor, dass bis zum Jahr 2020 ein Viertel der Stromversorgung durch KWK bewältigt wird. Dieses Ziel begrüßen wir ausdrücklich. Durch moderne KWK-Anlagen erreichen wir Brenntoffwirkungsgrade von 90 Prozent. Das ist nicht nur äußerst effizient, sondern auch kostengünstig. Gerade in Ballungsräumen ist die leitungsgebundene Wärmeversorgung ökologisch und ökonomisch sinnvoll. Wir werden daher weiter in unser Frankfurter Wärmenetz investieren, indem wir historisch gewachsene Wärmenetze miteinander verbinden und den Wärmeverbund optimieren. Investitionen in Wärmenetze sind Anstrengungen für die Ökologiebilanz der Stadt Frankfurt und damit die Lebensqualität der nächsten und übernächsten Generation. Mainova Geschäftsbericht 2010 19
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen Das Café Physik im Riedbergareal 22 Mainova Geschäftsbericht 2010 Dr. Ulrich Bundke und Dr. Björn Nillius. Die Geowissenschaftler werten wichtige Klimadaten aus. Werkstatt der Moderne Die Goethe-Universität ist für die Mainova AG ein besonderer Kunde. Die Forschungseinrichtung von internationalem Renommee ist in den letzten Jahren um- und ausgebaut worden. Ein großer Bauabschnitt ist bereits abgeschlossen und beweist, wie eng Energiedienstleister und Universität bei Großprojekten zusammenarbeiten. Das Areal Riedberg gehört zu den spannendsten Neubaugebieten in Frankfurt. Modernes Wohnen, spezialisiertes Gewerbe und Bildung liegen auf wenigen Quadratmetern dicht nebeneinander. Frankfurt ist im 21. Jahrhundert angekommen. Der Riedberg ist ein Aushängeschild mit klarer ökologischer Visitenkarte. Die vorhandene Passivhausbauweise der Reihenhäuser wird ergänzt durch eine andere hocheffiziente und umweltschonende Technik: Fernwärme. Mainova Geschäftsbericht 2010 23
Seite 1 und 2: Geschäftsbericht 2010 Wir geben un
Seite 3 und 4: Unternehmensprofil Vertriebsgebiet
Seite 5 und 6: Bericht des Aufsichtsrats Vorstand
Seite 7 und 8: Bericht des Aufsichtsrats 10 Mainov
Seite 11: Bericht des Aufsichtsrats Vorstand
Seite 17 und 18: Wir übernehmen Verantwortung, inde
Seite 27 und 28: Engagement beginnt für uns bei ein
Seite 63 und 64:
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand
Seite 65 und 66:
Seite 67 und 68:
Seite 69 und 70:
Seite 71 und 72:
Seite 73 und 74:
Seite 75 und 76:
Seite 77 und 78:
Seite 79 und 80:
Seite 81 und 82:
Seite 83 und 84:
Seite 85 und 86:
Herausgeber Mainova AG Solmsstraße
Alle anzeigen

Geschäftsbericht 2010 - Mainova AG

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?