Demokratische Republik Kongo - MGFA
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Friedensbemühungen der UNO<br />
Katanga vertrieben werden. Dieser klassische »Stellvertreter-Konflikt«<br />
des Kalten Krieges zwischen den FLNC-Rebellen und der zairischen<br />
Zentralregierung endete endgültig erst mit dem Zusammenbruch des<br />
kommunistischen Machtblocks Anfang der 1990er Jahre. (mr)<br />
Generalversammlung die bisher beschlossenen Maßnahmen des<br />
Sicherheitsrates und des Generalsekretärs. Auch die XV. Vollversammlung<br />
der Vereinten Nationen nahm sich in Resolution 1498<br />
(XV) vom 22. November 1960 und 1592 (XV) vom 20. Dezember<br />
1960 der <strong>Kongo</strong>-Frage an, ohne indes zu substantiellen Ergebnissen<br />
zu kommen. Ohnehin sind Resolutionen der Generalversammlung<br />
nach Kapitel IV der Charta lediglich Empfehlungen<br />
ohne Rechtsverbindlichkeit.<br />
In der Folgezeit wurde das bisher überwiegend friedenswahrende<br />
Mandat der ONUC in zwei Schri�en zu einem friedensschaffenden<br />
erweitert. Mit der Resolution 161 erhielt die ONUC<br />
im Februar 1961 den Au�rag, als allerletztes Mi�el auch Gewalt<br />
anzuwenden, um den Bürgerkrieg und Unruhen abzuwenden.<br />
Der neue kongolesische Machthaber, Joseph Désiré Mobutu,<br />
wurde indirekt aufgefordert, das Parlament wieder einzusetzen<br />
sowie die Streitkrä�e und bewaffneten Banden zu reorganisieren<br />
und dem Primat der Politik unterzuordnen. Die Eskalation der<br />
Gewalt im Land, die sich zunehmend auch gegen Einrichtungen<br />
und Personal der ONUC richtete, ließ den Sicherheitsrat nicht<br />
untätig bleiben. Am 24. November 1961 beschloss er unter anderem<br />
die Ermächtigung des Generalsekretärs zur Anwendung<br />
der erforderlichen Gewalt, um alle Bewaffneten und Berater, die<br />
weder kongolesischer Nationalität waren noch der ONUC angehörten,<br />
aus dem Land zu vertreiben und ihr Wiedereindringen<br />
zu verhindern (Resolution 169). Auf dieser Grundlage besetzte<br />
die ONUC die Provinz Katanga und beendete die Sezession.<br />
Als Mobutu 1963 eine neue Zentralregierung in <strong>Kongo</strong>-<br />
Kinshasa etablieren konnte, zog sich die ONUC auf ihren friedenswahrenden<br />
Au�rag zurück und reduzierte ihr Personal auf<br />
ein knappes Dri�el der bisherigen Stärke. Im Juni 1964 endete<br />
schließlich der Einsatz der Vereinten Nation in <strong>Kongo</strong>-Kinshasa,<br />
obwohl keine der Resolutionen des Sicherheitsrates ein Ende<br />
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