Geschäftsbericht 2010 - Mainova AG
Geschäftsbericht 2010 - Mainova AG
Geschäftsbericht 2010 - Mainova AG
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
162 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Glossar<br />
Biogas:<br />
Gas z.B. aus Bioabfallvergärungsanlagen, welches zur<br />
Erzeugung von Strom und Wärme verwendet wird. Biogas<br />
entsteht bei der bakteriellen Zerstörung von organischen<br />
Stoffen. Es besteht vorwiegend aus Methan (ca.<br />
60 %), Kohlendioxid (ca. 35 %) sowie Stickstoff, Wasserstoff<br />
und Schwefelwasserstoff. Bevor es als Heizgas<br />
verwendet wird, wird es teilweise entschwefelt.<br />
Biomasse:<br />
Biomasse ist die gesamte durch Pflanzen oder Tiere anfallende/erzeugte<br />
organische Substanz. Beim Einsatz<br />
von Biomasse zu energetischen Zwecken – also zur<br />
Strom-, Wärme- und Treibstofferzeugung – wird zwischen<br />
nachwachsenden Rohstoffen oder Energiepflanzen<br />
und organischem Abfall unterschieden.<br />
Biomassekraftwerk:<br />
Ein Biomassekraftwerk (BMKW) erzeugt Strom und/<br />
oder Wärme durch die Verbrennung von Biomasse.<br />
Wird nur Wärme erzeugt, spricht man von Biomasseheizwerk<br />
(BMHW), wird neben Strom auch Wärme abgegeben,<br />
von Biomasseheizkraftwerk (BMHKW).<br />
Blockheizkraftwerk (BHKW):<br />
Ein BHKW ist ein modular aufgebautes kleineres Heizkraftwerk.<br />
Blockheizkraftwerke nutzen, wie auch Heizkraftwerke,<br />
das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung. Dabei<br />
verwerten sie die bei der Stromerzeugung anfallende<br />
Abwärme zu Heizzwecken. Übliche BHKW-Module<br />
sind mit einer elektrischen Leistung zwischen 5 kW und<br />
5 MW deutlich kleiner als Heizkraftwerke mit 500 MW<br />
und mehr elektrischer Leistung. BHKW mit einer elektrischen<br />
Leistung unter 15 kW dienen zur Versorgung von<br />
einzelnen Gebäuden. Als Antrieb für die Stromerzeugung<br />
werden meistens Verbrennungsmotoren (Diesel-<br />
oder Gasmotoren), aber auch Gasturbinen verwendet.<br />
Durch die Kraft-Wärme-Kopplung wird die eingesetzte<br />
Primärenergie mit einem Gesamtwirkungsgrad bis über<br />
90 % genutzt.<br />
Bundesnetzagentur:<br />
Die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation,<br />
Post und Eisenbahnen (BnetzA) informiert über<br />
den deutschen Elektrizitäts-, Gas-, Telekommunikations-<br />
und Postmarkt, die rechtlichen Grundlagen und über<br />
wichtige Verbraucherrechte in diesen Märkten. Ziel der<br />
Regulierung ist die Schaffung eines wirksamen und un-<br />
verfälschten Wettbewerbs bei der Versorgung mit Elektrizität<br />
und Gas. Die Bundesnetzagentur hat daher unter<br />
anderem die Aufgabe, einen diskriminierungsfreien Netzzugang<br />
zu gewährleisten und die von den Unternehmen<br />
erhobenen Netznutzungsentgelte zu kontrollieren.<br />
Emission:<br />
Unter Emissionen versteht man die Abgabe von Stoffen<br />
und Energien (z.B. Schall, Erschütterung, Strahlung,<br />
Wärme, Schadstoffe) aus einer Quelle an die Umwelt.<br />
Die Höhe der zulässigen Emissionswerte wird durch<br />
Vorschriften geregelt.<br />
Emissionshandel:<br />
Das Emissionshandelssystem schafft eine wirtschaftliche<br />
Basis, den Ausstoß des klimaschädlichen Gases<br />
CO2 dort zu reduzieren, wo es am kostengünstigsten ist.<br />
Den Wirtschaftssektoren und jeder betroffenen Anlage<br />
wurden konkrete Minderungsziele zugeordnet und in<br />
diesem Umfang Emissionszertifikate für die erste Handelsperiode<br />
kostenlos zum 30. September 2004 zur<br />
Verfügung gestellt. Die Zertifikate sind handelbar und<br />
dienen somit als eine Art Währung. Erreicht das Unternehmen<br />
die Ziele durch eigene kostengünstige CO2-<br />
Minderungsmaßnahmen, kann es nicht benötigte Zertifikate<br />
am Markt verkaufen. Alternativ muss es Zertifikate<br />
am Markt zukaufen, wenn eigene Minderungsmaßnahmen<br />
teurer würden. In Deutschland werden die CO2-<br />
Emissionsrechte an der Leipziger Strombörse European<br />
Energy Exchange (EEX) gehandelt.<br />
Erneuerbare Energien:<br />
Erneuerbare Energien – auch regenerative oder alternative<br />
Energien genannt – sind Energieträger/-quellen, die<br />
sich ständig erneuern bzw. nachwachsen und somit<br />
nach menschlichem Ermessen unerschöpflich sind.<br />
Hierzu zählen: Sonnenenergie (mit den indirekten Formen<br />
Biomasse, Wasserkraft, Windenergie, Umgebungswärme<br />
etc.) sowie Erdwärme (Geothermie) und<br />
Gezeitenenergie.<br />
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG):<br />
Das EEG trat am 1.4.2000 in Kraft. Sein Ziel ist es, „im<br />
Interesse des Klima- und Umweltschutzes eine nachhaltige<br />
Entwicklung der Energieversorgung zu ermöglichen<br />
und den Beitrag Erneuerbarer Energien an der<br />
Stromversorgung deutlich zu erhöhen.“ Zum 1.8.2004<br />
wurde das EEG novelliert und damit seine Fortführung<br />
mit verbesserten Maßnahmen beschlossen. Die EEG<br />
Novelle dient gleichzeitig der Umsetzung der Richtlinie<br />
der Europäischen Union zur Förderung erneuerbarer<br />
Energien vom September 2001.<br />
Fossile Energieträger:<br />
Zu den fossilen Energieträgern zählen Erdöl, Erdgas,<br />
Braun- und Steinkohle. Sie entstanden vor Jahrmillionen<br />
bei der Zersetzung abgestorbener Pflanzen und<br />
Tiere unter Sauerstoffabschluss, hohen Temperaturen<br />
sowie unter dem Druck darüber liegender Gesteinsschichten.<br />
Grenzen für die Nutzung fossiler Energieträger<br />
ergeben sich – je nach Technologieeinsatz und Entwicklung<br />
des technischen Fortschritts – aus den unterschiedlichen<br />
Ressourcenverfügbarkeiten sowie aus deren<br />
Umwelt- und Klimaverträglichkeit.<br />
Gaskraftwerk (auch Gasturbinenkraftwerk):<br />
Gaskraftwerke sind Elektrizitätswerke zur Stromerzeugung,<br />
die mit brennbaren Gasen (z.B. Erdgas) betrieben<br />
werden. Dabei treiben die Gase eine Gasturbine an, die<br />
ihrerseits einen angekuppelten Generator antreibt. Gaskraftwerke<br />
haben den Vorteil, dass sie nur geringe Investitionskosten<br />
benötigen, haben aber durch ihren geringen<br />
Wirkungsgrad vergleichsweise hohe Betriebskosten.<br />
Die Abgase der Turbine besitzen beim Verlassen<br />
der Turbine noch eine hohe Temperatur, sie können daher<br />
zur Beheizung eines Dampferzeugers im Gas- und<br />
Dampfkraftwerk verwendet werden.<br />
Die Anfahrzeit bzw. Hochfahrzeit eines Gaskraftwerkes<br />
ist in der Regel sehr kurz, diese Anlagen werden daher<br />
vor allem zur Abdeckung von Lastspitzen im Stromnetz<br />
eingesetzt.<br />
Gaspreisbildung:<br />
Grundsätzlich setzt sich der Gaspreis aus drei Komponenten<br />
zusammen<br />
1. Aus dem Energiepreis selbst:<br />
Der Energiepreis ist ein verbrauchsunabhängiger Preis.<br />
Er kann wiederum in Arbeitspreis pro Kilowattstunde<br />
oder Kubikmeter sowie Grundpreis pro Monat unterteilt<br />
sein.<br />
2. Aus den gesetzlich festgelegten Preisen für Netz und<br />
Messung:<br />
Systemnutzungstarif (Netznutzungsgebühr) und Entgelt<br />
für Messdienstleistungen.<br />
3. Aus Steuern und Abgaben (ebenfalls gesetzlich<br />
festgelegt):<br />
Energieabgabe und Mehrwertsteuer.<br />
Nur der verbrauchsabhängige Preis unterliegt dem<br />
Wettbewerb und ist daher verhandelbar bzw. vom Lieferanten<br />
frei anbietbar. Alle anderen Preiskomponenten<br />
sind entweder als Festpreis geregelt (z.B. Systemnutzungstarif,<br />
Zuschläge) oder mit einer Höchstpreisgrenze<br />
versehen.<br />
Generator:<br />
Der Generator ist eine Maschine zur Umwandlung von<br />
mechanischer Energie in elektrische Energie. Dazu wird<br />
die elektromagnetische Induktion einer im Magnetfeld<br />
bewegten Leiterschleife ausgenutzt. Innerhalb eines<br />
Magnetfeldes wird eine Spule aus leitfähigem Material<br />
so bewegt, dass sich der magnetische Fluss durch die<br />
Spule permanent ändert. Durch die Änderung des Flusses<br />
wird eine elektrische Spannung in der Spule induziert;<br />
elektrische Leistung kann dem Generator entnommen<br />
werden.<br />
GUD-Kraftwerk (Gas- und Dampfkraftwerk):<br />
Das Gas- und Dampfkraftwerk ist ein Kraftwerk, in dem<br />
in einer Gasturbine Erdgas verbrannt wird. Der Antrieb<br />
der Dampfturbine erfolgt durch die Wärme der Verbrennungsabgase.<br />
Die Gasturbine ist mit einem Stromgenerator<br />
über eine Welle verbunden und erlaubt somit die<br />
Generierung von Strom. Mit den heißen Abgasen der<br />
Gasturbine wird Dampf erzeugt, der die Dampfturbine<br />
antreibt. Durch die Kombination von Gas- und Dampfturbine<br />
kann die Energie der Verbrennungsabgase besser<br />
genutzt werden.<br />
Induktion:<br />
Spannungserzeugung mit Hilfe veränderlicher magnetischer<br />
Felder<br />
Induktion entsteht, wenn man in einer Spule einen Dauermagneten<br />
hin und her bewegt, so entsteht in der Spule<br />
eine Wechselspannung. Diese Spannungserzeugung<br />
mit Hilfe eines Magneten nennt man Induktion.<br />
Konzessionsabgabe:<br />
Gebühren der Energieversorger an Städte und Gemeinden.<br />
Energieversorger, die Strom- oder Gasleitungen zu<br />
den Endverbrauchern verlegen und betreiben wollen,<br />
müssen hierfür an die jeweiligen Städte und Gemeinden<br />
Gebühren zahlen – sogenannte Konzessionsabgaben.<br />
Besaß bislang nur der örtliche Energieversorger – wie<br />
z.B. die Stadtwerke – das alleinige Leitungsnutzungs-<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 163