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Demokratische Republik Kongo - MGFA

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Zur aktuellen Situation<br />

Katholische Kirche<br />

Seit dem 5. April 2003, dem offiziellen Ende des Krieges, versucht<br />

die katholische Kirche verstärkt, sich in Prozesse gesellscha�licher<br />

Bewusstseinsbildung einzubringen. Die Bischofskonferenz<br />

hat ein ständiges Büro eingerichtet, das den Demokratisierungsprozess<br />

unterstützt und begleitet, etwa durch Programme zur<br />

Heranbildung von Staatsbürgern (éducation civique). Der Vorsitzende<br />

der kongolesischen Bischofskonferenz, der jüngst zum<br />

Erzbischof von Kinshasa ernannte Laurent Monsengwo Pasinya,<br />

gründete ein Internationales Afrikanisches Institut in Kisangani,<br />

das Studien- und Forschungsprogramme in politischer Ethik<br />

und katholischer Soziallehre anbietet.<br />

Kirchliche Radiosender wie »Elikya« in Kinshasa beteiligen<br />

sich an Kampagnen zur politisch-gesellscha�lichen Bewusstseinsbildung.<br />

Kirchliche Printmedien wie die alle zwei Wochen<br />

erscheinende Zeitschri� »Renaître« sind mit Hintergrundinformationen<br />

und Kommentaren zum politischen Geschehen in<br />

den Demokratisierungsprozess eingebunden. Christliche Menschenrechtsgruppen,<br />

so die »Groupe Amos« oder das Netzwerk<br />

»Réseau des organisations des droits de l‘homme d‘inspiration<br />

chrétienne«, werten die breite Wahlbeteiligung und Zustimmung<br />

beim Verfassungsreferendum vom Dezember 2005 als zagha�en<br />

Erfolg verstärkten kirchlichen Engagements. Auch bei der Durchführung<br />

der Wahlen im Sommer 2006 hat die katholische Kirche<br />

geholfen, etwa in den Wahlkommissionen oder durch Bewusstseinsarbeit<br />

in den kirchlichen Basisgemeinscha�en.<br />

Die katholische Kirche im <strong>Kongo</strong> verfügt aufgrund ihrer Geschichte<br />

und ihrer internationalen Verbindungen über eine relative<br />

Unabhängigkeit gegenüber innerkongolesischen Auseinandersetzungen.<br />

Auch im Konflikt zwischen afrikanischen Staaten<br />

kann sie, so auf der Ebene der gemeinsamen Bischofskonferenz<br />

von Burundi, Ruanda und <strong>Kongo</strong>, für Dialog und Versöhnung<br />

tätig werden. Andererseits ist die Kirche im <strong>Kongo</strong> finanziell<br />

und teilweise noch immer personell vom Ausland abhängig,<br />

was ihren Handlungsspielraum einschränkt und bei knapper<br />

werdenden Finanzmi�eln, auch der europäischen Kirchen, unleugbare<br />

Risiken birgt.<br />

Marco Moerschbacher<br />

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