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play! Das Jahresmagazin der Duisburger Philharmoniker 2012/2013

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„Da hat sich <strong>der</strong> Strauss beim Kraxeln ’nen Bruch geholt“, witzelte <strong>der</strong> allzeit scharfzüngige Hans<br />

Pfitzner nach <strong>der</strong> Berliner Premiere <strong>der</strong> „Alpensinfonie“ im Oktober 1915. Tatsächlich erinnert ein<br />

markantes Bassmotiv kurz vor <strong>der</strong> Gipfelepisode auffällig an eine Stelle aus dem Violinkonzert<br />

g-Moll von Max Bruch. „Ich hab’ einmal komponieren wollen, wie die Kuh die Milch gibt“ – mit diesen<br />

offenen Worten kommentierte Strauss die Arbeit an seiner monumentalen Programm sinfonie, die<br />

einen ganzen Tageskreis im Gebirge musikalisch ausschreitet. Aus dieser entspannten Komponierhaltung<br />

erklären sich auch die locker geknüpfte episodische Struktur des Werkes und sein zuweilen<br />

etwas naiver tonmalerischer Realismus.<br />

Von mühelosem Schaffensdrang konnte bei Max Bruch nicht die Rede sein: Vier Jahre lang feilte er<br />

an seinem ersten Violinkonzert, bis es endlich seinen Ansprüchen genügte. Die Deutsch-Japanerin<br />

Susanna Yoko Henkel kehrt mit diesem ewigen Bestseller <strong>der</strong> Violinliteratur nach Duisburg zurück,<br />

wo sie in <strong>der</strong> Konzertsaison 2009/10 als „Artist in Residence“ vielfältig im Einsatz war. Ein schöner<br />

Nachklang <strong>der</strong> gemeinsamen Aktivitäten war <strong>der</strong> „ECHO“ Klassik Preis 2011, den die Geigerin<br />

gemeinsam mit den <strong>Duisburger</strong> <strong>Philharmoniker</strong>n für ihre Aufnahme des Tschaikowsky-Konzertes<br />

entgegennehmen konnte. Mittlerweile ist die international gefeierte Künstlerin dauerhaft im<br />

Rheinland ansässig: Sie wurde 2010 als Professorin an die Musikhochschule Köln berufen.<br />

Wie Bruchs g-Moll-Konzert gehörte auch die Ouvertüre zu Franz von Suppés Operette „Leichte<br />

Kavallerie“ einst zum Rückgrat radiophoner Wunschkonzerte. Als Torhymne von Eintracht Frankfurt<br />

steht sie bei hessischen Fußballfans noch heute hoch im Kurs – allerdings durften sie die fe<strong>der</strong>nde<br />

Marschmelodie in den letzten Jahren nicht eben häufig hören.<br />

Mit freundlicher Unterstützung <strong>der</strong><br />

Giordano Bellincampi Dirigent Susanna Yoko Henkel Violine<br />

Foto: Andreas Köhring<br />

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