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Geschäftsbericht 2010 - Mainova AG

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Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Erneuerbare Energien<br />

spielen zukünftig<br />

eine starke<br />

Rolle im Energie-<br />

Erzeugungsmix der<br />

<strong>Mainova</strong>. Eine wesentlicheWachstumsoption<br />

sehen<br />

wir gegenwärtig in<br />

der Windkraft.<br />

2011 plant <strong>Mainova</strong><br />

Gesamtinvestitionen<br />

von rund<br />

130 Mio. Euro.<br />

78 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Ausblick und Ergebnisentwicklung 2011 und 2012<br />

Die gesamte Branche der Energie- und Wasserwirtschaft<br />

befindet sich in einem anhaltenden und tief greifenden<br />

Strukturwandel. Das künftige Marktumfeld wird in starkem<br />

Maße von den energie- und klimapolitischen Rahmenbedingungen<br />

geprägt. Die langfristigen Auswirkungen<br />

der Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke sowie<br />

die untergeordnete Rolle der KWK im Energiekonzept<br />

<strong>2010</strong> der Bundesregierung werden zwangsläufig starken<br />

Einfluss auf das Marktgeschehen nehmen. Staatliche Eingriffe<br />

wie beispielsweise die anstehende Auktionierung<br />

der CO2-Zertifikate und die Regulierung der Netze werden<br />

deutlich zunehmen. Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen<br />

halten wir im Hinblick auf unsere wirtschaftliche<br />

und ökologische Verantwortung an unserem<br />

Investitionsprogramm von etwa 500 Mio. Euro bis 2015<br />

grundsätzlich fest. Die anstehenden Investitionsprojekte<br />

müssen jedoch im Hinblick auf die geänderten Rahmenbedingungen<br />

überprüft werden.<br />

Dabei nimmt unser vielfältiger Energie-Erzeugungsmix,<br />

der neben konventionellen Technologien verstärkt auf<br />

erneuerbare Energien ausgerichtet ist, eine strategisch<br />

bedeutende Position ein. Wir haben bereits frühzeitig<br />

mit dieser Ausrichtung begonnen und werden uns in den<br />

kommenden Jahren weiterhin auf aussichtsreiche Projekte<br />

mit ressourcenschonenden Technologien bzw. erneuerbaren<br />

Energien konzentrieren. Eine wesentliche<br />

Wachstumsoption sehen wir gegenwärtig in der Windkraft.<br />

Die in der Vergangenheit eingeleiteten Maßnahmen zur<br />

Kosten- und Prozessoptimierung wirken sich bereits heute<br />

positiv auf unser Ergebnis aus. Hierzu zählt u. a. die<br />

Abwicklung von Geschäftsvorgängen über Shared-Services-Einheiten,<br />

die durch leistungsstarke Systeme eine<br />

effiziente Abrechnung, Kundenbetreuung und Beschaffung<br />

innerhalb der <strong>Mainova</strong> sicherstellen. Darüber hinaus<br />

werden wir weitere Synergien durch die Zugehörigkeit<br />

zum Thüga-Verbund realisieren und zusätzliche Kooperationsmöglichkeiten<br />

mit regionalen Unternehmen erschließen.<br />

Als wesentliche Erfolgsfaktoren sind hierbei die weitere<br />

Zentralisierung der Beschaffung sowie die Umsetzung<br />

einer Lead-Buyer-Beschaffungsstrategie zu nennen.<br />

Mithilfe dieser Maßnahmen nutzen wir zielgerichtet die<br />

Stärken der angeschlossenen Unternehmen, ohne dass<br />

individuelle Profile verloren gehen.<br />

Die Volatilität der Preise auf den Energiemärkten wird<br />

auch künftig die Komplexität des Beschaffungsmarktes<br />

determinieren. Um uns in diesem vielschichtigen Marktumfeld<br />

erfolgreich zu positionieren, haben wir im Jahr<br />

<strong>2010</strong> die Handelsaktivitäten weiter zentralisiert. In unserem<br />

„Trading Floor“ setzt unser professionelles Team<br />

seine umfassende Erfahrung und sein Know-how für die<br />

strukturierte Beschaffung des Energiebedarfs unserer<br />

Kunden zu optimalen Preisen ein. Von dieser Leistungsstärke<br />

profitieren unsere Kunden in der Rhein-Main-Region<br />

ebenso wie eine wachsende Zahl bundesweiter<br />

Geschäftskunden.<br />

Auf den Strom- und Gasmärkten wird sich der Preis-<br />

wettbewerb intensivieren und die Wechselbereitschaft<br />

der Kunden weiter zunehmen. Als regionaler Energieversorger<br />

sind wir an unseren Standorten eng mit den Kunden<br />

verbunden und erfahren viel über deren individuelle<br />

Bedürfnisse. Dieses Know-how wird in unseren Marktanalysen<br />

genutzt, um anforderungsgerechte Produktlösungen<br />

für unsere Kunden zu entwickeln und anzubieten.<br />

Gegenwärtig nehmen die Themen „Smart Metering“,<br />

„Variable Tarifstrukturen“ und „Intelligente Verbrauchssteuerung“<br />

einen hohen Stellenwert ein. Darüber<br />

hinaus profitieren unsere Kunden von einer sehr hohen<br />

Versorgungssicherheit und einer herausragenden<br />

Servicequalität, die in Verbraucherumfragen mehrfach<br />

bestätigt und ausgezeichnet wurde.<br />

Wir schätzen die wirtschaftliche Entwicklung in den Jahren<br />

2011 und 2012 verhalten optimistisch ein. Trotz der<br />

verbesserten Wachstumsprognosen für Deutschland<br />

bleibt abzuwarten, wie sich die Auswirkungen aus der<br />

Schuldenkrise innerhalb der Eurozone, die Spannungen<br />

auf den Währungsmärkten und die Unsicherheiten auf<br />

den Rohstoff- und Energiemärkten entwickeln werden.<br />

Deshalb gehen wir bei normalem Witterungsverlauf davon<br />

aus, dass wir in den kommenden beiden Geschäftsjahren<br />

ein leicht niedrigeres Umsatz- und Ergebnisniveau<br />

als im Jahr <strong>2010</strong> erreichen werden.<br />

Investitionen<br />

Für das Geschäftsjahr 2011 plant <strong>Mainova</strong> Gesamtinvestitionen<br />

in Höhe von 127,8 Mio. Euro. Dabei bilden<br />

Investitionsprojekte für den Ausbau und die Erneuerung<br />

der Versorgungsnetze sowie für die Erzeugung von<br />

Strom und Fernwärme den Schwerpunkt. Daneben sind<br />

mehrere bauliche Maßnahmen für den Ersatz sanierungsbedürftiger<br />

Verwaltungs- und Betriebseinrichtungen<br />

geplant, die voraussichtlich 2012 fertiggestellt werden.<br />

Der aus dieser Investitionstätigkeit resultierende<br />

Finanzierungsbedarf kann vollständig aus Mitteln der Innenfinanzierung<br />

gedeckt werden.<br />

Mit Ausblick auf die kommenden fünf Geschäftsjahre<br />

hat <strong>Mainova</strong> im Rahmen der „Erzeugungsstrategie<br />

2015“ beschlossen, rund 500 Mio. Euro in weitere Erzeugungsprojekte<br />

zu investieren. Dadurch sollen jährlich zusätzliche<br />

1,2 Mio. MWh Strom erzeugt werden, was dem<br />

jährlichen Stromverbrauch von 480.000 Haushalten entspricht.<br />

Dabei konzentrieren wir uns auf ressourcenschonende<br />

und regenerative Technologien, die strengen<br />

Anforderungen an Ökologie und Energieeffizienz genügen.<br />

Bei vollständiger Realisierung wird mit einer CO2-<br />

Einsparung von 550.000 Tonnen pro Jahr gerechnet.<br />

Damit leistet <strong>Mainova</strong> einen bedeutenden Beitrag zu<br />

dem erklärten Ziel der Stadt Frankfurt am Main, den Klimaausstoß<br />

bis zum Jahr 2020 um 30 % zu senken.<br />

Nachhaltigkeit<br />

Für <strong>Mainova</strong> ist neben dem ökonomischen Erfolg die<br />

ökologische und soziale Verantwortung von entscheidender<br />

Bedeutung. Um dieser gerecht zu werden, war<br />

und ist Nachhaltigkeit ein wesentlicher Aspekt unserer<br />

strategischen Ausrichtung. Klimatische Veränderungen<br />

und endliche Ressourcen werden insbesondere im Bereich<br />

der Energieerzeugung und -versorgung zu tief greifenden<br />

Veränderungen führen. Daneben stellt der demografische<br />

Wandel eines der zentralen Themen für Gesellschaft,<br />

Politik und Unternehmen dieser Zeit dar. Diesen<br />

Herausforderungen ökonomisch erfolgreich, umweltschonend<br />

und sozialverträglich zu begegnen, ist Gegenstand<br />

des Nachhaltigkeitskonzepts der <strong>Mainova</strong>.<br />

Gemessen am CO2-Ausstoß pro Kilowattstunde, ist der<br />

Strommix der <strong>Mainova</strong> bereits heute deutlich klimafreundlicher<br />

als der Strommix im Bundesdurchschnitt und<br />

verdeutlicht unser Engagement für eine klima- und ressourcenschonende<br />

Energieerzeugung. Auch der Anteil<br />

erneuerbarer Energien am Strommix der <strong>Mainova</strong> liegt<br />

mit 27 % deutlich über dem Bundesdurchschnitt von<br />

etwa 16 %. Wir werden daher auch in Zukunft verstärkt<br />

in moderne Formen der Energieerzeugung aus erneuerbaren<br />

Energieträgern und effiziente dezentrale Technologien<br />

wie die KWK investieren, um eine zuverlässige,<br />

umweltschonende und bezahlbare Versorgung unserer<br />

Kunden langfristig sicherzustellen.<br />

Neben einer ressourcenschonenden Erzeugung rückt<br />

ein effizienter Umgang mit Energie zunehmend in den<br />

Mittelpunkt des Interesses und stellt ferner einen wichtigen<br />

Wettbewerbsfaktor in Gewerbe, Handel und Industrie<br />

dar. Durch die <strong>Mainova</strong>-Energieberatung unterstützen<br />

wir unsere Kunden gezielt dabei, Einsparpotenziale<br />

zu identifizieren und den eigenen Energieeinsatz zu optimieren.<br />

Bereits im Geschäftsjahr 2009 haben die <strong>Mainova</strong><br />

und die städtische Wohnungsbaugesellschaft ABG<br />

Frankfurt Holding die ABGnova GmbH gegründet. Im<br />

Fokus der ABGnova steht das nachhaltige und energieeffiziente<br />

Bauen und Sanieren. Darüber hinaus widmet<br />

sich die Gesellschaft verstärkt dem Thema Elektromobilität<br />

und ist Teil des vom Bundesministerium für Verkehr,<br />

Bau und Stadtentwicklung geförderten Projekts „Modellregionen<br />

Elektromobilität“. Das Rhein-Main-Gebiet<br />

ist eine von acht Modellregionen in Deutschland, in denen<br />

Elektromobilität gefördert und umgesetzt wird. <strong>Mainova</strong><br />

als wichtigster Energieversorger für Frankfurt am<br />

Main und das Rhein-Main-Gebiet wird sich künftig noch<br />

stärker im Bereich Elektromobilität engagieren. Ziele<br />

sind die Erprobung und Marktvorbereitung von Elektrofahrzeugen<br />

und nachhaltigen Versorgungskonzepten<br />

sowie die Schaffung der benötigten Infrastruktur.<br />

Personal<br />

<strong>Mainova</strong> hat die Herausforderungen der Wirtschafts- und<br />

Finanzkrise gut bewältigt. Dies ist ohne Zweifel auch auf<br />

unsere Strategie, das Potenzial und die Leistungsfähigkeit<br />

unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dauerhaft<br />

nutzbar zu machen und nachhaltig in deren Qualifikation<br />

zu investieren, zurückzuführen. Einhergehend mit der erwarteten<br />

weiteren konjunkturellen Erholung und insbesondere<br />

der Entwicklung der Arbeitsmarktdaten, ist es<br />

absehbar, dass die Gewinnung und Bindung qualifizierter<br />

Fach- und Führungskräfte nach wie vor unserer uneingeschränkten<br />

Aufmerksamkeit bedarf.<br />

Die weiterhin sowohl qualitativ wie auch quantitativ steigenden<br />

Anforderungen unserer Geschäftsfelder machen<br />

es erforderlich, den Personalbestand im folgenden Geschäftsjahr<br />

leicht zu erhöhen. Wir planen einen selektiven<br />

Personalaufbau mit einer um rund 2 % höheren Stellenzahl<br />

gegenüber dem abgelaufenen Geschäftsjahr. Zur<br />

Deckung des zusätzlichen Personalbedarfs setzen wir<br />

neben der externen Rekrutierung weiterhin unsere bewährten<br />

Instrumente, wie die umfassende Berufsausbildung<br />

und das Angebot dualer Studiengänge, ein. Einen<br />

großen Stellenwert hat in diesem Zusammenhang unser<br />

Traineeprogamm. Das etablierte 18-monatige Programm<br />

wird konzeptionell optimiert und ist auch zukünftig ein<br />

wichtiges Instrument zur Deckung unseres Bedarfs an<br />

akademisch ausgebildeten Nachwuchskräften.<br />

Neben der kontinuierlichen fachspezifischen Weiterentwicklung<br />

gewinnt auch der interdisziplinäre Wissensaustausch<br />

unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zunehmend<br />

an Bedeutung. Wir haben uns daher entschlossen,<br />

die bereits bestehenden Kommunikations-<br />

und Informationsnetze weiterzuentwickeln und die <strong>Mainova</strong>-Wissensbörse<br />

ins Leben zu rufen. Das Instrument<br />

schafft den Rahmen für den Aufbau einer unternehmensweiten<br />

Informations- und Diskussionsplattform für<br />

branchenspezifische, aber auch sonstige Themen.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der Personalarbeit wird auch<br />

künftig in der Erhaltung der Leistungsfähigkeit unserer<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegen. In diesem Zusammenhang<br />

werden wir die bereits bestehenden Maßnahmen<br />

zum Gesundheitsschutz bündeln und bedarfsgerecht<br />

ausbauen, um so ein umfassendes und systematisches<br />

betriebliches Gesundheitsmanagement zu<br />

schaffen. Die hervorragende Akzeptanz unserer im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr eingeführten betriebsnahen<br />

Kinderbetreuung bestärkt uns darin, auch weiterhin<br />

nach Möglichkeiten zu suchen, Rahmenbedingungen zu<br />

schaffen, welche die Leistungsfähigkeit und -bereitschaft<br />

unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fördern<br />

und so fortwährend zum Unternehmenserfolg beitragen.<br />

Frankfurt am Main, den 25. März 2011<br />

Dr. Alsheimer Herbst Dr. Wolff Zientek<br />

Gemessen am CO2-<br />

Ausstoß pro kWh,<br />

ist der Energiemix<br />

von <strong>Mainova</strong> deutlichklimafreundlicher<br />

als der Bundesdurchschnitt.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 79

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