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CHEMIEREPORT.AT 1/2016 AUSTRAIN LIFE SCIENCES Österreichs Magazin für Chemie, Life Sciences und Materialwissenschaften

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AUSTRAIN LIFE SCIENCES
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MÄRKTE & MANAGEMENT<br />

Unternehmensporträt<br />

Novartis goes digital<br />

Mit dem Internet der „medizinischen“ Dinge will der Pharmakonzern zurück an die Spitze<br />

der Branche.<br />

<br />

Von Simone Hörrlein<br />

Voller Durchblick: Die<br />

Google-Kontaktlinse misst<br />

kontinuierlich den<br />

Blutzuckerspiegel in der<br />

Tränenflüssigkeit und<br />

überträgt die Daten an<br />

einen Empfänger.<br />

© Google<br />

Novartis zählt zu den „Big Playern“ im Pharmageschäft – auch<br />

wenn sein Stern in den letzten Jahren ein wenig an Glanz verloren<br />

hat. Mehr als 130.000 Mitarbeiter weltweit erwirtschafteten im<br />

Jahr 2014 einen Nettoumsatz von 58 Milliarden US-Dollar und einen<br />

Reingewinn von 10,3 Milliarden US-Dollar – dennoch läuft das<br />

Rad nicht ganz rund. Laut Michael Nawrath von der Zürcher Kantonalbank<br />

hat Novartis im Krebsgeschäft das Boot um einige Längen<br />

verpasst. Wenigstens vier Top-Medikamente werden durch auslaufenden<br />

Patentschutz die Umsätze schmälern. Das Nachrichtenportal<br />

Bloomberg schätzt, die Schweizer könnten dadurch jährlich rund<br />

zehn Milliarden US-Dollar an Umsatz einbüßen. Joe Jimenez, CEO<br />

von Novartis, hat dem Unternehmen nun eine Neuausrichtung verordnet<br />

und setzt dabei auf nicht weniger als das Internet der „medizinischen“<br />

Dinge.<br />

Digitales Monitoring<br />

Ein Schwerpunkt der Neuausrichtung: digitale Monitoring-Systeme,<br />

die Körperfunktionen und Medikamenteneinnahme überwachen und<br />

bei Fehlverhalten eine Warnung abgeben. Das Ziel solcher Systeme<br />

ist, die Compliance (Therapietreue) von Patienten und so den Therapieerfolg<br />

zu verbessern. Gemeinsam mit dem Chip-Hersteller Qualcomm<br />

wird gerade an der Weiterentwicklung des Inhaliergerätes<br />

Nextgen gearbeitet. In klinischen Studien wird die Übertragung von<br />

Echtzeit-Patientendaten evaluiert. Dabei werden Nutzung des Inhalators<br />

und Dauer der Inhalation an Qualcomms Cloud-basierte Plattform<br />

Life2net gesendet und dort weiterverarbeitet. Der intelligente<br />

Inhalator soll ab 2019 verfügbar sein.<br />

Smarte Linsen<br />

Zur neuen Strategie passt auch die Lizenzierung von Googles patentierten<br />

Linsensystemen. Eine Kontaktlinse mit integriertem miniaturisiertem<br />

Mikrochip und Glukosesensor misst kontinuierlich den<br />

Blutzuckerspiegel in der Tränenflüssigkeit und überträgt die Daten<br />

an einen Empfänger – beispielsweise eine Smartphone-App. Gelingt<br />

die baldige Zulassung, wartet ein beachtlicher Markt. Laut Statista<br />

gab es 2015 weltweit 415 Millionen Diabetiker, für 2040 sind bereits<br />

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