genossenschaften - Genossenschaftsverband Bayern
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Bayerischen Milchindustrie eG zeigen klar, dass die<br />
Verantwortlichen in den genossenschaftlichen Molkereien<br />
<strong>Bayern</strong>s die zukünftigen Herausforderungen am<br />
Milchmarkt erkannt haben. Das sind Beispiele dafür,<br />
wie der wettbewerbsfähige Marktzugang für die bäuerlichen<br />
Milcherzeuger mit Weitblick gesichert wird.<br />
Unbefriedigend war das Geschäftsjahr für die Ferkelerzeuger<br />
und Schweinemäster. Viele bäuerliche Familienbetriebe<br />
erlitten existenzbedrohende Erlösrückgänge.<br />
Eine noch weitergehende genossenschaftliche<br />
Bündelung der bäuerlichen Interessen kann zukünftig<br />
derartigen Marktentwicklungen entgegenwirken.<br />
Dass erfolgreiche genossenschaftliche Kooperationen<br />
auch über die Grenzen bestehender Unternehmen<br />
hinweg möglich sind, haben z.B. die fränkischen Winzer<strong>genossenschaften</strong><br />
2007 erfolgreich gezeigt: Mittels<br />
genossenschaftlicher Kooperation können die Marktpositionen<br />
von den 700 ländlichen Genossenschaften<br />
<strong>Bayern</strong>s und somit ihrer bäuerlichen Eigentümer<br />
nicht nur behauptet, sondern auch neu erschlossen<br />
werden.<br />
4. Im Jahr 2007 wurde der Grundstein für die Neufassung<br />
der Bilanzierungsrichtlinien durch das BilMoG<br />
gelegt. Was erwartet den bayerischen Mittelstand?<br />
Vorstand: Aus Sicht des Mittelstands und damit der<br />
genossenschaftlichen Unternehmen ist zu begrüßen,<br />
dass die Bundesregierung begonnen hat, die Vorschriften<br />
des Handelsgesetzbuches grundlegend zu<br />
überarbeiten. Mit dem so genannten Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz<br />
(BilMoG), dessen Entwurf<br />
Anfang November 2007 vom Bundesjustizministerium<br />
vorgelegt wurde, will die Bundesregierung das<br />
bewährte, kostengünstige und einfache HGB-Bilanzrecht<br />
auf Dauer beibehalten und für den Wettbewerb<br />
mit den internationalen Rechnungslegungsstandards<br />
stärken. Wir unterstützen die von der Bundesregierung<br />
in diesem Rahmen geplanten Maßnahmen<br />
zu einer Deregulierung der handelsrechtlichen Rechnungslegung.<br />
Keineswegs zielführend ist allerdings<br />
das vorgesehene Wahlrecht für Kapitalgesellschaften,<br />
ihren Jahresabschluss auf Grundlage der IFRS aufzustellen.<br />
Darin besteht die Gefahr des wachsenden<br />
Drucks für kleine und mittlere Unternehmen zur<br />
Anwendung der IFRS.<br />
5. Die Mitgliederbefragung 2007 hat für den GVB<br />
Bestnoten gebracht. Auf welche Beurteilung legen Sie<br />
besonderen Wert und wo sehen Sie noch Verbesserungspotenzial<br />
für den GVB?<br />
Vorstand: Uns freut besonders, dass Mitglieder und<br />
Verband auf einer Wellenlänge kommunizieren. Die<br />
in den letzten Jahren eingeleiteten Veränderungen<br />
und Akzentuierungen im Dienstleistungsportefeuille<br />
des Verbands sind durch die Mitgliedsunternehmen<br />
anerkannt. Es gibt eine erfreuliche Bereitschaft der<br />
Mitglieder, sich an der Arbeit des Verbands zu beteiligen,<br />
sich als Mitglied einzubringen und Einfl uss zu<br />
nehmen. Das macht uns gemeinsam stark.<br />
Es ist ein toller Erfolg aller Verbandsmitarbeiter, dass<br />
es gelungen ist, die in der Verbandsumfrage des Jahres<br />
2005 nachdrücklich geforderte Dienstleistungs- und<br />
Mitgliederorientierung auszubauen. Denn in der Wahrnehmung<br />
der genossenschaftlichen Unternehmen<br />
zählen die grundsätzliche Aufstellung des GVB, sein<br />
Leistungsangebot, Kompetenz und Engagement der<br />
Mitarbeiter sowie das Innovationspotenzial des Verbands<br />
zu den größten Aktivposten. Das soll gleichwohl<br />
nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir im Verband<br />
noch ein wenig schneller in der Umsetzung werden<br />
und dabei mehr Flexibilität an den Tag legen müssen.<br />
Das jedenfalls ist der Wunsch unserer Mitglieder und<br />
den wollen wir selbstkritisch aufnehmen.<br />
1.114 Mitgliedsunternehmen bedeuten bis zu 1.114<br />
unterschiedliche Befindlichkeiten und ebenso viele<br />
genossenschaftliche Bedürfnisse. Aufgabe des <strong>Genossenschaftsverband</strong>s<br />
<strong>Bayern</strong> als Unternehmer-, Prüfungs-<br />
und Dienstleistungsverband ist es, diesen gerecht<br />
zu werden. Wir haben uns für die nächsten zwei<br />
Jahre zum Ziel gesetzt, hieran intensiv zu arbeiten.<br />
Das heißt ganz konkret, noch mehr als bisher unser<br />
Leistungsangebot zu differenzieren, kleinen Genossenschaften<br />
genauso gerecht zu werden wie großen.<br />
Wir wollen Waren- und Dienstleistungs<strong>genossenschaften</strong><br />
mit ihren Bedürfnissen ebenso entsprechen<br />
wie Kredit<strong>genossenschaften</strong>. Wir möchten Beratungsleistungen<br />
in dem Maße erbringen, wie wir das jetzt<br />
schon im Prüfungsbereich tun.<br />
Stephan Götzl Erhard Gschrey<br />
Verbandspräsident Verbandsdirektor<br />
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