06.12.2012 Aufrufe

Naturwissenschaftliche Erkenntnis und gesellschaftliche Interessen (II)

Naturwissenschaftliche Erkenntnis und gesellschaftliche Interessen (II)

Naturwissenschaftliche Erkenntnis und gesellschaftliche Interessen (II)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

318 Besprechungen<br />

des „Konzepts der sozialen Rolle" — denn „Lernen im Rahmen von<br />

Weiterbildung muß . . . als rollenbezogenes Lernen verstanden <strong>und</strong><br />

organisiert werden" (20) — Zielgruppen in den oben angegebenen<br />

„drei zentralen <strong>gesellschaftliche</strong>n Bereichen" zu benennen, ohne<br />

allerdings — als Ergebnis dieser Bemühungen — eine konkrete Zielgruppe<br />

namhaft zu machen. Ähnlich vage <strong>und</strong> damit nichtssagend<br />

bleibt die vorgeschlagene curriculare Ausgestaltung des Bildungsurlaubs<br />

als Bestimmung von auf die Zielgruppen bezogenen Lernzielen<br />

<strong>und</strong> -inhalten: „Verfügungswissen" <strong>und</strong> „Orientierungswissen"<br />

als Ziele <strong>und</strong> Inhalte für die Arbeitsrolle, „Kenntnisse <strong>und</strong> Fähigkeiten,<br />

die unmittelbar relevant sind für die Erfüllung der Familienrolle",<br />

sowie Qualifikationen „im Hinblick auf die Anforderungen<br />

an den mündigen Bürger" (29 f.) als Ziele <strong>und</strong> Inhalte für die<br />

öffentlich-politische Rolle — wobei die „Interdependenz" der drei<br />

<strong>gesellschaftliche</strong>n Bereiche zu berücksichtigen sei.<br />

Überlegungen zum pädagogischen Personal, zur öffentlichen Verantwortung,<br />

zum Anerkennungsverfahren von Bildungsträgern, zur<br />

Beschränkung der Teilnahmeberechtigung in der Einführungsphase<br />

[die Verfasser nennen keinen bestimmten Prozentsatz <strong>und</strong> keinen<br />

Zeitpunkt, an dem alle Arbeitnehmer jährlich ihren Bildungsurlaub<br />

in Anspruch nehmen können sollen (vgl. 37)], zur Beratung sowie zur<br />

Finanzierung des Bildungsurlaubs [„Bildungsurlaubs-Ausgleichkasse"<br />

(40)] schließen den Empfehlungsentwurf ab, der nicht nur als<br />

„Empfehlungsentwurf zur Einführung des Bildungsurlaubs" von den<br />

Gesetzgebern einiger B<strong>und</strong>esländer (Hamburg, Niedersachsen, Hessen)<br />

überholt worden ist, sondern auch in der Art <strong>und</strong> Weise seiner<br />

Empfehlungen unbefriedigend bleibt: Denn zur Lösung des Hauptproblems<br />

des Bildungsurlaubs — der organisatorischen <strong>und</strong> curricularen<br />

Ausgestaltung — wissen die Verfasser — <strong>und</strong> insoweit<br />

unterscheiden sie sich nicht von den Gesetzgebern der oben genannten<br />

B<strong>und</strong>esländer — nicht mehr als Leerformeln, Bekenntnisse <strong>und</strong><br />

vage Bestimmungen von Zielgruppen <strong>und</strong> Lerninhalten abzugeben,<br />

wobei sie sich auf ein nicht-hinterfragtes Rollenkonzept stützen. Die<br />

Ratlosigkeit der Verfasser gegenüber der Weiterbildung im allgemeinen<br />

<strong>und</strong> dem Bildungsurlaub im besonderen, die in ihren Ausführungen<br />

— uneingestanden — zum Ausdruck kommt, liegt vornehmlich<br />

im Verzicht auf die Analyse des <strong>gesellschaftliche</strong>n Hintergr<strong>und</strong>es<br />

der aktuellen Weiterbildung begründet.<br />

Hans-Jürgen Fuhs (Hamburg)<br />

Boehm, Ullrich, Michael Mende, Peter Riecker, Wilgart Schuchardt:<br />

Q u a 1 i f i k a t i o n s s t r u k t u r u n d b e r u f l i c h e Curricula.<br />

Hermann Schroedel Verlag, Hannover 1974 (208 S., br.,<br />

20,— DM).<br />

Den Autoren geht es in dieser Auftragsarbeit für das B<strong>und</strong>esinstitut<br />

für Berufsbildungsforschung darum, erste Gr<strong>und</strong>lagen für<br />

DAS A R G U M E N T 96/1976 ©

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!