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Geschäftsbericht 2010 - Mainova AG

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Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Rund eine Million<br />

Menschen in Hessen,<br />

Rheinland-<br />

Pfalz, Bayern und<br />

Baden-Württemberg<br />

werden von <strong>Mainova</strong><br />

mit Energie und<br />

Wasser versorgt.<br />

Nach dem stärksten<br />

konjunkturellen<br />

Einbruch der Nachkriegszeit<br />

befindet<br />

sich die deutsche<br />

Wirtschaft wieder<br />

im Aufschwung.<br />

Der Energieverbrauch<br />

in<br />

Deutschland ist<br />

gegenüber dem<br />

Vorjahr gestiegen.<br />

62 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Lagebericht des <strong>Mainova</strong>-<br />

Konzerns für das<br />

Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

Als börsennotierte Aktiengesellschaft hat die <strong>Mainova</strong><br />

Aktiengesellschaft (<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>) ihren Konzernabschluss<br />

(im Folgenden wird der <strong>Mainova</strong>-Konzern als<br />

<strong>Mainova</strong> bezeichnet) nach den International Financial<br />

Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen<br />

Union (EU) anzuwenden sind, und den ergänzend nach<br />

§ 315a Abs. 1 HGB zu beachtenden handelsrechtlichen<br />

Vorschriften aufgestellt.<br />

<strong>Mainova</strong> ist in der Versorgung mit leitungsgebundenen<br />

Energieträgern und Wasser, Telekommunikation sowie in<br />

artverwandten Dienstleistungen tätig. Rund eine Million<br />

Menschen in Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen,<br />

Bayern und Baden-Württemberg werden mit Energie<br />

und Wasser sowie Geschäftskunden bundesweit mit<br />

Strom und Gas versorgt. Zudem belieferte <strong>Mainova</strong> im<br />

Geschäftsjahr <strong>2010</strong> zwei örtliche Stromversorger sowie<br />

zwölf örtliche und regionale Gasversorger und ist an 30<br />

vorwiegend versorgungswirtschaftlichen Unternehmen<br />

in Hessen und Thüringen beteiligt. Ferner stellt <strong>Mainova</strong><br />

als Betreiber von Versorgungsnetzen den Netzzugang<br />

und Netzanschluss Dritten zur Verfügung und gewährleistet<br />

den sicheren Transport von Energie und Wasser.<br />

Konzernstruktur<br />

Das operative Geschäft der <strong>Mainova</strong> wird insbesondere<br />

von vier Tochterunternehmen wahrgenommen, die aus<br />

der organisatorischen, abrechnungstechnischen und<br />

gesellschaftsrechtlichen Entflechtung des Erzeugungs-,<br />

Netz- und Vertriebsbereiches der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> hervorgegangen<br />

sind. Die NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH<br />

(NRM) pachtet das Strom- und Gasnetz der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />

und übernimmt die Betriebsführung der Netze. Die <strong>Mainova</strong><br />

EnergieDienste GmbH (MED) hat von der <strong>Mainova</strong><br />

<strong>AG</strong> das Energiedienstleistungsgeschäft (Contracting)<br />

und das technische Facility Management übernommen.<br />

Die Aufgaben der <strong>Mainova</strong> ServiceDienste Gesellschaft<br />

mbH (MSD) erstrecken sich auf das Messwesen, die Abrechnung<br />

der gelieferten Strom-, Gas-, Wasser- und<br />

Wärmemengen, die Kundenbetreuung sowie das Forderungsmanagement.<br />

Die SRM StraßenBeleuchtung<br />

Rhein-Main GmbH (SRM) betreut das Straßenbeleuchtungsnetz<br />

der Stadt Frankfurt am Main.<br />

Die Gesellschaften sind bewusst so konzipiert, dass<br />

auch weitere Partner aufgenommen werden können.<br />

Unsere at equity bilanzierte Beteiligung Stadtwerke Hanau<br />

GmbH (SWH) hält einen Anteil von 10 % an der<br />

NRM. Seit 1. Januar 2006 ist die NRM Pächterin der<br />

Elektrizitäts- und Gasversorgungsnetze der <strong>Mainova</strong><br />

und der SWH und betreibt diese auf eigene Rechnung,<br />

während für die Fernwärme- und Wasserversorgungsnetze<br />

die Betriebsführung übernommen wird. Seit dem<br />

1. Januar 2009 ist das Netz des vollkonsolidierten Unternehmens<br />

Energieversorgung Main-Spessart GmbH<br />

(EMS) ebenfalls an die NRM verpachtet.<br />

Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

Konjunkturelle Entwicklung<br />

Nach dem stärksten konjunkturellen Einbruch der Nachkriegszeit<br />

befindet sich die deutsche Wirtschaft wieder<br />

im Aufschwung. Nach ersten Berechnungen des Statistischen<br />

Bundesamtes kam es <strong>2010</strong> zu einer überdurchschnittlich<br />

starken und schnellen Erholung der deutschen<br />

Wirtschaft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg<br />

preisbereinigt um 3,6 % im Vergleich zum Vorjahr. Im<br />

Jahr 2009 war die Wirtschaftsleistung noch um rund<br />

4,7 % gesunken.<br />

Ursächlich für die deutliche Erholung der Wirtschaft sind<br />

positive Impulse aus dem In- und Ausland. Die Ausfuhren<br />

wuchsen um 14,2 %, während im Inland die Unternehmen<br />

9,4 % mehr für Investitionsgüter ausgaben.<br />

Der Staatskonsum stieg um 2,2 % an. Die privaten Konsumausgaben<br />

legten um 0,5 % zu.<br />

Entwicklung des Primärenergieverbrauchs<br />

Die konjunkturelle Erholung der Wirtschaft sowie die relativ<br />

kühle Witterung führten zu einem Anstieg des Energieverbrauchs<br />

in Deutschland. Die Arbeitsgemeinschaft<br />

Energiebilanzen rechnet nach vorläufigen Schätzungen<br />

für <strong>2010</strong> mit einer deutlich über dem erwarteten Wirtschaftswachstum<br />

liegenden Zunahme des Primärenergieverbrauchs<br />

um 4,1 % auf 478 Mio. Tonnen Steinkohleeinheiten.<br />

Gleichwohl befindet sich der Energieverbrauch<br />

insgesamt – mit Ausnahme des Vorjahres – auf<br />

dem niedrigsten Stand seit 1990.<br />

Der Primärenergieverbrauch verteilt sich in Deutschland<br />

im Jahr <strong>2010</strong> wie folgt:<br />

Mineralöl 33,7 %<br />

Erdgas 21,7 %<br />

Steinkohle 12,1 %<br />

Braunkohle 10,8 %<br />

Kernenergie 10,8 %<br />

Erneuerbare Energieträger 9,4 %<br />

Sonstige Energieträger 1,5 %<br />

Quelle: Pressedienst Nr. 7/<strong>2010</strong> der Arbeitsgemeinschaft<br />

Energiebilanzen e.V., Berlin<br />

Der Anstieg des Energieverbrauchs führte <strong>2010</strong> zu leichten<br />

Veränderungen beim Mix der Energieträger. Der<br />

Steinkohleanteil legte aufgrund eines deutlichen Mengenanstiegs<br />

um 1,2 Prozentpunkte zu, während der Anteil<br />

des Mineralöls am Energiemix um 1,1 Prozentpunkte<br />

zurückging. Die erneuerbaren Energien konnten ihren<br />

Anteil weiter erhöhen und machen nun 9,4 % des gesamten<br />

Energieverbrauchs aus. Dem Rückgang der<br />

Stromerzeugung aus Windkraft standen leichte Zuwächse<br />

bei Wasser und deutliche Zuwächse bei Photovoltaik<br />

und Biogas gegenüber.<br />

Entwicklung der Energiepreise und des<br />

CO2-Emissionshandels<br />

Im Berichtsjahr notierten die Terminpreise mit Lieferung<br />

im Jahr 2011 für die Brennstoffe Öl, Kohle, Erdgas sowie<br />

für Strom und CO2-Emissionsrechte im Durchschnitt<br />

höher als im Vorjahr.<br />

Die Brennstoffpreise für Öl und Kohle haben sich dabei<br />

wie folgt entwickelt:<br />

Kohle- und Rohölpreise in USD / Tonne bzw. Barrel<br />

150<br />

120<br />

90<br />

60<br />

30<br />

0<br />

Jan. 10<br />

Kohle API#2<br />

Rohöl „Brent“<br />

Feb. 10<br />

Mrz. 10<br />

Apr. 10<br />

Mai 10<br />

Jun. 10<br />

Jul. 10<br />

Aug. 10<br />

Sep. 10<br />

Okt. 10<br />

Nov. 10<br />

Dez. 10<br />

Die durchschnittliche Terminnotierung der Rohölsorte<br />

Brent lag im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> mit rund 84 US-Dollar<br />

pro Barrel knapp 20 % über dem Mittelwert des Vorjahres<br />

und folgte damit frühzeitig der weltweiten Konjunkturerholung.<br />

Daneben führten Erwartungen über einen<br />

steigenden Ölverbrauch im Jahr 2011 und das damit<br />

verbundene starke Kaufinteresse der Kapitalanleger zu<br />

diesem Aufwärtstrend.<br />

Der Terminpreis für Kohle im ARA-Raum (Amsterdam,<br />

Rotterdam und Antwerpen) bewegte sich im Jahr <strong>2010</strong><br />

in einer Bandbreite von 86 bis 122 US-Dollar pro Tonne.<br />

Im Mittel stieg der Kohlepreis verglichen mit dem Vorjahr<br />

um rund 16 US-Dollar pro Tonne an. Ursächlich für diesen<br />

Preisanstieg waren vor allem die anhaltend robuste<br />

Nachfrage aus dem asiatischen Raum sowie abnehmende<br />

Kohlevorräte in Europa.<br />

Die Preise für Erdgas- und Stromterminkontrakte mit<br />

Lieferung im Jahr 2011 zeigen folgende Entwicklung:<br />

Strom- und Gaspreise in Euro / MWh<br />

60<br />

45<br />

30<br />

15<br />

0<br />

Jan. 10<br />

Gas (NCG)<br />

Strom (Baseload)<br />

Feb. 10<br />

Mrz. 10<br />

Apr. 10<br />

Mai 10<br />

Jun. 10<br />

Jul. 10<br />

Aug. 10<br />

Sept. 10<br />

Okt. 10<br />

Nov. 10<br />

Dez. 10<br />

Der Erdgasterminpreis im Marktgebiet NCG (NetConnect<br />

Germany) notierte im Jahresdurchschnitt trotz einer<br />

anhaltend guten Versorgungslage durch Flüssigerdgaslieferungen<br />

mit rund 20 Euro etwa 6 % höher als im Geschäftsjahr<br />

2009. Die Entwicklung wurde vor allem von<br />

guten Konjunkturdaten und steigenden Notierungen am<br />

Spotmarkt getragen.<br />

Der Terminpreis für Strom (Baseload) betrug im Geschäftsjahr<br />

<strong>2010</strong> durchschnittlich rund 50 Euro pro Megawattstunde<br />

(MWh) und notierte damit leicht über dem Vorjahresniveau.<br />

Der Strompreis orientierte sich im Jahresverlauf an<br />

der Entwicklung der Spot- und Brennstoffnotierungen.<br />

Dementsprechend kam es zum Jahresbeginn zu einem<br />

leichten Preisrückgang. Im April sorgten ansteigende Primärenergiepreise<br />

für eine dynamische Aufwärtsbewegung.<br />

In den Folgemonaten gab der Strompreis zunächst wieder<br />

etwas nach, ehe steigende Spotmarktpreise und eine höhere<br />

Nachfrage die Notierung wieder in den Bereich um 50<br />

Euro pro MWh zurückführten.<br />

Die Preise für CO2-Emissionsrechte mit Lieferung im<br />

Jahr 2011 weisen folgenden Verlauf auf:<br />

Preise der CO2-Emissionsrechte in Euro / Tonne<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Jan. 10<br />

EUA (CO2)<br />

Feb. 10<br />

Mrz. 10<br />

Apr. 10<br />

Mai 10<br />

Jun. 10<br />

Jul. 10<br />

Aug. 10<br />

Sep. 10<br />

Okt. 10<br />

Nov. 10<br />

Dez. 10<br />

Die Preise für europäische Emissionsrechte bewegten<br />

sich vorwiegend im Bereich von 14,50 bis 16,50 Euro<br />

pro Tonne CO2. Es fehlten Impulse von der Angebots-<br />

bzw. Nachfrageseite. Lediglich die Veröffentlichung der<br />

Daten zum CO2-Verbrauch im Jahr 2009 ließ den Preis<br />

Erneuerbare Energien<br />

machen 9,4 %<br />

des Energieverbrauchs<br />

in Deutschland<br />

aus.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 63

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