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Wörterbuch deutscher Lehnwörter im Teschener Dialekt des Poln...

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szloga<br />

1) 'rampa' – 'Anlage zum Ausgleichen der unterschiedlichen Höhe zweier<br />

Ebenen, besonders zum Beladen und Entladen von Fahrzeugen' Musieli my<br />

czakać, bo kolejorz spuścił przed nami szloge.<br />

2) 'rampa z ustawionej na słupkach żerdzi dla zatrzymania orszaku<br />

weselnego' – 'Rampe aus einer Stange auf zwei Pfählen, zum Anhalten <strong>des</strong><br />

Hochzeitszuges' Chłapcy zrobili wiesielnikom szloge i przy tym se cosi<br />

zarobili.<br />

Etymologie nhd. Schlag 'ein den Weg sperrender Balken, Schlagbaum' GRI<br />

schl.Dt. Schlag 'Schlagbaum'<br />

Kommentar:<br />

Das Wort ist außerhalb <strong>des</strong> <strong>Teschener</strong> <strong>Dialekt</strong>s <strong>im</strong> <strong>Poln</strong>ischen und<br />

Tschechischen nicht belegt. Es hat aber eine direkte Parallele in einem<br />

deutschen <strong>Dialekt</strong>wort, das auch MIT angibt. Insofern ist eine lokale<br />

Eigenentlehnung aus dem schlesischen Deutschen anzunehmen. Über deren<br />

tatsächliche areale Ausdehnung ist nichts bekannt.<br />

szlómpać, szlómpać sie<br />

'brodzić w wodzie' – '<strong>im</strong> Wasser waten' Nie szlómpej w z<strong>im</strong>nej wodzie, bo<br />

bedziesz n<strong>im</strong>ocny.<br />

Etymologie 1) nhd. schlumpen 'schlaff baumelnd herabhängen; unreinlich,<br />

unordentlich, nachlässig gehen' GRI<br />

2) schl. schlampern, schlompern [1] 'unreinlich, unordentlich, nachlässig<br />

gehen' [2] 'pantschen, bummeln' GRI<br />

3) schl. schlumpern, schlumpen 'sich langsam, schleppend fortbewegen,<br />

bummeln' MIT FAL<br />

◇ Derivat<br />

zeszlómpowany<br />

'przemoczony' – 'durchnässt' Ale żeś prziszeł zeszlómpowany. Toś ni móg<br />

kaj stanóć pod dachym aż ulicha przyńdzie?<br />

23 von 127<br />

Kommentar:<br />

Es handelt sich um eine regional begrenzt in Erscheinung tretende<br />

Entlehnung zu einem nicht genau zu ermittelnden deutschen <strong>Dialekt</strong>wort.<br />

Am besten paßt das schlesische Verb schlumpern, zwar nicht gemäß den bei<br />

MIT (s.v.) zu findenden Bedeutungsangaben, wohl aber nach dem dort<br />

anzutreffenden Verwendungsbeispiel durch alle Weltpfützen<br />

hindurchschlumpern.<br />

szlómpeta<br />

'niegustownie ubierająca się dziewczyna' – 'ein Mädchen, das sich<br />

geschmacklos kleidet' Ona już do śmierci zostanie takóm szlómpetóm.<br />

Etymologie nhd. Schlampetina 'unordentliches Weibsbild (scherzh.)' GRI<br />

schl.Dt. Schlumper 'nachlässiges, nachlässig gekleidetes Frauenz<strong>im</strong>mer' MIT<br />

dial.MSchl. šlampeta, šlumpeta 'dss. (pejor.)' BAL SOC<br />

Kommentar:<br />

Das deutsche Wort geht auf eine scherzhafte Bildung zu Schlampe zurück<br />

(GRI), deren Entlehnung auch in benachbarten <strong>Dialekt</strong>en festzustellen ist. Es<br />

handelt sich jedenfalls um ein strikt dialektales Lehnwort mit geringem<br />

Bekanntheitsgrad. Gebräuchlicher sind Ableitungen <strong>des</strong> deutschen<br />

Grundworts Schlampe; vgl. tschechisch šlampa, šlampák (SSJČ), š'lampa,<br />

š'lumpa (LAM) usw.<br />

szlóndra<br />

'kobieta niedbała' – 'eine nachlässige Frau' Ta szlóndra ni mo ani zwykłego<br />

radia dóma.<br />

Etymologie nhd. Schlender 'unordentliche, sich herumtreibende Frau,<br />

Schlampe' GRI<br />

schl.Dt. Schlender, Schluder 'dss.' MIT<br />

obschl.Pl. ślóndra [1] 'dss.' [2] 'eine Frau, die zu lange Kleider trägt' MSGGŚ<br />

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