Demokratische Republik Kongo - MGFA
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II. Strukturen und Lebenswelten<br />
Dag Hammarskjöld<br />
Dag Hjalmar Agne Carl Hammarskjöld wurde am 29. Juli 1905 als<br />
vierter Sohn des nachmaligen schwedischen Premierministers Hjalmar<br />
Hammarskjöld in Jonköping geboren. An der Universität Uppsala<br />
studierte er zunächst Literatur- und Sprachwissenscha�en sowie<br />
Geschichte, danach Wirtscha�s- und Rechtswissenscha�en. 1933<br />
wurde er in Wirtscha�swissenscha�en promoviert und ha�e in der<br />
Folge verschiedene Funktionen in der schwedischen Nationalbank,<br />
im Finanz- und im Außenministerium inne. Er vertrat sein Land bei<br />
der OEEC und in den UN-Vollversammlungen zwischen 1951 und<br />
1953. Am 7. April 1953 wählte die Generalversammlung der Vereinten<br />
Nationen Hammarskjöld zum Generalsekretär. Ursprünglich von<br />
den Mitgliedern des Sicherheitsrates als Kompromisskandidat vorgeschlagen,<br />
war er so erfolgreich, dass seine Wiederwahl bereits im<br />
September 1957 erfolgte – mehr als sechs Monate vor Ablauf der ersten<br />
Amtsperiode. In seine Amtszeit fallen so bedeutsame Ereignisse wie<br />
die Schlichtung der Suezkrise 1957, die Wiener Konferenzen zur friedlichen<br />
Nutzung der Atomenergie 1955 und 1958 sowie die Überwachung<br />
und Absicherung des Friedensprozesses im Nahen Osten seit<br />
1956. Am 18. September 1961 kam Dag Hammarskjöld auf dem Weg<br />
von Elisabethville nach Ndola in Sambia ums Leben. Während seiner<br />
vierten Vermi�lungsreise im Konflikt zwischen der kongolesischen<br />
Zentralregierung und der Führung der abtrünnigen Provinz Katanga<br />
stürzte sein Flugzeug unter mysteriösen Umständen ab.<br />
im <strong>Kongo</strong> bereit. Bis Ende Juli 1961 wuchs das Kontingent auf<br />
knapp 20 000 Blauhelm-Soldaten an. Es war die bis dahin größte<br />
Operation der Vereinten Nationen. Um das nur vage festgelegte<br />
Mandat der Operation näher zu bestimmen, schlossen die UN<br />
mit der Regierung von <strong>Kongo</strong>-Kinshasa ein »basic agreement«<br />
genanntes Abkommen, das am 27. Juli 1960 in Kra� trat. Die<br />
überaus rasche Stationierung der ONUC konnte allerdings den<br />
Ausbruch der »<strong>Kongo</strong>-Wirren«, nicht verhindern (vgl. den Beitrag<br />
von Helmut Strizek). Der nur zögerliche Abzug der belgischen<br />
Invasionstruppen und die Weigerung der selbsternannten<br />
Führung der Provinz Katanga, den Blauhelmen Zutri� zu ge-<br />
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