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Demokratische Republik Kongo - MGFA

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I. Historische Entwicklungen<br />

Die Freundlichkeit der Menschen dur�e nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass die oberflächlich friedliche Lage jederzeit umschlagen konnte.<br />

Die größte Gefahr für EUFOR ging weniger von der regulären Armee<br />

der <strong>Demokratische</strong>n <strong>Republik</strong> <strong>Kongo</strong> aus, sondern vielmehr von den<br />

schlecht ausgebildeten, gering besoldeten und demotivierten Milizen<br />

der Konfliktparteien, die noch nicht in die offiziellen Streitkrä�e integriert<br />

waren. Des Weiteren stand jederzeit zu befürchten, dass die Gegner<br />

im politischen Machtkampf ihre Anhängerscha� in kurzer Zeit auf<br />

die Straße brachten und zu gewaltbereiten Demonstrationen formierten.<br />

Lediglich dreimal waren die EUFOR-Krä�e in Krisen gefordert.<br />

Nach der Bekanntgabe des vorläufigen Wahlergebnisses stellten sie<br />

sich erstens am 20. August 2006 zwischen die bewaffneten Anhänger<br />

der Kontrahenten Joseph Kabila und Jean-Pierre Bemba und brachten<br />

die zwischen den beiden Gruppen ausgebrochenen Unruhen unter<br />

Kontrolle. Im Zuge der Ereignisse wurden Bundeswehrkrä�e aus<br />

Gabun zur Erhöhung der militärischen Präsenz nach Kinshasa verlegt.<br />

Am 18. September spitzte sich die Lage von Neuem zu, als eine Jean-<br />

Pierre Bemba gehörende Fernsehstation in Flammen aufging. Hier<br />

wirkte die EUFOR ebenso deeskalierend wie während der Bekanntgabe<br />

der Stichwahl-Ergebnisse im November. Das entschlossene Eingreifen<br />

der EUFOR verscha�e der EU-Friedenstruppe in der Hauptstadt<br />

erheblichen Respekt.<br />

Im Verlauf ihres fast sechsmonatigen Einsatzes waren die EUFOR-<br />

Angehörigen vielfältigen Widrigkeiten ausgesetzt. Der Einsatz der europäischen<br />

Eingrei�ruppe endete wie vorgesehen am 30. November<br />

2006, nachdem ihr Mandat – die Sicherung der Wahlen – erfüllt war.<br />

an Glaubwürdigkeit zu verlieren. Andererseits geht es darum,<br />

Entwicklungserfolge möglich zu machen und damit die eigene<br />

Sicherheit mi�elbar zu stärken. Denn erst ein Mindestmaß an<br />

Funktionsfähigkeit macht einen Staat zu einem internationalen<br />

Partner, sowohl aus wirtscha�licher als auch aus sicherheitspolitischer<br />

Perspektive.<br />

90<br />

(Sebastian Grumer)

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