03.12.2012 Aufrufe

Geschäftsbericht 2010 - Mainova AG

Geschäftsbericht 2010 - Mainova AG

Geschäftsbericht 2010 - Mainova AG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Bei der Beschaffung<br />

setzen wir<br />

weiterhin auf die<br />

Syneco Trading.<br />

Der Wachstumspfad<br />

im Bereich der regenerativen<br />

Energien<br />

wird fortgesetzt.<br />

Das Ergebnis<br />

vor Steuern wurde<br />

um 53,6 Mio. Euro<br />

gesteigert.<br />

Kundengewinne<br />

sowie Mengenzuwächse<br />

bei der<br />

Vermarktung der<br />

Eigenerzeugung<br />

sorgen für 14,3 %<br />

mehr Stromabsatz.<br />

66 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Um Großhandelsmärkte zur Gewährleistung wettbewerbsfähiger<br />

Strombezugskonditionen zu nutzen und<br />

unseren Kunden nachhaltig attraktive Preise anbieten zu<br />

können, setzt <strong>Mainova</strong> im Stromgeschäft weiterhin auf<br />

die Syneco Trading GmbH (Syneco Trading) als Marktzugang.<br />

Sowohl das Vertriebs- als auch das Eigenerzeugungsportfolio<br />

werden im Vergleich zum Großhandelsmarkt<br />

optimiert. Bei der Gasbeschaffung für den direkten<br />

Endkundenmarkt sowie für die Weiterverteilerkunden in<br />

der Region kann sich <strong>Mainova</strong> insbesondere auf die bewährte<br />

Lieferbeziehung mit dem assoziierten Unternehmen<br />

Gas-Union GmbH (GU) stützen.<br />

Parallel dazu wird weiter in den Auf- und Ausbau eigenen<br />

Know-hows investiert, um den fortwährenden Veränderungen<br />

sowie der zukünftigen Entwicklung der Märkte – insbesondere<br />

des Gasmarkts – gerecht zu werden. Dies spiegelt<br />

sich unter anderem in der Einstellung weiterer Mitarbeiter<br />

und der Einrichtung eines eigenen Handelsraums wider.<br />

Von den an Endkunden verkauften Strommengen konnten<br />

48,8 % in umweltfreundlichen eigenen KWK-Anlagen,<br />

dem Biomasse-Kraftwerk Fechenheim, dem Gemeinschaftskraftwerk<br />

Irsching, dem Windpark Havelland und<br />

dem Müllheizkraftwerk unseres Gemeinschaftsunternehmens<br />

MHKW erzeugt werden.<br />

Alleiniger Wasserlieferant ist das Beteiligungsunternehmen<br />

Hessenwasser GmbH & Co. KG (Hessenwasser),<br />

mit dem ein langfristiger Lieferungsvertrag für den gesamten<br />

Wasserbedarf der <strong>Mainova</strong> besteht.<br />

Beteiligungen<br />

Das Beteiligungsportfolio der <strong>Mainova</strong> im Jahr <strong>2010</strong> umfasst<br />

15 nach der equity-Methode einbezogene assoziierte<br />

und Gemeinschaftsunternehmen sowie 15 weitere<br />

Beteiligungsgesellschaften.<br />

Einheit <strong>2010</strong> 2009 +/–<br />

Gas Mio. kWh 14.077 14.802 -4,9%<br />

Strom Mio. kWh 8.609 7.529 14,3%<br />

Wärme, Dampf, Kälte Mio. kWh 1.973 1.867 5,7%<br />

Wasser Mio. m³ 42 41 2,4%<br />

Im Gasvertrieb an Endkunden konnten wir aufgrund<br />

der kühleren Witterung das hohe Niveau des Vorjahres<br />

trotz des verstärkten Wettbewerbs leicht steigern.<br />

Im Weiterverteilergeschäft hingegen hat sich<br />

eine Veränderung der Absatzstrukturen absatzmindernd<br />

ausgewirkt.<br />

Der Stromabsatz ist durch Kundengewinne im Vertrieb<br />

deutlich gestiegen. Auch im Stromhandel war insbesondere<br />

durch die Vermarktung der von der GKI erzeugten<br />

Strommengen ein Zuwachs zu verzeichnen.<br />

Das Kraftwerk hat im Jahr <strong>2010</strong> den Regelbetrieb aufgenommen.<br />

Die Absatzsteigerungen im Wärmegeschäft sind witterungsbedingt.<br />

Der Erwerb der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA (Thüga<br />

Holding) durch das kommunale Erwerberkonsortium<br />

Integra und KOM9 GmbH & Co. KG im Vorjahr stellt die<br />

bisher größte Beteiligungsinvestition in der Unternehmensgeschichte<br />

der <strong>Mainova</strong> dar. Im Jahr <strong>2010</strong> hat <strong>Mainova</strong><br />

die vollständige Finanzierung der Thüga-Beteiligung<br />

zu günstigen und langfristigen Konditionen gesichert.<br />

Gemäß der Planungsrechnung geht <strong>Mainova</strong> davon<br />

aus, dass diese Akquisition einen bedeutenden<br />

Wertzuwachs für das Unternehmen liefern wird.<br />

<strong>Mainova</strong> hat im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> den geplanten<br />

Wachstumspfad, insbesondere im Bereich der regenerativen<br />

Energien, erfolgreich fortgesetzt. So wurden im<br />

Geschäftsjahr <strong>2010</strong> zwei Gesellschaften zur Beteiligung<br />

an einer Windparkgesellschaft gegründet. <strong>Mainova</strong> prüft<br />

weitere wirtschaftlich interessante Investitionsmöglichkeiten<br />

in erneuerbare Energien.<br />

Geschäftsentwicklung<br />

Bei den Absatz- und Umsatzzahlen ist zu beachten,<br />

dass sich diese jeweils auf das Geschäftsjahr beziehen<br />

und somit Effekte aus Vorperioden enthalten.<br />

Absatz<br />

Das vertragliche Versorgungsgebiet der <strong>Mainova</strong> blieb<br />

im Jahr <strong>2010</strong> unverändert. Es umfasst die Stadt Frankfurt<br />

am Main sowie rund 30 Städte und Gemeinden in<br />

der Rhein-Main-Region. Außerdem beliefert <strong>Mainova</strong><br />

Strom- und Gasversorger in der Region sowie in Thüringen,<br />

Oberhessen und Unterfranken.<br />

Der Absatz hat sich wie folgt entwickelt:<br />

Ertragslage<br />

Das Ergebnis vor Steuern hat sich gegenüber dem Vorjahr<br />

um 53,6 Mio. Euro auf 144,2 Mio. Euro verbessert.<br />

Nach Ertragsteuern ergibt sich ein um 60,0 Mio. Euro auf<br />

118,6 Mio. Euro gestiegenes Ergebnis, das mit 115,4 Mio.<br />

Euro (Vorjahr 54,2 Mio. Euro) auf die Gesellschafter der<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> entfällt.<br />

Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> war durch einen hohen Wettbewerbsdruck<br />

gekennzeichnet, wodurch sich das operative<br />

Ergebnis um 38,0 Mio. Euro auf 84,8 Mio. Euro reduzierte.<br />

Während sich im Stromgeschäft durch Kundengewinne<br />

eine positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung<br />

ergab, haben sich im Gasgeschäft sowohl der<br />

Umsatz als auch das Ergebnis durch den marktbeding-<br />

ten Preisdruck deutlich vermindert. Ferner wurde das<br />

operative Ergebnis durch eine Wertminderung auf Kraftwerke<br />

von 17,6 Mio. Euro belastet. Im Beteiligungsbereich<br />

war eine positive Ergebnisentwicklung zu verzeichnen.<br />

So hat sich das Ergebnis aus at equity bilanzierten<br />

Beteiligungen durch höhere Erträge aus der Beteiligung<br />

an der Thüga sowie geringere Wertminderungen um<br />

99,6 Mio. Euro erhöht.<br />

Die Umsatzerlöse zeigen im Einzelnen folgende Entwicklung:<br />

Mio. € <strong>2010</strong> 2009 +/–<br />

Gas 530,3 629,4 -15,7%<br />

Strom<br />

Wärme, Dampf,<br />

781,1 736,8 6,0%<br />

Kälte 118,5 124,1 -4,5%<br />

Wasser 79,8 27,6 * 189,1%<br />

Netzentgelte 87,1 73,0 19,3%<br />

Sonstige 73,8 70,1 5,3%<br />

1.670,6 1.661,0 0,6%<br />

* enthält Rückstellung für das laufende Wasserkartellverfahren<br />

in Höhe von 51,3 Mio. Euro<br />

Die gesunkenen Gaserlöse sind im Wesentlichen auf den<br />

wettbewerbsbedingten Preisdruck sowie in geringerem<br />

Maße auf die Absatzentwicklung im Weiterverteilergeschäft<br />

zurückzuführen. Beim Strom konnten die Umsatzerlöse<br />

trotz des niedrigeren Preisniveaus in Vertrieb und Handel<br />

mengenbedingt gesteigert werden. Im Wärmegeschäft<br />

wurde der positive Effekt aus witterungsbedingten Absatzsteigerungen<br />

durch Preisanpassungen überkompensiert.<br />

Die Umsatzerlöse im Wassergeschäft waren im Vorjahr<br />

durch die Zuführung zu Rückstellungen im Rahmen des<br />

laufenden Wasserkartellverfahrens in Höhe von 51,3 Mio.<br />

Euro gemindert. Bereinigt um diesen Effekt, bewegen sich<br />

die Umsatzerlöse in dem Bereich auf Vorjahresniveau.<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge haben sich um<br />

14,4 Mio. Euro auf 66,4 Mio. Euro verringert. Als wesentliche<br />

Einzelposition sind mit 5,9 Mio. Euro die geringeren Erträge<br />

aus der Auflösung von Rückstellungen hervorzuheben.<br />

Der Materialaufwand betrifft überwiegend den Gas-,<br />

Strom-, Wärme- und Wasserbezug, die Kosten für den<br />

Gas-, Kohle- und Heizöleinsatz in den eigenen Kraftwerken<br />

sowie Netzentgelte. Den durch die Umsatzentwicklung<br />

bedingten höheren Strombezugsaufwendungen stehen<br />

geringere Gasbezugsaufwendungen gegenüber, sodass<br />

sich der Materialaufwand gegenüber dem Vorjahr<br />

nahezu unverändert auf 1.233,3 Mio. Euro beläuft.<br />

Zu dem Anstieg des Personalaufwands um 15,8 Mio.<br />

Euro auf 189,5 Mio. Euro haben die Rückstellungszuführungen<br />

insbesondere im Zusammenhang mit der Tarifeinigung<br />

zur Altersteilzeit beigetragen. Daneben wirkte<br />

sich die Tariferhöhung zum 1. Januar <strong>2010</strong> in Höhe von<br />

2,1 % aufwandserhöhend aus.<br />

Die Abschreibungen sind um 18,0 Mio. Euro auf 81,7 Mio.<br />

Euro gestiegen. Dies beruht insbesondere auf der im Be-<br />

richtsjahr vorgenommenen Wertminderung auf die zahlungsmittelgenerierende<br />

Einheit des Verbunds der HKW<br />

West, Mitte und Niederrad von insgesamt 17,6 Mio.<br />

Euro.<br />

Das gegenüber dem Vorjahr um 99,6 Mio. Euro auf<br />

76,9 Mio. Euro gestiegene Ergebnis aus at equity bilanzierten<br />

Beteiligungen ist mit 61,1 Mio. Euro auf höhere<br />

Erträge aus der planmäßigen Buchwertfortschreibung<br />

und mit 38,5 Mio. Euro auf geringere Wertminderungen<br />

zurückzuführen. Von den höheren Erträgen entfallen<br />

57,0 Mio. Euro auf die Ende 2009 erworbene Thüga Holding.<br />

Die hohen Abschreibungen des Vorjahres betrafen<br />

insbesondere die SWH und die Hessenwasser.<br />

Der Anstieg der Finanzaufwendungen um 7,9 Mio.<br />

Euro ist insbesondere auf Zinsaufwendungen aus der<br />

Finanzierung des Thüga-Erwerbs zurückzuführen.<br />

Segmentberichterstattung<br />

Die Berichterstattung der <strong>Mainova</strong> basiert im Jahresabschluss<br />

<strong>2010</strong> auf einer den aktuellen Bedingungen angepassten<br />

Segmentstruktur. Der Beteiligungserwerb an der<br />

Thüga Holding Ende 2009 führte zu einer Änderung der für<br />

die Steuerung relevanten internen Berichtsstruktur und einer<br />

Neusegmentierung der Geschäftsbereiche. Um die<br />

Vergleichbarkeit der aktuellen Zahlen zu gewährleisten,<br />

wurden die Vorjahreszahlen in die neue Struktur überführt.<br />

Die Einteilung der Geschäftssegmente umfasst die Geschäftsfelder<br />

Wärme- und Stromerzeugung, die Versorgungssparten<br />

Strom, Gas, Wasser und Wärme sowie<br />

das neue Segment Beteiligungen, welches das Ergebnis<br />

aus Gemeinschaftsunternehmen, assoziierten Unternehmen<br />

und sonstigen Beteiligungen der <strong>Mainova</strong> beinhaltet.<br />

Ausnahmen stellen einige Beteiligungen an Erzeugungsgesellschaften<br />

dar, welche weiterhin – entsprechend<br />

ihrer Steuerung durch das Management – dem<br />

Segment Wärme- und Stromerzeugung zugeordnet<br />

werden. Durch die Neusegmentierung werden die Beteiligungen<br />

an den Stadtwerken Dreieich (SWD) und SWH<br />

nicht mehr wie im Vorjahr auf verschiedene Segmente<br />

aufgeteilt, sondern einheitlich im Segment Beteiligungen<br />

ausgewiesen. Im Bereich Sonstige Aktivitäten/Konsolidierung<br />

werden Konsolidierungseffekte sowie andere,<br />

nicht den gesondert dargestellten Segmenten zuordenbare<br />

Tätigkeiten von untergeordneter Bedeutung<br />

dargestellt.<br />

Wettbewerbsdruck<br />

lässt Gaserlöse<br />

sinken.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 67

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!