Demokratische Republik Kongo - MGFA
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Pendants zu den politischen und den Sicherheitsstrukturen in<br />
Europa zu schaffen. Sebastian Grumer blickt in einem Kurzbeitrag<br />
zurück auf den militärischen Einsatz der EUFOR RD Congo.<br />
Der erste Abschni� schließt mit einer Analyse Volker Resslers<br />
zur aktuellen Konfliktlage (Frühjahr 2008) in Kinshasa und in<br />
den Provinzen, die in kritischer Weise die Möglichkeiten und<br />
Grenzen von Stabilisierung und Friedenssicherung aufzeigt.<br />
Der zweite Abschni� des Buches ist überschrieben mit<br />
»Strukturen und Lebenswelten«. Er gewährt Einblicke in politische,<br />
wirtscha�liche, soziale und kulturelle Problemfelder. Einleitend<br />
erörtert Volker Ma�hies, wie verbreitet das Phänomen<br />
der »Failing States« auf dem schwarzen Kontinent ist. Denis Tull<br />
zeichnet die Auswirkungen von Entwicklungen in der <strong>Demokratische</strong>n<br />
<strong>Republik</strong> <strong>Kongo</strong> auf das internationale Umfeld nach. Die<br />
Maßnahmen, die die Weltgemeinscha� seit über vierzig Jahren<br />
zur Unterstützung des »Nationbuilding« und »Peacekeeping«<br />
leistet, beschreibt Thomas Breitwieser.<br />
Um die Gesellscha� des <strong>Kongo</strong> zu begreifen, ist das Verständnis<br />
der ethnischen Strukturen grundlegend. Eric Muller<br />
vermi�elt einen Eindruck von der überraschend großen Vielfalt<br />
an Sprachen und ethnischen Gruppen. Dominic Johnson stellt<br />
die Frage nach der Identität und dem Selbstverständnis der Menschen<br />
im <strong>Kongo</strong>. Hier überlagern sich vielfältige Kriterien wie<br />
ethnische Herkun� oder die Zugehörigkeit zu einer Provinz und<br />
laufen zum Teil einem »kongolesischen Nationalbewusstsein«<br />
zuwider. Dem Fehlen funktionierender staatlicher Strukturen<br />
wendet sich Christiane Kayser zu. Sie schildert, wie lokale Gruppen<br />
das Alltagsleben insbesondere in den ländlichen Regionen<br />
organisieren. Eine wichtige Rolle, vor allem für die Schulen, die<br />
ärztliche Grundversorgung und die Sozialdienste, übernehmen<br />
auch die Kirchen im Land, die anschließend Marco Moerschbacher<br />
behandelt. Sarah Tietze analysiert die Verbreitung von HIV-<br />
Aids und den Umgang mit dieser afrikanischen Pandemie. Die<br />
Krankheit zählt im <strong>Kongo</strong> zu den gesamtgesellscha�lichen Problemen<br />
erster Ordnung.<br />
Auf den »Fluch des Rohstoffreichtums« verweist Rainer<br />
Tetzlaff: Seit Jahrzehnten kommen die immensen Bodenschätze<br />
in Zaire bzw. in der <strong>Demokratische</strong>n <strong>Republik</strong> <strong>Kongo</strong> weder der<br />
Bevölkerung noch der Ökonomie des Landes zugute. Die Erlöse<br />
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