Demokratische Republik Kongo - MGFA
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I. Historische Entwicklungen<br />
September 1999 eine Nachfolgeorganisation entwickelt und<br />
am 9. Februar 2002 als African Union (AU) ins Leben gerufen.<br />
Von Anfang an bekannte sie sich zu »Good Governance«, also<br />
zu einer »guten Regierungsführung«. Zur Durchsetzung dieser<br />
Vorgabe will die AU in Zukun� notfalls sogar in Mitgliedstaaten<br />
militärisch intervenieren, wenn es die Umstände erfordern (etwa<br />
bei Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und<br />
Völkermord).<br />
Die AU hat ihren Hauptsitz in der äthiopischen Hauptstadt<br />
Addis Abeba und orientiert sich am Vorbild der Europäischen<br />
Union (EU). Der Arbeitsschwerpunkt liegt bei der AU ebenso<br />
wie bei den meisten afrikanischen Regionalorganisationen im<br />
wirtscha�lichen Bereich. Von den 54 afrikanischen Ländern<br />
sind bis auf Marokko alle Mitglied der neuen Gemeinscha�.<br />
Die Afrikanische Union hat Westsahara als Mitgliedsstaat aufgenommen,<br />
den Marokko als Teil seines Staatsgebietes versteht.<br />
Daher ist aus marokkanischer Sicht eine eigene Mitgliedscha�<br />
ausgeschlossen.<br />
Die erklärten Ziele der AU sind die Förderung von Einheit<br />
und Solidarität der afrikanischen Staaten, die Koordinierung der<br />
innerafrikanischen und weltweiten Zusammenarbeit, die Selbstverantwortung<br />
bei der Bewältigung von Konflikten und Kriegen<br />
sowie die Bekämpfung von Hunger und Armut. In naher<br />
Zukun� sollen eine gemeinsame Zentralbank, ein kontinentaler<br />
Gerichtshof sowie eine gemeinsame Währung entstehen. Die AU<br />
hat 2004 eine gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungsstrategie<br />
entwickelt, und in Midrand/Südafrika wurde der Sitz eines<br />
Afrikanischen Parlaments (Pan African Parliament) eingerichtet.<br />
Ein gegenseitiger Nichtangriffspakt befindet sich im Stadium<br />
der Ratifizierung. Das aus sicherheitspolitischer Sicht wichtigste<br />
Organ, der Friedens- und Sicherheitsrat (Peace and Security<br />
Council, PSC) nahm bereits im März 2004 seine Arbeit auf und<br />
verfügt über weitreichende Befugnisse. Er kann eine militärische<br />
Intervention festlegen, wenn beispielsweise ein Völkermord<br />
droht, wie 1994 in Ruanda (vgl. den Beitrag von Peter Hazdra).<br />
Die AU hat zu diesem Zweck die Aufstellung von fünf Heeresbrigaden<br />
beschlossen, jeweils in den verschiedenen Regionen<br />
Afrikas (Nord-, Ost-, Süd-, West- und Zentralafrika). Der Aufbau<br />
der Friedenstruppen soll bis Sommer 2010 abgeschlossen<br />
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