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Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern in den ... - Bayern

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Das K<strong>in</strong>d <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Kompetenzen im MittelpunktDarm- <strong>und</strong> Blasenkontrolle durch Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g nicht beschleunigen lässt, da sie sich vollständigerst zwischen dem zweiten <strong>und</strong> dritten Lebensjahr entwickelt.All die aufgezeigten Entwicklungsschritte stehen für e<strong>in</strong>e zunehmende Autonomie,Selbstständigkeit <strong>und</strong> Kontrolle des K<strong>in</strong>des über sich selbst <strong>und</strong> über se<strong>in</strong>e Umwelt.Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Meilenste<strong>in</strong>e der Entwicklung für e<strong>in</strong>zelne K<strong>in</strong>derdurch körperliche oder geistige Bee<strong>in</strong>trächtigungen <strong>in</strong>dividuell anders verlaufenkönnen. Um <strong>den</strong> betroffenen <strong>K<strong>in</strong>dern</strong> trotzdem e<strong>in</strong> Höchstmaß an Eigenaktivität <strong>und</strong>Autonomie zu ermöglichen, bedarf es deshalb gezielter Unterstützungsmaßnahmen<strong>und</strong> Hilfsmittel (vgl. das Praxisbeispiel auf S. 33f.).Bei der Herausforderung, die »Zone der nächsten Entwicklung« für e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d zu erfassen(siehe Kapitel 1.6), s<strong>in</strong>d oft viele verschie<strong>den</strong>e Wege zu erproben. Bezugspunktdabei ist die Kooperation <strong>und</strong> Motivation des K<strong>in</strong>des (Herm 2008).Umsetzung <strong>in</strong> die pädagogische PraxisBewegung, Ernährung, Entspannung <strong>und</strong> Körperpflege s<strong>in</strong>d die vier Säulen der ges<strong>und</strong>heitlichen<strong>Bildung</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> ersten Lebensjahren. Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt: Unabhängig <strong>von</strong><strong>den</strong> jeweiligen Entwicklungsvoraussetzungen <strong>und</strong> Bedürfnissen hat jedes K<strong>in</strong>d <strong>den</strong>gleichen Anspruch <strong>und</strong> das Recht darauf, <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er motorischen <strong>und</strong> körperlichen Entwicklungangemessen unterstützt <strong>und</strong> gestärkt zu wer<strong>den</strong>. K<strong>in</strong>der mit besonderemUnterstützungsbedarf (K<strong>in</strong>der mit Beh<strong>in</strong>derung oder <strong>von</strong> Beh<strong>in</strong>derung bedrohte K<strong>in</strong>der;K<strong>in</strong>der mit Entwicklungsbee<strong>in</strong>trächtigung <strong>und</strong> Teilleistungsschwäche) erlebendurch die Stärkung körperbezogener Kompetenzen Vertrauen <strong>in</strong> die eigenen Kräfte,was zu mehr Eigen<strong>in</strong>itiative <strong>und</strong> Autonomieerleben führt.Insgesamt lassen sich vier Gr<strong>und</strong>sätze charakterisieren, die zur Stärkung körperbezogenerKompetenzen – gerade bei jungen <strong>K<strong>in</strong>dern</strong> – beitragen:1. Die Lernumgebung des K<strong>in</strong>des wird so gestaltet, dass sie sich bewegungsanregend,schlaf- <strong>und</strong> ruhefördernd auswirkt <strong>und</strong> Mahlzeiten <strong>in</strong> angenehmer Atmosphäre<strong>und</strong> mit Genuss e<strong>in</strong>genommen wer<strong>den</strong>.2. Das K<strong>in</strong>d wirkt aktiv bei der Gestaltung <strong>und</strong> Nutzung dieser Lernumgebung mit.3. Es liegt e<strong>in</strong>e positive Fachkraft-K<strong>in</strong>d-Interaktion vor.4. Es f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e partnerschaftliche Zusammenarbeit mit <strong>den</strong> Eltern <strong>und</strong> anderenKooperationspartnern statt.Dabei durchdr<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> bed<strong>in</strong>gen sich die Gr<strong>und</strong>sätze wechselseitig. So kann zumBeispiel <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er lernanregen<strong>den</strong> Umwelt erst dann gesprochen wer<strong>den</strong>, wenn dieK<strong>in</strong>der aktiv an deren Gestaltung beteiligt wer<strong>den</strong>. E<strong>in</strong>e positive Fachkraft-K<strong>in</strong>d-Beziehung gel<strong>in</strong>gt nur, wenn die Eltern aktiv mite<strong>in</strong>bezogen <strong>und</strong> als <strong>Bildung</strong>s- <strong>und</strong><strong>Erziehung</strong>spartner wertgeschätzt wer<strong>den</strong> (vgl. Kapitel 3.1).78

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