play! Das Jahresmagazin der Duisburger Philharmoniker 2012/2013
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„Möge sie Gnade finden!“ Mit diesem Stoßseufzer sandte Anton Bruckner im Herbst 1887 die<br />
tintenfrische Partitur seiner achten Sinfonie an den befreundeten Dirigenten Hermann Levi. Der<br />
Komponist hatte allen Grund zur Bangnis: Seinen vorangegangenen Sinfonien waren nur selten<br />
Premieren-Erfolge beschieden gewesen; meist hatten Publikum und Presse befremdet auf das<br />
Pathos und die gewaltigen Dimensionen <strong>der</strong> Werke reagiert. Was Länge und polyphone Verdichtung<br />
betraf, stellte die neue Sinfonie ihre Schwesterwerke sogar noch deutlich in den Schatten. Levi, <strong>der</strong><br />
Unheil kommen sah, riet zur Umarbeitung, die <strong>der</strong> stets von Selbstzweifeln geplagte Komponist<br />
auch unverzüglich vornahm.<br />
Wenn die Wiener Uraufführung im Dezember 1892 zum triumphalen Erfolg geriet, dann sicher<br />
nicht wegen <strong>der</strong> knapp fünf Minuten Spieldauer, die Bruckner in <strong>der</strong> zweiten Fassung einsparte.<br />
Vielmehr hatte die unermüdliche Unterstützung durch bedeutende Dirigenten dazu beigetragen,<br />
dass Bruckners Musiksprache dem Publikum mittlerweile besser vertraut war, dass es ein breiteres<br />
Verständnis gab für die eigenwillige Verbindung von apokalyptischer Größe und demütiger<br />
Selbstverleugnung, von chromatischer Sinnlichkeit und katholischer Choralstrenge.<br />
Nicht erst seit seiner herausragenden Einspielung <strong>der</strong> neun Sinfonien gilt <strong>der</strong> rumänische Dirigent<br />
Cristian Mandeal als einer <strong>der</strong> bedeutendsten Bruckner-Experten unserer Zeit. Der Schüler Herbert<br />
von Karajans und Sergiu Celibidaches bekleidete Chefpositionen in Bukarest und Haifa; er ist<br />
ständiger Gastdirigent des Hallé-Orchesters Manchester und <strong>der</strong> Kopenhagener <strong>Philharmoniker</strong>.<br />
Dazu kommen regelmäßige Einladungen zu den bedeutendsten europäischen Klangkörpern<br />
wie <strong>der</strong> Staatskapelle Dresden, <strong>der</strong> Tschechischen Philharmonie o<strong>der</strong> dem City of Birmingham<br />
Symphony Orchestra.<br />
Mit freundlicher Unterstützung von<br />
Cristian Mandeal Dirigent<br />
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