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Demokratische Republik Kongo - MGFA

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I. Historische Entwicklungen<br />

Abhängigkeit von ihnen sah sich Kabila daher gezwungen, die<br />

Alliierten zum Abzug aus <strong>Kongo</strong> aufzufordern.<br />

74<br />

Der zweite <strong>Kongo</strong>-Krieg<br />

Nur wenige Monate später, im August 1998, brach der zweite<br />

<strong>Kongo</strong>-Krieg aus. Die Ausgangsbedingungen und die beteiligten<br />

Akteure waren im Wesentlichen identisch mit jenen des<br />

ersten Krieges. Erneut bildeten Ruanda, Uganda und Burundi<br />

eine militärische Allianz, und erneut kam es auf Betreiben dieser<br />

Nachbarstaaten zur Entstehung einer kongolesischen Rebellenorganisation<br />

– »Rassemblement Congolais pour la Démocratie«<br />

(RCD) – die als Legitimation für eine Intervention innerhalb des<br />

<strong>Kongo</strong> dienen sollte. Gemeinsam mit ihren ausländischen Alliierten<br />

rückte die RCD im Ostkongo ein und errichtete in Goma<br />

ihr Hauptquartier. Kurz nach Kriegsbeginn kam es zur Gründung<br />

einer weiteren Rebellenbewegung, des »Mouvement pour<br />

la Libération du Congo« (MLC), die mit ugandischer Unterstützung<br />

im Norden des Landes vorrückte. Als Ziel wurde der Sturz<br />

von Kabilas Diktatur ausgerufen. Sezessionsbestrebungen gab<br />

es indessen nicht. Die Nachbarstaaten begründeten den Krieg<br />

damit, Kabila unterstütze Rebellen, die vom <strong>Kongo</strong> aus ihre<br />

Herkun�sländer bedrohten. Gefahren gingen dabei insbesondere<br />

für Ruanda aus, da die bewaffneten Verbände der Hutu-Extremisten<br />

und Völkermörder während des ersten Krieges nicht entscheidend<br />

zerschlagen worden waren. Die Zahl ihrer Kämpfer<br />

wurde auf etwa 20 000 geschätzt, die weiterhin von ihren Rückzugsbasen<br />

im Ostkongo aus Angriffe auf Ruanda unternahmen.<br />

Im Unterschied zu 1996 unterstützte Angola in diesem Konflikt<br />

jedoch die Regierung in Kinshasa. Gemeinsam mit Namibia und<br />

Simbabwe verhinderte Angola den vorzeitigen Sturz Kabilas.<br />

Obwohl die Rebellen und ihre Verbündeten schließlich<br />

knapp zwei Dri�el des Landes besetzten, gelang ihnen kein entscheidender<br />

Durchbruch. Es folgte eine militärische Pa�situation,<br />

die im Juli 1999 in den Waffenstillstandsvertrag von Lusaka<br />

mündete. Das Abkommen sah den Rückzug der ausländischen<br />

Armeen, innerkongolesische Friedensverhandlungen sowie die<br />

Entwaffnung der ruandischen Hutu-Rebellen vor, deren von ost-

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