play! Das Jahresmagazin der Duisburger Philharmoniker 2012/2013
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Musikantentum in künstlerischer vollendung<br />
Ein großes Sinfonieorchester muss sich dem klassischromantischen<br />
Kernrepertoire immer wie<strong>der</strong> stellen, es<br />
unter verän<strong>der</strong>ten Bedingungen neu befragen. Giordano<br />
Bellincampi wird das mit Beethovens „Siebter“, Brahms’<br />
„Vierter“ und <strong>der</strong> monumentalen „Alpensinfonie“ von<br />
Richard Strauss tun. <strong>Das</strong> weite Spektrum nationaler<br />
Schulen tut sich mit Sinfonien von Antonín Dvořák<br />
(Nr. 9) und Carl Nielsen (Nr. 2) auf, auch mit Giacomo<br />
Puccinis jugendfrischer Messa di Gloria, die zugleich<br />
den Einstand des neuen GMD bei unseren Freunden vom<br />
philharmonischen chor duisburg bedeutet. Die Mo<strong>der</strong>ne<br />
liegt Giordano Bellincampi gleichfalls am Herzen –<br />
vom ‚Klassiker’ Sergej Prokofjew bis zum Zeitgenossen<br />
Thomas Adès, dessen theorieferne, anspringend vitale<br />
Musik keineswegs nur Freunden <strong>der</strong> Avantgarde zugänglich<br />
ist. All das wird durch die Beiträge exquisiter Gastdirigenten<br />
sinnig unterstützt und kontrapunktiert. Wir<br />
haben Cristian Mandeal zu Gast, den großen rumänischen<br />
Bruckner-Experten. Wir begrüßen Maestro Aldo Ceccato,<br />
<strong>der</strong> uns in einem reinen Dvořák-Programm böhmisches<br />
Musikantentum in künstlerischer Vollendung präsentieren<br />
wird. Leif Segerstam, Dirigent und Komponist, kommt<br />
als Anwalt in eigener Sache – und in <strong>der</strong> seines großen<br />
finnischen Landsmannes Jean Sibelius.<br />
Nach seinem <strong>Duisburger</strong> Debüt im vergangenen Jahr<br />
freuen wir uns auf die Wie<strong>der</strong>begegnung mit Carl<br />
St. Clair, <strong>der</strong> Werke von Takemitsu und Tschaikowsky<br />
zu einem kontrastreichen und konfliktfreudigen Programm<br />
vereint. Mit Bruno Weil kehrt ein ehemaliger GMD<br />
nach Duisburg zurück, <strong>der</strong> als Spezialist für die Musik<br />
<strong>der</strong> Aufklärungsepoche ebenso kenntnisreiche wie<br />
erfüllte Mozart- und Haydn-Interpretationen garantiert.<br />
Ein historisch geschärfter Blick auf das Repertoire ist<br />
auch das beson<strong>der</strong>e Anliegen Christoph Sperings, <strong>der</strong><br />
mit Bruchs „Lied von <strong>der</strong> Glocke“ ein wenig bekanntes<br />
Kapitel in <strong>der</strong> Geschichte des deutschen romantischen<br />
Oratoriums aufschlägt. Natürlich wird auch Axel Kober,<br />
GMD <strong>der</strong> Deutschen Oper am Rhein, wie<strong>der</strong> am Pult<br />
<strong>der</strong> Phil harmoniker stehen. Gemeinsam mit Giordano<br />
Bellincampi dirigiert er das große Open Air Konzert mit<br />
Solisten <strong>der</strong> Deutschen Oper am Rhein zur Eröffnung<br />
<strong>der</strong> Festwochen zum 100. Geburtstag des <strong>Duisburger</strong><br />
Theaters.<br />
19<br />
Langfristige Freundschaften<br />
Ich sehe immer mit beson<strong>der</strong>er Freude, wie herzlich<br />
unsere „Artists in Residence“ in Duisburg willkommen<br />
geheißen werden. Um so mehr freue ich mich, Ihnen<br />
mit Carolin Widmann eine Geigerin präsentieren zu<br />
können, die nicht nur über wachen Musiziergeist und<br />
feuriges Virtuosentum verfügt, son<strong>der</strong>n die Sie auch<br />
mit ihrer ausgesprochen sympathischen Persönlichkeit<br />
und blitzgescheiten Gedanken anziehen wird. Carolin<br />
Widmann gestaltet den Solopart im unwi<strong>der</strong>stehlichen<br />
Violin konzert von Erich Wolfgang Korngold; darüber hinaus<br />
lernen wir sie als subtile Kammermusikerin und als<br />
charismatische Interpretin <strong>der</strong> Avantgarde kennen.<br />
Wir legen großen Wert darauf, mit unseren „Artists in<br />
Residence“ langfristige Verbindungen einzugehen und<br />
vertrauensvolle Künstlerfreundschaften zu schließen.<br />
So wird auch Susanna Yoko Henkel als Solistin in Max<br />
Bruchs berühmtem Violinkonzert g-Moll den Weg zu uns<br />
zurückfinden. Bei dieser Gelegenheit können wir noch<br />
einmal auf den Echo Klassik Preis anstoßen, <strong>der</strong> ihr<br />
gemeinsam mit den <strong>Duisburger</strong> <strong>Philharmoniker</strong>n für die<br />
hinreißende Aufnahme des Tschaikowsky-Konzerts verliehen<br />
wurde.<br />
Den vielfach preisgekrönten, mittlerweile als Professor<br />
in Mannheim lehrenden Geiger Marco Rizzi begrüßen wir<br />
ebenso herzlich wie Imogen Cooper und Fabio Martino,<br />
die uns in die luzide Klangwelt klassischer Klavierkonzerte<br />
geleiten. Den Meistercellisten und weltweit<br />
geschätzten Pädagogen David Geringas konnten wir<br />
nicht nur als Solisten, son<strong>der</strong>n auch als Leiter des renommierten<br />
<strong>Duisburger</strong> Meisterkurses gewinnen. Mit Eva<br />
Mei (Sopran), Ingeborg Danz (Alt), den Tenören Dominic<br />
Natoli und Corby Welch sowie den Bässen Ivan Ludlow<br />
und Yorck Felix Speer stehen uns für alle oratorischen<br />
Belange ebenso stimmschöne wie stilistisch versierte<br />
Sänger zur Seite.<br />
Gäste aus vielen Nationen<br />
Solistischer Glanz und hohe Ensemblekultur erwarten<br />
Sie wie<strong>der</strong> bei den neun <strong>Duisburger</strong> Kammerkonzerten<br />
in <strong>der</strong> Philharmonie Mercatorhalle. Auch in dieser<br />
Reihe nehmen wir gerne die Gelegenheit wahr, Freundschaften<br />
mit unseren ehemaligen „Artists in Residence“<br />
zu pflegen. Evgeni Koroliov, <strong>der</strong> große Bachinterpret,<br />
stellt <strong>der</strong> Musik des Thomaskantors diesmal Werke des<br />
mitt leren Haydn und des späten Beethoven zur Seite.<br />
Der Bratscher Antoine Tamestit, mittlerweile zum Profes-