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Das Stadtgespräch Oktober 2015

Magazin für Rheda-Wiedenbrück

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(V. l.) Landwirtschaftskammerpräsident Ulrich Bultmann, Henning Korte von der Kreis-<br />

Koordinierungsstelle Energie und Klima, Landwirt Uwe Pahmeyer, Werner Schröder vom<br />

Umweltamt in Werther<br />

Der Projektteilnehmer ist Inhaber<br />

einer leistungsfähigen Biogasanlage<br />

in Rothenhagen bei Werther.<br />

Er will die Wirtschaftlichkeit der<br />

Energiewildpflanzen bei der<br />

Produktion von regenerativer<br />

Wärme und Strom testen. Der<br />

Landwirt, wird dabei fachlich begleitet<br />

von der Landwirtschaftskammer<br />

NRW, der Biostation<br />

Gütersloh-Bielefeld und dem<br />

Kreis Gütersloh. Dieser stellte für<br />

den Versuch die Blühpflanzenmischungen<br />

zur Verfügung.<br />

Insgesamt beteiligen sich im<br />

Kreis Gütersloh sieben Landwirte<br />

an dem Versuch. Sie stellen dafür<br />

zusammen 24 ha Land zur Verfügung.<br />

Aus Rheda-Wiedenbrück<br />

unterstützt kein Landwirt diesen<br />

wichtigen Test.<br />

Biogas spielt eine wichtige Rolle<br />

bei der Energiewende, die Akzeptanz<br />

in der Bevölkerung fehlt aber<br />

leider oftmals. Ein Grund dafür<br />

ist die »Vermaisung« der Landschaft.<br />

Sie wirkt sich negativ auf<br />

das Landschaftsbild aus. Zudem<br />

verstärkt sie den Artenrückgang.<br />

Jäger berichten z. B. von deutlichen<br />

Rückgängen bei Hasen und<br />

Rebhühnern sowie Lerchen und<br />

Kiebitzen.<br />

Andererseits ist der Mais energetisch<br />

und wirtschaftlich aktuell<br />

zweifellos die ertragreichste<br />

Pflanze für die Biogasproduktion.<br />

Der Test soll klären, inwieweit<br />

»Blühpflanzen für Biogas« eine Alternative<br />

zum Mais sind. Bei einem<br />

Ortstermin am 2. September<br />

stellte Pahmeyer die Ergebnisse<br />

der Aussaat vor.<br />

Zu den Vorzügen der Blühpflanzenmischungen<br />

gehört u. a. die<br />

Arbeitsersparnis: Sie sind mehrjährig<br />

nutzbar und brauchen<br />

nur eine Düngung. Die geringeren<br />

Kosten stehen geringeren<br />

Methangas-Erträgen gegenüber:<br />

Im ersten Jahr erreichen sie etwa<br />

die Hälfte der Methangas-Erträge<br />

einer energetischen Mais-<br />

Verwertung. Im zweiten, dritten<br />

und vierten Folgejahr steigen die<br />

Erträge deutlich auf 70, 80 und<br />

90 % einer energetischen Mais-<br />

Nutzung.<br />

Inwieweit sich die Erträge steigern<br />

lassen können, hängt u. a.<br />

davon ab, ob sich eine »Vergrasung«<br />

der Blühpflanzensaat verhindern<br />

lässt. Maximal lässt sich<br />

eine Blühpflanzenmischung zirka<br />

10 Jahre lang für die energetische<br />

Produktion nutzen. <strong>Das</strong> Projekt<br />

läuft solange, wie die energetische<br />

Nutzung optimal möglich<br />

ist. Pahmeyer äußerte auf dem<br />

Ortstermin in einem ersten Resümee<br />

die Einschätzung, dass<br />

sich die Blühpflanzen für Biogas<br />

aus rein ökonomischer Sichtweise<br />

vielleicht nicht rechnen lassen.<br />

Bultmann und Schröder dankten<br />

Pahmeyer für die Beteiligung an<br />

dem Test: »Wir freuen uns, dass<br />

es solche Pioniere bei der Suche<br />

nach energetischen Alternativen<br />

gibt wie Sie es sind. Dieses Projekt<br />

wird uns wichtige Erkenntnisse für<br />

weitere Versuche auf dem Weg<br />

zwischen einem Ausgleich von<br />

Ökonomie und Ökologie liefern.«<br />

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