Geschäftsbericht 2010 - Mainova AG
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Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
Brief an die Aktionäre<br />
12 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Dr. Constantin H. Alsheimer,<br />
Vorsitzender des Vorstandes<br />
<strong>2010</strong> war für <strong>Mainova</strong> erneut ein erfolgreiches Jahr. Die durch eine moderne Vertriebsstrategie<br />
deutlich gewachsene Kundenzahl etwa hat dazu geführt, dass der Stromabsatz im Vergleich zum<br />
Vorjahr merklich gestiegen ist. Der hohe Grad an Kompetenz unserer Mitarbeiter sowie deren<br />
bemerkenswertes Engagement für unser Unternehmen sind dabei die Basis unseres Erfolgs und<br />
der Hauptgrund, warum ich Ihnen mitteilen darf, dass sich das Ergebnis der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> vor<br />
Ertragsteuern gegenüber dem Vorjahr um 53,6 Millionen Euro auf 144,2 Millionen Euro verbessert<br />
hat.<br />
Ein energiewirtschaftlicher Rückblick auf das Jahr <strong>2010</strong> kann nicht erfolgen, ohne auf das Energiekonzept<br />
der Bundesregierung zu sprechen zu kommen. Die im Herbst <strong>2010</strong> beschlossene Laufzeitverlängerung<br />
für Atomkraftwerke hat die kommunalen Energieversorger vor große Herausforderungen<br />
gestellt. Es waren nämlich vor allem die Stadtwerke, die frühzeitig die notwendigen Maßnahmen<br />
eingeleitet haben, um sicherzustellen, dass der Ausstieg aus der Atomenergie durch eine<br />
zukunftsfähige Energieversorgung für die Bürgerinnen und Bürger versorgungssicher und bezahlbar<br />
erfolgt. Für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>, aber auch für die übrigen Stadtwerke, war diese Entscheidung<br />
selbstverständlich. Als Unternehmen mit tiefen regionalen Wurzeln haben wir unsere Entscheidungen<br />
seit jeher von ihren Auswirkungen auf die Menschen und die Umwelt abhängig gemacht. Nur<br />
wenn die Schaffung eines wirklichen, dauerhaften Mehrwerts für alle Beteiligten gewährleistet ist,<br />
kann unternehmerisches Wirtschaften wirklich als nachhaltig bezeichnet werden. Die Entscheidung<br />
zur Mitgestaltung einer Zukunft, in der die Potenziale der Erneuerbaren Energien sowie hocheffizienter<br />
Erzeugungstechnologien voll ausgeschöpft werden, war für uns daher nicht von strategischer Natur,<br />
sondern eine Frage der Verantwortlichkeit gegenüber der Gesellschaft.<br />
Für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> steht seit langem fest: die Zukunft der Energieversorgung ist effizient, überwiegend<br />
regenerativ und dezentral. Nach diesen Prinzipien haben wir unsere „Erzeugungsstrategie 2015“ aus -<br />
gerichtet. Doch das im vergangenen Jahr verabschiedete Energiekonzept der Bundesregierung hat<br />
unsere Strategie in Teilen in Frage gestellt. Schließlich folgte daraus, dass der Zubau an fossilen<br />
Kraft werken nicht mehr rentabel möglich sein würde. Das Konzept setzte nicht nur die Wirtschaftlichkeit<br />
unserer bestehenden Kraftwerke herab, es schränkte gleichzeitig die Möglichkeit ein, stärker am<br />
Erzeugungsmarkt teilzuhaben. Investitionen in moderne Formen der hocheffizienten Stromerzeugung<br />
waren gefährdet, der Ertragswert bestehender Anlagen war beeinträchtigt. Dies hat dazu geführt,<br />
dass wir den Wert der Kraftwerke der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> im Jahresabschluss um insgesamt knapp 18 Millionen<br />
Euro herabsetzen mussten.<br />
Wie Sie jedoch wissen, kann eine Chronologie der jüngsten energiepolitischen Ereignisse sich nicht<br />
auf das Jahr <strong>2010</strong> beschränken. Nach den dramatischen Ereignissen in Fukushima hat die Bundesregierung<br />
angekündigt, von der Laufzeitverlängerung wieder Abstand zu nehmen und sieben Atomkraftwerke<br />
im Zuge eines Moratoriums vorläufig vom Netz nehmen lassen. Zum Zeitpunkt des Verfassens<br />
dieser Zeilen arbeitet die Regierung an der Erstellung eines neuen Energiekonzepts, welches<br />
auf einem breiten gesellschaftlichen Konsens fußen soll. Wie genau dieses zukünftige Energiekonzept<br />
aussehen wird, ist noch nicht klar. Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> wird sich jedenfalls nach Kräften an der Gestaltung<br />
einer sicheren und zukunftsfähigen Energieversorgung in Deutschland beteiligen.<br />
Die Energieversorgung wird künftig nicht nur eine Richtung, nämlich vom Energieversorger zum Verbraucher,<br />
kennen. Neue Technologien wie beispielsweise private Photovoltaikanlagen oder Blockheizkraftwerke<br />
werden flexiblere Geschäftsmodelle notwendig machen, in denen Energieversorger<br />
nicht nur Strom liefern, sondern auch von den Kunden zurückkaufen.<br />
Für die <strong>Mainova</strong> ist es unerlässlich, Projekte zu realisieren, die sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich<br />
sinnvoll sind. Denn nur so kann eine intelligente Lösung für die Energieversorgung von<br />
morgen zustande kommen. Und wir werden diese intelligente Energieversorgung weiterhin mit vollem<br />
Einsatz vorantreiben, um unser und Ihr Unternehmen bestmöglich zu positionieren.<br />
Für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung für die <strong>Mainova</strong> Aktiengesellschaft danke ich Ihnen, den<br />
Aktionärinnen und Aktionären, sowie allen unseren Kunden und Geschäftspartnern auch im Namen<br />
meiner Vorstandskollegen sehr herzlich.<br />
Frankfurt am Main, im Mai <strong>2010</strong><br />
<strong>Mainova</strong> Aktiengesellschaft<br />
Dr. Constantin H. Alsheimer<br />
Vorsitzender des Vorstands<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 13