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play! Das Jahresmagazin der Duisburger Philharmoniker 2012/2013

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Weltkarriere sieht an<strong>der</strong>s aus: Noch mit Mitte dreißig fristete Antonín Dvořák ein tristes <strong>Das</strong>ein als<br />

Bratscher in einer Prager Unterhaltungskapelle. Von diesem Frondienst wurde er freilich mit einem<br />

Schlage erlöst, als Johannes Brahms ihn seinem Verleger Fritz Simrock empfahl: „Jedenfalls ist<br />

er ein sehr talentvoller Mensch. Nebenbei arm! Und bitte ich das zu bedenken!“ Die einträgliche<br />

Geschäftsbeziehung zwischen Dvořák und Simrock beruhte vor allem auf einer Vielzahl kleiner<br />

Genrestücke wie <strong>der</strong> „Slawischen Tänze“, die rasch populär wurden. Auf Anregung Simrocks komponierte<br />

Dvořák 1883 auch sein hochvirtuoses Violinkonzert a-Moll, in dessen folkloristisch getönte<br />

Melodik viel vom Geist <strong>der</strong> schwungvollen Tanzminiaturen eingegangen ist.<br />

Dvořák fiel es nicht schwer, dem Bild des „einfachen böhmischen Musikanten“ zu entsprechen, als<br />

<strong>der</strong> er sich gern stilisierte: Die 1891 entstandene Konzertouvertüre „Karneval“ mit ihrem tänzerischen<br />

und sonnenhellen Charakter atmet diese bodenständige Musizierhaltung in je<strong>der</strong> Note. Ein<br />

ganz an<strong>der</strong>es Gesicht zeigt die sieben Jahre zuvor komponierte Sinfonie Nr. 7. In dieser dunklen,<br />

eigentümlich archaisch wirkenden Musik ist vom böhmischen Musikantentum rein gar nichts zu<br />

spüren.<br />

Aldo Ceccato formt aus diesen gegensätzlichen Charakterzügen ein differenziertes Bild des<br />

Komponisten. Man wird schwerlich ein bedeutendes Orchester finden, das <strong>der</strong> italienische<br />

Maestro in seiner langen Karriere nicht dirigiert hat. Er bekleidete Chefpositionen in Detroit, Bergen,<br />

Hannover und Turin; als gefragter Gastdirigent war er häufig am Pult <strong>der</strong> New Yorker <strong>Philharmoniker</strong><br />

zu erleben. Mit dem Italiener Marco Rizzi steht ihm ein vielfach preisgekrönter Geiger zur Seite, <strong>der</strong><br />

neben seiner solistischen Arbeit als Violinprofessor an <strong>der</strong> Musikhochschule Mannheim wirkt.<br />

Aldo Ceccato Dirigent Marco Rizzi Violine<br />

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