Geschäftsbericht 2010 - Mainova AG
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Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
Bei der Beschaffung<br />
setzen wir<br />
weiterhin auf die<br />
Syneco Trading.<br />
Der Wachstumspfad<br />
im Bereich der regenerativen<br />
Energien<br />
wird fortgesetzt.<br />
Das Ergebnis<br />
vor Steuern wurde<br />
um 53,6 Mio. Euro<br />
gesteigert.<br />
Kundengewinne<br />
sowie Mengenzuwächse<br />
bei der<br />
Vermarktung der<br />
Eigenerzeugung<br />
sorgen für 14,3 %<br />
mehr Stromabsatz.<br />
66 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Um Großhandelsmärkte zur Gewährleistung wettbewerbsfähiger<br />
Strombezugskonditionen zu nutzen und<br />
unseren Kunden nachhaltig attraktive Preise anbieten zu<br />
können, setzt <strong>Mainova</strong> im Stromgeschäft weiterhin auf<br />
die Syneco Trading GmbH (Syneco Trading) als Marktzugang.<br />
Sowohl das Vertriebs- als auch das Eigenerzeugungsportfolio<br />
werden im Vergleich zum Großhandelsmarkt<br />
optimiert. Bei der Gasbeschaffung für den direkten<br />
Endkundenmarkt sowie für die Weiterverteilerkunden in<br />
der Region kann sich <strong>Mainova</strong> insbesondere auf die bewährte<br />
Lieferbeziehung mit dem assoziierten Unternehmen<br />
Gas-Union GmbH (GU) stützen.<br />
Parallel dazu wird weiter in den Auf- und Ausbau eigenen<br />
Know-hows investiert, um den fortwährenden Veränderungen<br />
sowie der zukünftigen Entwicklung der Märkte – insbesondere<br />
des Gasmarkts – gerecht zu werden. Dies spiegelt<br />
sich unter anderem in der Einstellung weiterer Mitarbeiter<br />
und der Einrichtung eines eigenen Handelsraums wider.<br />
Von den an Endkunden verkauften Strommengen konnten<br />
48,8 % in umweltfreundlichen eigenen KWK-Anlagen,<br />
dem Biomasse-Kraftwerk Fechenheim, dem Gemeinschaftskraftwerk<br />
Irsching, dem Windpark Havelland und<br />
dem Müllheizkraftwerk unseres Gemeinschaftsunternehmens<br />
MHKW erzeugt werden.<br />
Alleiniger Wasserlieferant ist das Beteiligungsunternehmen<br />
Hessenwasser GmbH & Co. KG (Hessenwasser),<br />
mit dem ein langfristiger Lieferungsvertrag für den gesamten<br />
Wasserbedarf der <strong>Mainova</strong> besteht.<br />
Beteiligungen<br />
Das Beteiligungsportfolio der <strong>Mainova</strong> im Jahr <strong>2010</strong> umfasst<br />
15 nach der equity-Methode einbezogene assoziierte<br />
und Gemeinschaftsunternehmen sowie 15 weitere<br />
Beteiligungsgesellschaften.<br />
Einheit <strong>2010</strong> 2009 +/–<br />
Gas Mio. kWh 14.077 14.802 -4,9%<br />
Strom Mio. kWh 8.609 7.529 14,3%<br />
Wärme, Dampf, Kälte Mio. kWh 1.973 1.867 5,7%<br />
Wasser Mio. m³ 42 41 2,4%<br />
Im Gasvertrieb an Endkunden konnten wir aufgrund<br />
der kühleren Witterung das hohe Niveau des Vorjahres<br />
trotz des verstärkten Wettbewerbs leicht steigern.<br />
Im Weiterverteilergeschäft hingegen hat sich<br />
eine Veränderung der Absatzstrukturen absatzmindernd<br />
ausgewirkt.<br />
Der Stromabsatz ist durch Kundengewinne im Vertrieb<br />
deutlich gestiegen. Auch im Stromhandel war insbesondere<br />
durch die Vermarktung der von der GKI erzeugten<br />
Strommengen ein Zuwachs zu verzeichnen.<br />
Das Kraftwerk hat im Jahr <strong>2010</strong> den Regelbetrieb aufgenommen.<br />
Die Absatzsteigerungen im Wärmegeschäft sind witterungsbedingt.<br />
Der Erwerb der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA (Thüga<br />
Holding) durch das kommunale Erwerberkonsortium<br />
Integra und KOM9 GmbH & Co. KG im Vorjahr stellt die<br />
bisher größte Beteiligungsinvestition in der Unternehmensgeschichte<br />
der <strong>Mainova</strong> dar. Im Jahr <strong>2010</strong> hat <strong>Mainova</strong><br />
die vollständige Finanzierung der Thüga-Beteiligung<br />
zu günstigen und langfristigen Konditionen gesichert.<br />
Gemäß der Planungsrechnung geht <strong>Mainova</strong> davon<br />
aus, dass diese Akquisition einen bedeutenden<br />
Wertzuwachs für das Unternehmen liefern wird.<br />
<strong>Mainova</strong> hat im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> den geplanten<br />
Wachstumspfad, insbesondere im Bereich der regenerativen<br />
Energien, erfolgreich fortgesetzt. So wurden im<br />
Geschäftsjahr <strong>2010</strong> zwei Gesellschaften zur Beteiligung<br />
an einer Windparkgesellschaft gegründet. <strong>Mainova</strong> prüft<br />
weitere wirtschaftlich interessante Investitionsmöglichkeiten<br />
in erneuerbare Energien.<br />
Geschäftsentwicklung<br />
Bei den Absatz- und Umsatzzahlen ist zu beachten,<br />
dass sich diese jeweils auf das Geschäftsjahr beziehen<br />
und somit Effekte aus Vorperioden enthalten.<br />
Absatz<br />
Das vertragliche Versorgungsgebiet der <strong>Mainova</strong> blieb<br />
im Jahr <strong>2010</strong> unverändert. Es umfasst die Stadt Frankfurt<br />
am Main sowie rund 30 Städte und Gemeinden in<br />
der Rhein-Main-Region. Außerdem beliefert <strong>Mainova</strong><br />
Strom- und Gasversorger in der Region sowie in Thüringen,<br />
Oberhessen und Unterfranken.<br />
Der Absatz hat sich wie folgt entwickelt:<br />
Ertragslage<br />
Das Ergebnis vor Steuern hat sich gegenüber dem Vorjahr<br />
um 53,6 Mio. Euro auf 144,2 Mio. Euro verbessert.<br />
Nach Ertragsteuern ergibt sich ein um 60,0 Mio. Euro auf<br />
118,6 Mio. Euro gestiegenes Ergebnis, das mit 115,4 Mio.<br />
Euro (Vorjahr 54,2 Mio. Euro) auf die Gesellschafter der<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> entfällt.<br />
Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> war durch einen hohen Wettbewerbsdruck<br />
gekennzeichnet, wodurch sich das operative<br />
Ergebnis um 38,0 Mio. Euro auf 84,8 Mio. Euro reduzierte.<br />
Während sich im Stromgeschäft durch Kundengewinne<br />
eine positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung<br />
ergab, haben sich im Gasgeschäft sowohl der<br />
Umsatz als auch das Ergebnis durch den marktbeding-<br />
ten Preisdruck deutlich vermindert. Ferner wurde das<br />
operative Ergebnis durch eine Wertminderung auf Kraftwerke<br />
von 17,6 Mio. Euro belastet. Im Beteiligungsbereich<br />
war eine positive Ergebnisentwicklung zu verzeichnen.<br />
So hat sich das Ergebnis aus at equity bilanzierten<br />
Beteiligungen durch höhere Erträge aus der Beteiligung<br />
an der Thüga sowie geringere Wertminderungen um<br />
99,6 Mio. Euro erhöht.<br />
Die Umsatzerlöse zeigen im Einzelnen folgende Entwicklung:<br />
Mio. € <strong>2010</strong> 2009 +/–<br />
Gas 530,3 629,4 -15,7%<br />
Strom<br />
Wärme, Dampf,<br />
781,1 736,8 6,0%<br />
Kälte 118,5 124,1 -4,5%<br />
Wasser 79,8 27,6 * 189,1%<br />
Netzentgelte 87,1 73,0 19,3%<br />
Sonstige 73,8 70,1 5,3%<br />
1.670,6 1.661,0 0,6%<br />
* enthält Rückstellung für das laufende Wasserkartellverfahren<br />
in Höhe von 51,3 Mio. Euro<br />
Die gesunkenen Gaserlöse sind im Wesentlichen auf den<br />
wettbewerbsbedingten Preisdruck sowie in geringerem<br />
Maße auf die Absatzentwicklung im Weiterverteilergeschäft<br />
zurückzuführen. Beim Strom konnten die Umsatzerlöse<br />
trotz des niedrigeren Preisniveaus in Vertrieb und Handel<br />
mengenbedingt gesteigert werden. Im Wärmegeschäft<br />
wurde der positive Effekt aus witterungsbedingten Absatzsteigerungen<br />
durch Preisanpassungen überkompensiert.<br />
Die Umsatzerlöse im Wassergeschäft waren im Vorjahr<br />
durch die Zuführung zu Rückstellungen im Rahmen des<br />
laufenden Wasserkartellverfahrens in Höhe von 51,3 Mio.<br />
Euro gemindert. Bereinigt um diesen Effekt, bewegen sich<br />
die Umsatzerlöse in dem Bereich auf Vorjahresniveau.<br />
Die sonstigen betrieblichen Erträge haben sich um<br />
14,4 Mio. Euro auf 66,4 Mio. Euro verringert. Als wesentliche<br />
Einzelposition sind mit 5,9 Mio. Euro die geringeren Erträge<br />
aus der Auflösung von Rückstellungen hervorzuheben.<br />
Der Materialaufwand betrifft überwiegend den Gas-,<br />
Strom-, Wärme- und Wasserbezug, die Kosten für den<br />
Gas-, Kohle- und Heizöleinsatz in den eigenen Kraftwerken<br />
sowie Netzentgelte. Den durch die Umsatzentwicklung<br />
bedingten höheren Strombezugsaufwendungen stehen<br />
geringere Gasbezugsaufwendungen gegenüber, sodass<br />
sich der Materialaufwand gegenüber dem Vorjahr<br />
nahezu unverändert auf 1.233,3 Mio. Euro beläuft.<br />
Zu dem Anstieg des Personalaufwands um 15,8 Mio.<br />
Euro auf 189,5 Mio. Euro haben die Rückstellungszuführungen<br />
insbesondere im Zusammenhang mit der Tarifeinigung<br />
zur Altersteilzeit beigetragen. Daneben wirkte<br />
sich die Tariferhöhung zum 1. Januar <strong>2010</strong> in Höhe von<br />
2,1 % aufwandserhöhend aus.<br />
Die Abschreibungen sind um 18,0 Mio. Euro auf 81,7 Mio.<br />
Euro gestiegen. Dies beruht insbesondere auf der im Be-<br />
richtsjahr vorgenommenen Wertminderung auf die zahlungsmittelgenerierende<br />
Einheit des Verbunds der HKW<br />
West, Mitte und Niederrad von insgesamt 17,6 Mio.<br />
Euro.<br />
Das gegenüber dem Vorjahr um 99,6 Mio. Euro auf<br />
76,9 Mio. Euro gestiegene Ergebnis aus at equity bilanzierten<br />
Beteiligungen ist mit 61,1 Mio. Euro auf höhere<br />
Erträge aus der planmäßigen Buchwertfortschreibung<br />
und mit 38,5 Mio. Euro auf geringere Wertminderungen<br />
zurückzuführen. Von den höheren Erträgen entfallen<br />
57,0 Mio. Euro auf die Ende 2009 erworbene Thüga Holding.<br />
Die hohen Abschreibungen des Vorjahres betrafen<br />
insbesondere die SWH und die Hessenwasser.<br />
Der Anstieg der Finanzaufwendungen um 7,9 Mio.<br />
Euro ist insbesondere auf Zinsaufwendungen aus der<br />
Finanzierung des Thüga-Erwerbs zurückzuführen.<br />
Segmentberichterstattung<br />
Die Berichterstattung der <strong>Mainova</strong> basiert im Jahresabschluss<br />
<strong>2010</strong> auf einer den aktuellen Bedingungen angepassten<br />
Segmentstruktur. Der Beteiligungserwerb an der<br />
Thüga Holding Ende 2009 führte zu einer Änderung der für<br />
die Steuerung relevanten internen Berichtsstruktur und einer<br />
Neusegmentierung der Geschäftsbereiche. Um die<br />
Vergleichbarkeit der aktuellen Zahlen zu gewährleisten,<br />
wurden die Vorjahreszahlen in die neue Struktur überführt.<br />
Die Einteilung der Geschäftssegmente umfasst die Geschäftsfelder<br />
Wärme- und Stromerzeugung, die Versorgungssparten<br />
Strom, Gas, Wasser und Wärme sowie<br />
das neue Segment Beteiligungen, welches das Ergebnis<br />
aus Gemeinschaftsunternehmen, assoziierten Unternehmen<br />
und sonstigen Beteiligungen der <strong>Mainova</strong> beinhaltet.<br />
Ausnahmen stellen einige Beteiligungen an Erzeugungsgesellschaften<br />
dar, welche weiterhin – entsprechend<br />
ihrer Steuerung durch das Management – dem<br />
Segment Wärme- und Stromerzeugung zugeordnet<br />
werden. Durch die Neusegmentierung werden die Beteiligungen<br />
an den Stadtwerken Dreieich (SWD) und SWH<br />
nicht mehr wie im Vorjahr auf verschiedene Segmente<br />
aufgeteilt, sondern einheitlich im Segment Beteiligungen<br />
ausgewiesen. Im Bereich Sonstige Aktivitäten/Konsolidierung<br />
werden Konsolidierungseffekte sowie andere,<br />
nicht den gesondert dargestellten Segmenten zuordenbare<br />
Tätigkeiten von untergeordneter Bedeutung<br />
dargestellt.<br />
Wettbewerbsdruck<br />
lässt Gaserlöse<br />
sinken.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 67