Geschäftsbericht 2010 - Mainova AG
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Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
120 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Der maximale Verlust, der mit 99 %iger Wahrscheinlichkeit<br />
und einer Halteperiode von fünf Tagen nicht überschritten<br />
wird, verteilt sich wie folgt auf kurz- und langfristige<br />
Stromderivate:<br />
[ Restlaufzeit der Stromderivate ]<br />
31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Tsd. €<br />
Value-at-Risk Strombeschaf-<br />
< 1 Jahr 1– 5 Jahre Gesamt < 1 Jahr 1– 5 Jahre Gesamt<br />
fung und Eigenerzeugung<br />
Value-at-Risk Gemeinschafts-<br />
1.371 7.115 8.486 531 3.345 3.876<br />
kraftwerk Irsching<br />
Value-at-Risk virtuelle Kraft-<br />
1.122 257 1.379 0 0 0<br />
werksverträge 695 3.579 4.274 0 3.356 3.356<br />
Value-at-Risk Eigenhandel CO2 25 0 25 0 0 0<br />
Kohle und Öl<br />
Sowohl für Kohle- als auch für Ölpreisrisiken aus derivativen<br />
Finanzinstrumenten wird durch Sensitivitätsanalysen<br />
ermittelt, welche Auswirkungen hypothetische Änderungen<br />
der jeweiligen Risikovariablen (Kohle- bzw.<br />
Ölpreis) auf das Jahresergebnis sowie auf das Eigenkapital<br />
zum Bilanzstichtag hätten. Die beizulegenden Zeitwerte<br />
der derivativen Finanzinstrumente werden auf der<br />
Es wurden nicht in vollem Umfang der Grundgeschäfte<br />
Sicherungsgeschäfte (Swaps) auf die Rohstoffe Kohle<br />
und Öl abgeschlossen.<br />
Zinsänderungsrisiko<br />
Zinsänderungsrisiken resultieren aus marktbedingten<br />
Schwankungen der Zinssätze und wirken sich auf die<br />
Höhe der Zinsaufwendungen aus. Bei <strong>Mainova</strong> bestehen<br />
Zinsänderungsrisiken für variabel verzinsliche Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Kreditinstituten, für die die<br />
Laufzeiten die vereinbarten Zinsbindungsfristen übersteigen,<br />
für die der Zinssatz fixiert ist. Der Buchwert der<br />
variabel verzinslichen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
beträgt zum Zeitpunkt des Auslaufens der<br />
Zinsbindungsfristen 116,1 Mio. Euro (Vorjahr 118,3 Mio.<br />
Euro). <strong>Mainova</strong> begegnet derartigen Zinsänderungsrisiken<br />
durch den Abschluss von Verträgen mit langfristi-<br />
Basis einer hypothetischen Änderung des Marktpreisniveaus<br />
neu berechnet. Die Abweichungen zu den tatsächlich<br />
angesetzten beizulegenden Zeitwerten der derivativen<br />
Finanzinstrumente stellen die potenziellen Effekte<br />
auf das Jahresergebnis sowie auf das Eigenkapital<br />
zum Bilanzstichtag dar.<br />
Kohle- und Ölpreisänderungen würden sich wie folgt<br />
auswirken:<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
ErgebnisEigenkapiErgebnisEigenkapi- Tsd. €<br />
Kohle<br />
effekttaleffekteffekttaleffekt Preissteigerung um 10 % 1.650 3.935 3.723 282<br />
Preissenkung um 10 %<br />
Öl<br />
-2.062 -3.524 -3.729 -280<br />
Preissteigerung um 10 % 916 5.510 3.007 617<br />
Preissenkung um 10 % -2.072 -4.355 -3.007 -617<br />
gen Zinsbindungsfristen. Bei einer Änderung des Zinssatzes<br />
um einen Prozentpunkt würde sich das Ergebnis<br />
im Jahr 2011 um 38 Tsd. Euro (Vorjahr 1,4 Mio. Euro)<br />
verändern.<br />
Die langfristige Finanzierung des Erwerbs von Anteilen<br />
an der Thüga Holding wurde im Jahr <strong>2010</strong> abgeschlossen.<br />
Die Darlehensverträge haben eine Laufzeit bis zum<br />
Jahr 2035. Die Zinsbindung läuft in den Jahren 2014<br />
bzw. 2020 aus. Das Risiko potenziell steigender Zinsen<br />
und höherer Zinszahlungen wird durch den Abschluss<br />
von Zinsswaps begrenzt. Die Zinsswaps haben eine<br />
Laufzeit von zehn Jahren ab dem Zeitpunkt des Auslaufens<br />
der Zinsbindung. Bei einer Erhöhung des Zinssatzes<br />
um einen Prozentpunkt würde sich der Marktwert<br />
der Zinsswaps um 9,8 Mio. Euro erhöhen, bei einer Senkung<br />
des Zinssatzes um einen Prozentpunkt würde sich<br />
der Marktwert um 13,1 Mio. Euro reduzieren.<br />
Währungsrisiko<br />
Währungsrisiken entstehen bei <strong>Mainova</strong> durch die Beschaffung<br />
und Preisabsicherung des Roh- und Brennstoffbedarfs.<br />
Da die Kohleimporte ab dem Jahr <strong>2010</strong> in<br />
Euro abgerechnet werden und somit keinem Währungsrisiko<br />
mehr unterliegen, ist <strong>Mainova</strong> zum 31. Dezember<br />
<strong>2010</strong> keinen Währungsrisiken ausgesetzt.<br />
Kreditrisiko<br />
Das Kredit- oder Ausfallrisiko der <strong>Mainova</strong> liegt in der<br />
Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse zum<br />
einen auf der Kundenseite und zum anderen bei den<br />
Kontrahenten im Energiehandel begründet.<br />
Ausfallrisiken von Forderungen gegenüber Kunden begegnet<br />
<strong>Mainova</strong> durch eine Straffung der Prozesse im<br />
Forderungsmanagement sowie durch verschärfte Bonitätsrichtlinien<br />
für den Abschluss von neuen Verträgen<br />
und für Gewährung von Ratenplänen. Weiterhin sind die<br />
300 größten Kunden an ein „Onlineratingsystem“ angeschlossen.<br />
Jegliche Veränderung von externen Ratings<br />
dieser Kunden erhält das Forderungsmanagement umgehend<br />
von einer Wirtschaftsauskunftei online mitgeteilt.<br />
Bei Ausfall von Kontrahenten im Energiehandel besteht<br />
gleichfalls ein Kreditrisiko. <strong>Mainova</strong> kauft und verkauft<br />
Strom-, Gas- und CO2-Forwards mit physischer Erfüllung<br />
und Derivate auf Kohle und Öl mehrere Jahre im Voraus.<br />
Fällt ein Lieferant aus, besteht ein Wiedereindeckungsrisiko<br />
für den Fall, dass zwischenzeitlich die Marktpreise<br />
gestiegen sind, da die Menge zu einem höheren Preis<br />
wieder eingedeckt werden muss. Um dieses Risiko zu<br />
minimieren, schließt <strong>Mainova</strong> die Geschäfte überwiegend<br />
mit der Syneco Trading GmbH, München (Syneco<br />
Trading) ab. In einer Art Haftungspool (Adressrisikopool<br />
für Strom- und Nicht-Stromgeschäfte) werden hier die<br />
Kreditrisiken aus allen Geschäften, die über Syneco Trading<br />
abgeschlossen werden, zusammengeführt und im<br />
Schadensfall auf sämtliche Poolteilnehmer verteilt. Aufgrund<br />
des umfangreichen Handelspartnerportfolios bestehen<br />
für Syneco Trading zudem deutlich höhere Netting-Möglichkeiten,<br />
wodurch Risiken reduziert werden<br />
können. Die (anteilige) Haftung betrifft nicht nur Ausfälle<br />
von Handelspartnern, sondern auch (als wenig wahrscheinlich<br />
angesehene) Ausfälle von Poolpartnern. Die<br />
Haftungsanteile der einzelnen Poolpartner sind nicht statisch,<br />
sondern sie bemessen sich nach deren offenen<br />
Geschäftsvolumina. Es wird u. a. auch auf Abschnitt 10<br />
verwiesen.<br />
Liquiditätsrisiko<br />
Unter Liquiditätsrisiko wird das Risiko verstanden, dass<br />
<strong>Mainova</strong> nicht genügend Finanzmittel besitzt, vertragsgemäß<br />
durch Lieferung von Zahlungsmitteln oder anderen<br />
finanziellen Vermögenswerten ihren Zahlungsverpflichtungen<br />
nachzukommen. Dem Liquiditätsrisiko wird<br />
durch ein systematisches Liquiditätsmanagement durch<br />
das Konzern-Treasury der SWFH basierend auf der Finanzplanung<br />
der <strong>Mainova</strong> begegnet. <strong>Mainova</strong> verfügt bei<br />
der SWFH über eine durch das Konzern-Treasury-Gremium<br />
genehmigte Kreditlinie von 40 Mio. Euro (Vorjahr<br />
40 Mio. Euro). Diese wurde in <strong>2010</strong> nicht in Anspruch genommen.<br />
Kreditlinien bei Banken bestehen nicht.<br />
Die nachfolgenden Tabellen zeigen alle zum 31. Dezember<br />
<strong>2010</strong> bzw. 31. Dezember 2009 vertraglich fixierten<br />
Zins- und Tilgungszahlungen für die bilanzierten finanziellen<br />
Verbindlichkeiten sowie Zahlungsströme aus derivativen<br />
Finanzinstrumenten. Für Kohle-, Öl- und Zins-<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 121