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Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern in den ... - Bayern

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K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> ihren kognitiven <strong>und</strong> lernmethodischen Kompetenzen stärken»K<strong>in</strong>der <strong>den</strong>ken <strong>in</strong> Bildern, nicht <strong>in</strong> Buchstaben« (Loris Malaguzzi). Zur Stärkung derkognitiven Kompetenzen, wie der differenzierten Wahrnehmung, Fantasie, Kreativität<strong>und</strong> Ausdrucksfähigkeit, ist der <strong>Bildung</strong>sbereich »Ästhetik, Kunst <strong>und</strong> Kultur« besondersgut geeignet. »In Bildern spiegeln sich das Leben der K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> ihre Sicht <strong>von</strong>der Welt <strong>und</strong> <strong>den</strong> D<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> ihr <strong>in</strong> all se<strong>in</strong>en/ihren Facetten. Der Wunsch, darüber zuerzählen <strong>und</strong> sich auch jenseits der gesprochenen Sprache mitzuteilen, zu <strong>in</strong>formieren<strong>und</strong> auch symbolische Zeichen zu setzen, die verstan<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> wollen, istdah<strong>in</strong>ter zu vermuten« (BayBEP 2007, S. 313).Schon früh beg<strong>in</strong>nen K<strong>in</strong>der »bildnerisch zu gestalten«. Sie hantieren mit Stiften,h<strong>in</strong>terlassen mit Stöcken oder F<strong>in</strong>gern Spuren im Sand oder im Essen, beg<strong>in</strong>nenschließlich mit Stiften zu »kritzeln«, also schnell <strong>und</strong> kraftvoll Spuren zu h<strong>in</strong>terlassen.Für K<strong>in</strong>der steht dabei nicht das Ergebnis »das ist e<strong>in</strong> Ball« im Vordergr<strong>und</strong>,sondern der Prozess des Gestaltens, Beobachtens <strong>und</strong> Wahrnehmens.Mit ca. zweie<strong>in</strong>halb Jahren beg<strong>in</strong>nen K<strong>in</strong>der ihre Bilder zu beschreiben, also Beziehungenzwischen dem Gemalten <strong>und</strong> der Welt herzustellen. E<strong>in</strong> wichtige Voraussetzungfür diesen Prozess ist die beg<strong>in</strong>nende Perspektivenübernahme (vgl. Kapitel 2.2). E<strong>in</strong>Kreis kann dann e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> Ball, e<strong>in</strong>e Sonne, die »Mama« oder e<strong>in</strong> Eis se<strong>in</strong>. Manchmalverändern K<strong>in</strong>der während des Malens auch die Interpretationen, was alsozuerst noch e<strong>in</strong> Ball war, wird plötzlich zu e<strong>in</strong>em Gesicht.»Junge K<strong>in</strong>der schätzen es, wenn die Bezugsperson e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressierte Beobachter<strong>in</strong>des Malprozesses ist… Wenn K<strong>in</strong>der durch ihre Körpersprache signalisieren, dass sieetwas über ihr Tun mit Farbe berichten möchten, können Erwachsene Fragen stellen,wie »Zeig mir (mit dem F<strong>in</strong>ger), was auf dem Bild ist.« »Schau mal, was gibt es dazu sehen?« K<strong>in</strong>der im vorsprachlichen Alter können darauf oft noch ke<strong>in</strong>e Antwortf<strong>in</strong><strong>den</strong>. Ebenso ist ihnen gar nicht wichtig, was wir Erwachsene darüber <strong>den</strong>ken, vielwichtiger ist ihnen wohl, dass sie sich beachtet <strong>und</strong> wertgeschätzt fühlen <strong>in</strong> ihremSchaffen. Sie s<strong>in</strong>d eben noch echte Künstler: nicht abhängig <strong>von</strong> dem, was andere<strong>von</strong> ihnen als Kunst erwarten. So kann die Fachkraft das bisher entstan<strong>den</strong>e Bildbeschreiben, <strong>in</strong>dem sie auf e<strong>in</strong>en Teil der Darstellung deutet <strong>und</strong> benennt, was siesieht, zum Beispiel: »Da ist es grün <strong>und</strong> es gibt viele Kreise.« oder »Hier hast dumit dem P<strong>in</strong>sel ganz fest geklopft.« (Boehm De La Torre u.a. 2008, S. 31)E<strong>in</strong> schönes Praxisbeispiel ist das Projekt »Farbe ist Leben« aus der Modelle<strong>in</strong>richtungK<strong>in</strong>derkrippe St. Josef <strong>in</strong> Kaufbeuren (BayBEP 2007, S. 321ff.).Am folgen<strong>den</strong> Beispiel wird deutlich, wie ganz »e<strong>in</strong>fache« Gegenstände, Alltagsgegenstände,die Kreativität, <strong>den</strong> (künstlerischen) Ausdruck <strong>und</strong> die Wahrnehmung derjungen K<strong>in</strong>der anregen können.97

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