Geschäftsbericht 2010 - Mainova AG
Geschäftsbericht 2010 - Mainova AG
Geschäftsbericht 2010 - Mainova AG
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
88 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Anhang des <strong>Mainova</strong>-Konzerns<br />
für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
1. Allgemeine Grundlagen<br />
Der Konzernabschluss der <strong>Mainova</strong> Aktiengesellschaft<br />
(<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>) mit Sitz in Frankfurt am Main wurde nach<br />
den International Financial Reporting Standards (IFRS),<br />
wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind,<br />
und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB zu beachtenden<br />
handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt.<br />
Der Konzernabschluss der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> wird im Folgenden<br />
als <strong>Mainova</strong> bezeichnet.<br />
Das oberste Mutterunternehmen der <strong>Mainova</strong> ist die<br />
Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH (SWFH),<br />
Frankfurt am Main, die einen Konzernabschluss für den<br />
größten Kreis von Unternehmen nach HGB aufstellt, der<br />
im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht wird.<br />
Die vollkonsolidierte Tochtergesellschaft <strong>Mainova</strong> EnergieDienste<br />
GmbH (MED) nimmt die Befreiungsvorschrift<br />
des § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch und veröffentlicht<br />
keinen Lagebericht. Die vollkonsolidierte Tochtergesellschaft<br />
Hotmobil Deutschland GmbH (HMD) macht von<br />
der Befreiungsvorschrift des § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch.<br />
Für die Bilanzierung, Bewertung und den Ausweis<br />
im Konzernabschluss <strong>2010</strong> haben wir die am Abschlussstichtag<br />
verpflichtenden IFRS und die Interpretationen<br />
des International Financial Reporting Interpretations<br />
Committee (IFRIC) hierzu vollständig und uneingeschränkt<br />
angewendet.<br />
Der Konzernabschluss der <strong>Mainova</strong> vermittelt ein den<br />
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der<br />
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.<br />
Um die Gleichwertigkeit mit einem nach handelsrechtlichen<br />
Vorschriften aufgestellten Konzernabschluss zu<br />
erzielen, werden alle über die Regelungen des International<br />
Accounting Standards Board (IASB) hinausgehenden<br />
gesetzlichen Angaben- und Erläuterungspflichten<br />
des Handelsgesetzbuches, insbesondere die Erstellung<br />
eines Lageberichts, erfüllt.<br />
<strong>Mainova</strong> erstellt diesen Konzernabschluss aufgrund<br />
der Aufstellungspflicht für börsennotierte Aktiengesellschaften.<br />
Der Konzernabschluss der <strong>Mainova</strong> wurde am 25. März<br />
2011 vom Vorstand zur Weitergabe an den Aufsichtsrat<br />
freigegeben. Der Aufsichtsrat wird am 10. Mai 2011<br />
über die Billigung des Konzernabschlusses entscheiden.<br />
Anschließend wird der Konzernabschluss im elektronischen<br />
Bundesanzeiger offengelegt.<br />
Unternehmensgegenstand sind die Versorgung mit leitungsgebundenen<br />
Energieträgern und Wasser, Telekom-<br />
munikation sowie artverwandte Dienstleistungen. <strong>Mainova</strong><br />
ist als kommunaler Energieversorger hauptsächlich im Gebiet<br />
der Stadt Frankfurt am Main tätig und versorgt dort<br />
Abnehmer mit Strom, Gas, Wasser sowie in Teilgebieten<br />
mit Wärme bzw. Kälte. Darüber hinaus ist <strong>Mainova</strong> als Erdgasversorger<br />
bei verschiedenen Städten und Gemeinden<br />
in der Rhein-Main-Region und Unterfranken tätig. Außerdem<br />
liefern wir hier sowie in Oberhessen Erdgas an örtliche<br />
und regionale Gasversorger. Über unsere Beteiligungsgesellschaften<br />
in Südthüringen beliefern wir außerdem<br />
Endkunden im Erdgas-, Wärme- und Stromgeschäft.<br />
Zur übersichtlicheren Darstellung sind in der Gewinn-<br />
und Verlustrechnung sowie der Bilanz Posten zusammengefasst<br />
und im Anhang gesondert aufgeführt und<br />
erläutert. Die Beträge werden, soweit nicht anderweitig<br />
vermerkt, auf Tsd. oder Mio. Euro gerundet.<br />
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren<br />
aufgestellt.<br />
Der vorliegende Abschluss umfasst das Geschäftsjahr<br />
<strong>2010</strong> auf der Basis der Berichtsperiode vom 1. Januar bis<br />
31. Dezember des Jahres mit einer Vergleichsperiode.<br />
2. Bilanzierungs- und<br />
Bewertungsmethoden<br />
Die Realisierung der Umsatzerlöse erfolgt grundsätzlich<br />
mit dem Übergang der wesentlichen Chancen und Risiken<br />
aus einem Verkaufsgeschäft bzw. mit der Erbringung einer<br />
Dienstleistung. Die Umsatzerlöse der <strong>Mainova</strong> bestehen<br />
im Wesentlichen aus Energie- und Wasserlieferungen. Sie<br />
werden zu dem Zeitpunkt realisiert, zu dem der Kunde die<br />
Energie bzw. das Wasser abnimmt. Ferner beinhalten die<br />
Umsatzerlöse auch die statistische Hochrechnung zwischen<br />
dem Ablesezeitpunkt und dem Bilanzstichtag.<br />
Der Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill) wird zu<br />
Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungen angesetzt.<br />
Der Geschäfts- oder Firmenwert unterliegt gemäß<br />
IFRS 3 keiner planmäßigen Abschreibung, sondern wird<br />
mindestens jährlich einer Werthaltigkeitsprüfung unterzogen.<br />
Beim Eintritt besonderer Ereignisse, die dazu führen<br />
können, dass der Buchwert einer zahlungsmittelgenerierenden<br />
Einheit (ZGE) nicht mehr durch den erzielbaren<br />
Betrag gedeckt ist, wird auch unterjährig ein Impairment-<br />
Test durchgeführt. Der im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfung<br />
verwendete Nachsteuerzinssatz beträgt zum<br />
Stichtag 5,7 %. Der Ermittlung der diskontierten Cashflows<br />
liegt die vom Vorstand genehmigte und vom Aufsichtsrat<br />
gebilligte Fünfjahresplanung zugrunde.<br />
Immaterielle Vermögenswerte werden mit den fortgeführten<br />
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bilanziert<br />
und linear entsprechend ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer<br />
abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer<br />
der immateriellen Vermögenswerte beträgt zwischen drei<br />
und 30 Jahren. Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden<br />
werden jährlich überprüft. In drei Einzelfällen<br />
erfolgt die Abschreibung über die vertragliche Nutzungsdauer.<br />
Diese liegt zwischen 50 und 69 Jahren.<br />
Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />
abzüglich planmäßiger nutzungsbedingter<br />
Abschreibungen bewertet. Bei selbst erstellten Sachanlagen<br />
werden die Herstellungskosten anhand der direkt<br />
zurechenbaren Einzel- und Gemeinkosten ermittelt. Es<br />
wird die lineare Abschreibungsmethode angewandt.<br />
Wesentliche Ersatzinvestitionen, wie z. B. die Großrevisionen<br />
der Kraftwerke, werden aktiviert. Aufwendungen<br />
für Reparaturen und Wartungen, die keine wesentlichen<br />
Ersatzinvestitionen darstellen, werden in dem Geschäftsjahr<br />
aufwandswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
erfasst, in dem sie angefallen sind.<br />
Jeder Teil einer Sachanlage mit wesentlichen Anschaffungs-<br />
und Herstellungskosten im Verhältnis zum gesamten<br />
Wert des Vermögenswerts wird hinsichtlich der Nutzungsdauer<br />
und Abschreibungsmethode getrennt von<br />
den anderen Teilen der Sachanlage beurteilt und entsprechend<br />
abgeschrieben (Komponentenansatz).<br />
Die planmäßigen linearen Abschreibungen für unsere<br />
typischen Anlagen werden nach folgenden konzerneinheitlichen<br />
Nutzungsdauern bemessen:<br />
Jahre<br />
Gebäude 20 – 70<br />
Kraftwerke und Heiz(kraft)werke 9 – 60<br />
Stromverteilungsanlagen 12 – 60<br />
Gasverteilungsanlagen 12 – 60<br />
Wasserverteilungsanlagen 10 – 70<br />
Wärmeverteilungsanlagen<br />
Andere Anlagen sowie Betriebs-<br />
15 – 45<br />
und Geschäftsausstattung 5 – 30<br />
Sachanlagen werden auf Wertminderungen überprüft,<br />
wenn Ereignisse oder veränderte Umstände vermuten<br />
lassen, dass eine Wertminderung eingetreten sein könnte.<br />
In solchen Fällen erfolgt eine Werthaltigkeitsprüfung<br />
nach IAS 36. Eine Wertminderung eines Vermögenswerts<br />
ist erforderlich, wenn der Buchwert über dem erzielbaren<br />
Betrag des Vermögenswerts liegt. Dabei ist<br />
gemäß IAS 36.6 der erzielbare Betrag der höhere Wert<br />
aus dem Nutzungswert und dem beizulegenden Zeitwert<br />
abzüglich Veräußerungskosten.<br />
Ist der Vermögenswert Teil einer ZGE, wird die Wertminderung<br />
auf der Basis des erzielbaren Betrags der ZGE<br />
ermittelt. Diese ist als kleinste identifizierbare Gruppe von<br />
Vermögenswerten definiert, die unabhängig von anderen<br />
Vermögenswerten in der Lage ist, Mittelzuflüsse aus der<br />
fortgesetzten Nutzung zu erzielen. Hierzu zählen jeweils<br />
die Verteilungsnetze der Segmente Strom-, Gas-, Wärme-<br />
und Wasserversorgung, die Heizkraftwerke (HKW)<br />
West, Mitte und Niederrad sowie einzeln das Biomasse-<br />
Kraftwerk in Fechenheim mit zugehörigen Verbindungsnetzen<br />
und die Heizzentralen im Segment Erzeugung.<br />
Zum 31. Dezember <strong>2010</strong> wurde je ein Werthaltigkeitstest<br />
für die ZGE „Kraftwerke“ (HKW West, Mitte und<br />
Niederrad des Segments Erzeugung) und die ZGE<br />
„Stromnetz“ (Verteilungsnetz des Segments Stromversorgung)<br />
durchgeführt. Hierbei wurde der Buchwert<br />
dem Nutzungswert gegenübergestellt. Der Nutzungswert<br />
ergibt sich aus dem Barwert der geschätzten, zukünftig<br />
nachhaltig erzielbaren betrieblichen Cashflows<br />
aus der fortgeführten Nutzung des Vermögenswerts zuzüglich<br />
eines am Ende der Nutzungsdauer realisierbaren<br />
Restwerts. Als Grundlage für die Ermittlung des Nutzungswerts<br />
diente die vom Vorstand genehmigte und<br />
vom Aufsichtsrat der Gesellschaften gebilligte Fünfjahresplanung.<br />
Bei der ZGE „Stromnetz“ wurde eine unbegrenzte<br />
Nutzungsdauer unterstellt, sodass für die Ermittlung<br />
die Planjahre um ein Normjahr als Basis für die<br />
ewige Rente ergänzt wurden. Bei der ZGE „Kraftwerke“<br />
wurde eine begrenzte Nutzungsdauer der langfristigen<br />
Vermögenswerte unterstellt, sodass als Grundlage die<br />
Cashflow-Prognosen für die verbleibende Nutzungsdauer<br />
angesetzt wurden. Die Barwerte werden unter<br />
Zugrundelegung folgender Parameter ermittelt:<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
Risikofreier Zinssatz (%) 3,25 4,25<br />
Marktrisikoprämie (%)<br />
Betafaktor (verschuldet)<br />
5,00 5,00<br />
Stromnetz 0,71 0,50<br />
Kraftwerke 0,71 0,70<br />
Fremdkapital-Spread (%)<br />
Fremdkapitalanteil (%)<br />
1,60 1,90<br />
Stromnetz 33,33 50,00<br />
Kraftwerke 33,33 20,00<br />
Die verwendeten Parameter werden aus verfügbaren<br />
Marktdaten zum Teil direkt (risikofreier Zinssatz, Marktrisikoprämie<br />
und Fremdkapital-Spread) und zum Teil unter<br />
Verwendung einer Peergroup (Betafaktoren) abgeleitet.<br />
Wenn der Grund für eine früher vorgenommene Wertminderung<br />
entfällt, werden die Vermögenswerte erfolgswirksam<br />
zugeschrieben, wobei der infolge der Zuschreibung<br />
erhöhte Buchwert nicht die fortgeführten<br />
Anschaffungs- und Herstellungskosten übersteigen<br />
darf. Nachträgliche Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />
werden nur dann als Buchwert des Vermögenswerts<br />
erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass daraus<br />
dem Konzern zukünftig wirtschaftlicher Nutzen zufließen<br />
wird und die Kosten des Vermögenswerts zuverlässig<br />
ermittelt werden können.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 89