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CHEMIEREPORT.AT 1/2016 AUSTRAIN LIFE SCIENCES Österreichs Magazin für Chemie, Life Sciences und Materialwissenschaften
CHEMIEREPORT.AT 1/2016
AUSTRAIN LIFE SCIENCES
Österreichs Magazin für Chemie, Life Sciences und Materialwissenschaften
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Universitätslehrgang<br />
Saudis unter Verdacht<br />
Über die Gründe für das Preisgemetzel wird nach wie vor spekuliert.<br />
Zu Anfang der derzeitigen Entwicklung hieß es, die Saudis, die auf den<br />
weltgrößten Ölreserven sitzen, hätten entweder die US-amerikanische<br />
Schieferölförderung im Visier oder agierten im Bund mit den Amerikanern,<br />
um die russländischen Ölkonzerne vom Markt zu verdrängen<br />
und damit die Russländische Föderation wirtschaftlich zu schwächen.<br />
Neuerdings gilt zwar weiterhin Saudi-Arabien als „Schuldiger“ am<br />
Preisverfall. Das Ziel der Saudis soll jedoch der Iran sein. Dieser plant,<br />
nach dem Ende der Sanktionen der USA und der EU wegen des angeblichen<br />
iranischen Kernwaffenprogramms so rasch wie möglich mit rund<br />
einer Million Fass pro Tag zusätzlich auf den Markt zu kommen. Bereits<br />
um die Jahresmitte soll rund eine halbe Million Fass verfügbar sein.<br />
Um der Konkurrenz in spe schon im Vorhinein das Wasser respektive<br />
Öl abzugraben, seien die Saudis entschlossen, ihre eigene Förderung<br />
nicht zu drosseln und den Preisverfall – wodurch immer dieser auch<br />
ursprünglich ausgelöst wurde –, so lange wie nötig durchzustehen.<br />
Das geht freilich nicht ohne finanzielle Verluste ab: Laut Informationen<br />
aus Finanzkreisen löste der saudi-arabische Staatsfonds SAMA<br />
allein im Zeitraum August bis Dezember 2015 ausländische Währungsreserven<br />
von etwa 50 bis 70 Milliarden US-Dollar auf und<br />
verringerte damit seine Gesamtreserven um immerhin rund ein<br />
Zehntel in eine Größenordnung von um die 660 Milliarden US-<br />
Dollar. Schon vor Monaten warnte der Internationale Währungsfonds,<br />
dass Saudi-Arabien wegen der Ölpreisentwicklung selbst in<br />
ein ökonomisches Desaster schlittern und binnen nicht mehr als fünf<br />
Jahren pleite gehen könnte.<br />
Eine andere Lesart der derzeitigen Vorgänge wird aus klimapolitischen<br />
Kreisen kolportiert. Diesen zufolge haben die Ölstaaten erkannt,<br />
dass der Ausstieg aus den fossilen Energieträgern und damit<br />
auch aus dem Erdöl über kurz oder lang unvermeidbar ist. Folglich<br />
versuchten sie, ihre Vorkommen abzusetzen, so lange sich dies noch<br />
machen lässt, egal, zu welchen Preisen: Mindererlöse seien letzten<br />
Endes immer noch besser als ein totaler Wertverlust.<br />
„Enorme Anspannungen“<br />
Unterdessen schätzt die OPEC, dass der weltweite Ölbedarf heuer<br />
gegenüber 2015 um etwa 1,26 Millionen Fass pro Tag (mb/d) auf<br />
94,17 mb/d ansteigen könnte. Das heißt, allein das zusätzlich erwartete<br />
iranische Öl würde ausreichen, um den Mehrbedarf weitgehend<br />
zu decken. Dass die Ölproduktion außerhalb der OPEC laut IEA um<br />
etwa 600.000 Fass pro Tag absinken dürfte, ist dabei bereits berücksichtigt.<br />
Laut IEA wird das Angebot die Nachfrage insgesamt weiter<br />
übersteigen. Folglich bedürfe es „enormer Anspannungen“, um sämtliche<br />
verfügbaren Ölmengen effizient auf dem Markt unterzubringen.<br />
Dies dürfte umso mehr gelten, als die Einschätzungen hinsichtlich<br />
des Wachstums der Weltwirtschaft gedämpft sind. Die OECD geht<br />
für heuer von einem Plus von etwa 2,1 Prozent aus, verglichen mit<br />
2,0 Prozent im Jahr 2015. Für China wird ein Wachstumsrückgang<br />
von 6,8 auf 6,4 Prozent prognostiziert. Warnende Stimmen weisen<br />
darauf hin, dass angesichts dessen Investitionen in die Ölförderung<br />
weiterhin unattraktiv bleiben. Zieht die Weltwirtschaft wieder an,<br />
könnte damit mittelfristig eine Versorgungslücke entstehen – mit<br />
entsprechend hohen Preisen. (kf) <br />
z<br />
Qualitätssicherung<br />
im chemischen Labor<br />
Allgemeine und<br />
Analytische Chemie<br />
Zielsetzung<br />
Laborakkreditierung auf Basis internationaler<br />
Vereinbarungen und Normen gewinnt im Hin blick auf die weltweite<br />
Konkurrenz-fähigkeit der Laboratorien rasch an Bedeutung.<br />
So kommt es, dass Chemiker/Pharmazeuten/Biologen mit unterschiedlichen<br />
beruflichen Erfahrungen in der Qualitätssicherung<br />
Verwendung finden und als Fachgutachter eingesetzt werden.<br />
Ziel dieses Lehrganges ist eine praxisnahe Ver mittlung der wissenschaftlichen<br />
Grundlagen der Qualitätssicherung sowie des<br />
richtigen Um ganges mit Labordaten und deren sachgerechter<br />
Interpretation.<br />
Darüber hinaus sollen Kenntnisse über die Weiterentwicklung<br />
der Qualitätsstandards für chemische Laboratorien und über die<br />
Harmo nisierung der Anforderungen an die Labors aus der Sicht<br />
der Fachauditoren vermittelt werden.<br />
Lehrgangsleiter: o.Univ.Prof. Dipl--Ing. Dr. Wolfhard Wegscheider<br />
Pflichtfächer - 12 ECTS<br />
Modul A: Grundlagen der Qualitätssicherung<br />
4.6. bis 8.6.20<strong>16</strong><br />
Modul B: Anwendung der Qualitätssicherung im Labor<br />
5.9. bis 9.9.20<strong>16</strong><br />
Modul C: Qualitätsmanagement im Labor<br />
8.9. und 15.2.2017<br />
Wahlfächer - 3 ECTS<br />
Modul D: Messunsicherheit und Prozessanalytik<br />
13.2. bis 14.2.2017<br />
Modul E: Betriebswirtschaftliche Aspekte<br />
<strong>16</strong>.2. bis 17.2.2017<br />
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Der Lehrgang ist modular aufgebaut und umfasst 6,6 SStd.<br />
Weitere Details, Anmeldeformular<br />
und Preise unter:<br />
laborqualitaet.unileoben.ac.at<br />
oder Lehrgangsorganisation:<br />
karin.schober@unileoben.ac.at<br />
+43-(0)3842-402-1201<br />
Montanuniversität Leoben<br />
Franz-Josef-Strasse 18<br />
8700 Leoben, Österreich<br />
Foto: Fotolia/Nikita Kuzmenkov