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Das Stadtgespräch Oktober 2015

Magazin für Rheda-Wiedenbrück

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Nicht allzu weit von den vier Schwimmern passierten Frachter und Tanker die Meerenge.<br />

Markus Kampmeier, Ralf Eickhoff, Manfred Groß , Michael Wenningkamp<br />

einer Woche vorgegeben. Bei nicht<br />

optimalen Bedingungen hätten sie<br />

ohne Querung nach Hause reisen<br />

müssen. Schon am nächsten Tag<br />

kündigte der Organisator den Start<br />

für den 25. August an. Treffpunkt<br />

war 7.15 Uhr im Hafen von Tarifa,<br />

am südlichsten Punkt Europas,<br />

wo die aufgeregten Schwimmer<br />

in einem Boot zum Startpunkt<br />

gebracht wurden. An Bord gab es<br />

die letzten Instruktionen für den<br />

Ablauf. Die Schwimmer wurden<br />

über die Strömungsverhältnisse<br />

aufgeklärt und darüber, dass sie<br />

sich nicht weiter als 50 m voneinander<br />

entfernen durften. <strong>Das</strong> Führungsboot,<br />

welches in ständiger<br />

Kommunikation mit dem Schiffsverkehr<br />

stand, gab die Richtung<br />

vor, während ein zweites Boot für<br />

die Sicherheit und Verpflegung<br />

der Schwimmer sorgte. Als alle<br />

vier Schwimmer den Felsen in Tarifa<br />

berührten, erfolgte mit einem<br />

Pfiff der Start. Bis zur ersten Pause<br />

(angedacht nach einer Stunde bzw.<br />

3,5 km) lagen bei 18 °C Wassertemperatur<br />

optimale Bedingungen vor.<br />

Aufgrund der starken Strömung<br />

durften die Pausen, bei denen Getränke<br />

und Verpflegung zugeworfen<br />

werden und das Boot nicht berührt<br />

werden darf, nicht länger als<br />

ca. 1 Minute dauern. Doch danach<br />

wurde die See unruhig und erste<br />

höhere Wellen kamen auf. Da Michael<br />

Wenningkamp unerwartete<br />

Magenprobleme bekam, wurde bereits<br />

eine halbe Stunde später eine<br />

ungeplante kurze Pause eingelegt.<br />

Nach mehrmaligem Erbrechen<br />

musste eine weitere Pause eingelegt<br />

werden. Die Bootsbesatzung<br />

drängte die Schwimmer, weiter<br />

zu schwimmen, da die Strömung<br />

zu diesem Zeitpunkt eine längere<br />

Pause nicht zuließ. Nach 2 Stunden<br />

und 10 Minuten traf Michael<br />

Wenningkamp die Entscheidung,<br />

die Querung abzubrechen, um<br />

den Erfolg der Gruppe nicht zu gefährden.<br />

Wenningkamp: »Die Enttäuschung<br />

ist riesig. Bei so einem<br />

Event gibt man nicht einfach auf.<br />

Aber es hätte keinen Sinn mehr gemacht.«<br />

Zu diesem Zeitpunkt war<br />

die Hälfte der Strecke geschafft.<br />

Immer wieder kreuzten große<br />

Tankschiffe und andere Ozeanriesen<br />

die Strecke, wobei sogar einige<br />

ihre Richtung für die Schwimmer<br />

ändern mussten. Des Weiteren<br />

wurden in einiger Entfernung<br />

Delfine und Wale gesichtet. Die<br />

Dreiergruppe wurde von Markus<br />

Kampmeier angeführt, Manfred<br />

Groß und Ralf Eickhoff hielten sich<br />

knapp dahinter. Mit zunehmender<br />

Streckenlänge fiel Ralf Eickhoff<br />

konditionell etwas zurück. Pausen<br />

waren nun nicht mehr möglich,<br />

denn die Strömung hätte die Streckenlänge<br />

dann um einige Kilometer<br />

verlängert. Alle Kraftreserven<br />

wurden mobilisiert und unter der<br />

Anfeuerung der Besatzung und Begleitpersonen<br />

erreichten Manfred<br />

Groß, Markus Kampmeier und Ralf<br />

Eickhoff nach 4:21 Stunden und<br />

18,5 km erschöpft aber glücklich<br />

das afrikanische Festland. Auf der<br />

Rückfahrt nach Tarifa waren alle<br />

Schmerzen, Strapazen und Trainingseinheiten<br />

vergessen. Um den<br />

Salzwassergeschmack herunter zu<br />

spülen, wurde mit einem »Finisher-<br />

Bier« angestoßen.Kampmeier:<br />

»Wahnsinn! Wir sind nach Afrika<br />

geschwommen und angekommen.<br />

Im Moment überwiegen die<br />

Glücksgefühle, doch wir wären alle<br />

gerne zu viert angekommen. Schade.«<br />

Am Abend überreichte der<br />

Präsident der ACNEG den erfolgreichen<br />

Schwimmern das offizielle<br />

Zertifikat für die Überquerung.<br />

Ralf Eickhoff, Markus Kampmeier<br />

und Manfred Groß sind damit einige<br />

der wenigen Deutschen, die<br />

bislang die Straße von Gibraltar<br />

durchschwommen haben. In der<br />

offiziellen Neopren-Liste sind die<br />

Rheda-Wiedenbrücker Schwimmer<br />

nun unter Nr. 484 bis 486 verewigt.<br />

Die Schwimmer bedanken sich für<br />

die finanzielle Unterstützung an<br />

den hohen Startgebühren bei der<br />

Firma Christöphler-Wehmeyer, Firma<br />

Einberger Nachrichtentechnik,<br />

Firma Autohaus Markötter, Langenberger<br />

Reisebüro, Massagepraxis<br />

Reckmann und Brandt.<br />

Die erste Person, die offiziell<br />

die Straße von Gibraltar durchschwamm,<br />

war übrigens eine Frau:<br />

Mercedes Gleitze brauchte im Jahr<br />

1928 12:50 Stunden. Der schnellste<br />

Schwimmer war Georgios Charcharis<br />

mit 2:16 Stunden im Jahr 2009.

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