Demokratische Republik Kongo - MGFA
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II. Strukturen und Lebenswelten<br />
geheimen Wahlen hervorgegangen sind und neue Regierungen<br />
gewählt wurden. Militär und Polizei werden seitdem umstrukturiert,<br />
dabei sollen ehemalige Rebellen integriert werden. Die Verfassung,<br />
das »Loi Fondamentale« (Grundgesetz) vom 18. Februar<br />
2006, regelt die Beteiligung der friedenswilligen Konfliktparteien<br />
an der Regierung und schreibt Gewaltenteilung fest. Nach den<br />
erfolgreich abgehaltenen Präsidentscha�s- und Parlamentswahlen<br />
stehen für die zweite Jahreshäl�e 2008 Kommunalwahlen an.<br />
Mit Resolution 1797 ermächtigte der Sicherheitsrat am 30. Januar<br />
2008 MONUC, die kongolesischen Behörden bei deren Organisation,<br />
Vorbereitung und Durchführung zu unterstützen.<br />
Eine neue Etappe in der Entwicklung von Militäreinsätzen<br />
unter dem Mandat der UN stellt Resolution 1484 vom 30. Mai<br />
2003 dar. Mit Resolution 1484 beschloss der Sicherheitsrat den<br />
Einsatz einer »Interim Emergency Multinational Force« (IEMF) in<br />
Bunia und Umgebung in der Ituri-Region bis 1. September 2003<br />
(zu den Hintergründen vgl. den Beitrag von Denis Tull, S. 79).<br />
Diese Truppe ha�e den Au�rag, die Sicherheitsbedingungen zu<br />
stabilisieren, die humanitäre Lage zu verbessern, den Flughafen<br />
und die Flüchtlingslager zu sichern sowie je nach Lage zur Sicherheit<br />
der Zivilbevölkerung, des MONUC-Personals und der<br />
humanitären Helfer in der Stadt beizutragen. Die IEMF war der<br />
erste Militäreinsatz der Europäischen Union (EU) in Afrika und<br />
wurde unter französischem Oberkommando als »Operation Artemis«<br />
durchgeführt. Gemäß Resolution 1794 vom 21. Dezember<br />
2007 endet das Mandat der MONUC derzeit am 31. Dezember<br />
2008. Erstmals enthält diese Resolution einen Hinweis auf die<br />
stufenweise Verringerung der Personalstärke. Der Generalsekretär<br />
wird aufgefordert, seinen diesbezüglichen Vorschlag entsprechend<br />
der Entwicklung im Land fortzuschreiben.<br />
In Zentralafrika vernetzte der Sicherheitsrat erstmals zwei<br />
benachbarte Einsätze. Mit Resolution 1565 vom 1. Oktober 2004<br />
für MONUC und Resolution 1650 vom 21. Dezember 2005 für<br />
ONUB (Operation des Nations Unies au Burundi) ermöglichte<br />
der Sicherheitsrat es dem Generalsekretär grundsätzlich, Teile<br />
des einen Einsatzkontingents dem jeweils anderen zuzuordnen,<br />
behielt sich allerdings die Entscheidung im Einzelfall vor. Darauf<br />
basiert die bislang jüngste Resolution 1736 vom 22. Dezember<br />
2006 zur MONUC, mit der der Generalsekretär ermächtigt<br />
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