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Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern in den ... - Bayern

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<strong>Bildung</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> ersten drei LebensjahrenWelchen Stellenwert die e<strong>in</strong>zelnen personalen <strong>und</strong> sozialen Kompetenzen für <strong>den</strong>Altersbereich der ersten drei Jahre haben, wird im Teil 2 bei <strong>den</strong> Ausführungen zu<strong>den</strong> e<strong>in</strong>zelnen Kompetenzbereichen durchgängig betont. Auch für <strong>den</strong> Erwerb <strong>von</strong>lernmethodischer Kompetenz <strong>und</strong> Resilienz, die mit fortschreitender Entwicklung anBedeutung gew<strong>in</strong>nen, s<strong>in</strong>d sie Voraussetzung.E<strong>in</strong> Bewusstse<strong>in</strong> für die eigenen Lernprozesse <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>en die Fähigkeit,gezielt <strong>und</strong> bewusst über das eigene Denken <strong>und</strong> Lernen nach<strong>den</strong>ken zu können,erwerben K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> der Regel nicht vor dem vierten Lebensjahr. E<strong>in</strong>ige für die lernmethodischeKompetenz bedeutsame Gr<strong>und</strong>fähigkeiten entwickeln sie jedoch schonwesentlich früher, wie aus aktuellen Forschungsbef<strong>und</strong>en hervorgeht (siehe Kapitel2.5). Diese haben e<strong>in</strong> neues Licht auf das Lernen im K<strong>in</strong>desalter geworfen <strong>und</strong>machen deutlich, dass bisherige Annahmen zur kognitiven Entwicklung die Lern- <strong>und</strong>Denkfähigkeit <strong>in</strong> <strong>den</strong> ersten Lebensjahren deutlich unterschätzten. Prozesse des Verstehens,die zu lernmethodischer Kompetenz führen, können daher schon viel frühergestärkt wer<strong>den</strong>, <strong>in</strong>dem man sich geme<strong>in</strong>sam mit <strong>den</strong> <strong>K<strong>in</strong>dern</strong> auf <strong>den</strong> Weg macht,Neues zu erk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> zu erforschen.Resilienz bezieht sich auf die Fähigkeit, se<strong>in</strong>e eigenen Kompetenzen <strong>und</strong> sozialenRessourcen zu nutzen, um Veränderungen <strong>und</strong> Belastungen <strong>in</strong> positiver Weise bewältigenzu können. Der Gr<strong>und</strong>ste<strong>in</strong> für diese Kompetenz wird schon <strong>in</strong> frühen Jahrengelegt. Die wichtigsten Schutzfaktoren dafür s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e sichere B<strong>in</strong>dung <strong>in</strong>nerhalb derFamilie, aber auch verlässliche Beziehungen zu fe<strong>in</strong>fühligen Tagespflegepersonen<strong>und</strong> Fachkräften. Verlässliche Beziehungen stärken die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> ihrer Widerstandsfähigkeit.Vor allem für K<strong>in</strong>der, die <strong>in</strong> ihrer Familie <strong>in</strong> schwierigen Lebensumstän<strong>den</strong>aufwachsen, wird die K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung oder Tagespflege zu e<strong>in</strong>em Ort, an demdas K<strong>in</strong>d emotionale Wärme <strong>und</strong> Zuwendung erfährt <strong>und</strong> sich selbst als wertgeschätzt<strong>und</strong> kompetent erleben kann. Resilienz baut maßgeblich auf <strong>den</strong> sozialen<strong>und</strong> emotionalen Kompetenzen sowie e<strong>in</strong>em positiven Selbstkonzept auf (siehe dazuKapitel 2.2 <strong>und</strong> 2.6).Kompetenzen lassen sich nicht vermitteln. Vielmehr s<strong>in</strong>d <strong>Bildung</strong>sprozesse so zugestalten, dass K<strong>in</strong>der eigenaktiv <strong>und</strong> selbsttätig ihre bereits vorhan<strong>den</strong>en Kompetenzene<strong>in</strong>setzen <strong>und</strong> weiterentwickeln <strong>und</strong> zugleich neue Kompetenzen erwerbenkönnen. K<strong>in</strong>der entwickeln ihre Kompetenzen nicht isoliert, sondern stets im Kontext<strong>von</strong> aktuellen Situationen, sozialem Austausch <strong>und</strong> behandelten Themen, die sie<strong>in</strong>teressieren. Kompetenzentwicklung <strong>und</strong> Wissenserwerb gehen daher Hand <strong>in</strong>Hand.26

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