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CHEMIEREPORT.AT 1/2016 AUSTRAIN LIFE SCIENCES Österreichs Magazin für Chemie, Life Sciences und Materialwissenschaften
CHEMIEREPORT.AT 1/2016
AUSTRAIN LIFE SCIENCES
Österreichs Magazin für Chemie, Life Sciences und Materialwissenschaften
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Wir sehen uns als Leitorganisation und damit<br />
als der universitäre Partner für Industrie<br />
und öffentliche Organisationen. Im Sinne<br />
einer nachhaltigen Ressourcennutzung steht<br />
die Biotechnologie erst am Anfang. Neben<br />
der biotechnologischen Anwendung im medizinischen<br />
Bereich wird gerade im Bereich<br />
der nachhaltigen Nutzung der natürlichen<br />
Ressourcen der Einsatz von neuen biotechnologischen<br />
Erkenntnissen und Methoden<br />
erforderlich sein. Die BOKU spielt hier als<br />
treibender Player in der nationalen Bioökonomie-Strategie<br />
sowohl auf der wissenschaftlichen<br />
als auch auf der Lehrseite eine bedeutende<br />
Rolle.<br />
Auch auf dem Sektor der Großrechner ist<br />
es mit der Erweiterung des Vienna Scientific<br />
Cluster VSC 3+, an dem die BOKU<br />
maßgeblich beteiligt ist, gelungen, Österreich<br />
im weltweiten Spitzenfeld zu halten.<br />
Supercomputer sind heute in fast allen wissenschaftlichen<br />
Gebieten der BOKU unverzichtbar.<br />
So führen Wissenschaftler der<br />
BOKU Computersimulationen sowohl von<br />
Klimasituationen als auch von molekularen<br />
Wechselwirkungen auf Proteinebenen durch.<br />
Der Vienna Scientific Cluster und auch seine<br />
stetige Weiterentwicklung sind für uns eine<br />
wichtige und notwendige Forschungsinfrastruktur.<br />
Mit der Kooperation der Universität<br />
Wien, Technischen Universität Wien und<br />
der BOKU ist es uns gelungen, eine derartige<br />
Infrastruktur nachhaltig am Standort Österreich<br />
zu etablieren. Der Erfolg dieser Einrichtung<br />
zeigt sich auch darin, dass wir heute<br />
nicht mehr alleine die Wiener Universitäten<br />
als Partnerinnen dieser Einrichtung haben,<br />
sondern auch alle anderen Universitäten in<br />
Österreich. Es ist zu hoffen, dass es uns in<br />
dieser universitären Zusammenarbeit auch in<br />
Zukunft gelingt, die notwendige Weiterentwicklung<br />
des Clusters durchzuführen.<br />
Wer Karriere machen will, braucht nicht<br />
nur Fachwissen, sondern auch sogenannte<br />
„soft skills“. Sie bieten auf Ihrer Universität<br />
auch ssozial- und wirtschaftswissenschaftliche<br />
Fächer an. Wie kommt das?<br />
Wir arbeiten in der Lehre durchgehend mit<br />
dem „Drei-Säulen-Modell“: Jeder Absolvent<br />
hat nach der Beendigung eines Bacheloroder<br />
Master-Studiums neben den naturwissenschaftlichen<br />
und technologischen Grundlagen<br />
auch Fächer im Bereich der Sozial- und<br />
Wirtschaftswissenschaften zu absolvieren.<br />
Das gibt unseren Absolventen eine ausgezeichnete<br />
Basis für die berufliche Zukunft<br />
mit. Dass dies auch bei den Arbeitgebern so<br />
gesehen wird, zeigt die hohe Nachfrage nach<br />
BOKU-Absolventen am Arbeitsmarkt.<br />
Im Bereich der Analysen von Schadstoffen<br />
im Umweltbereich ist die BOKU schon<br />
lange Jahre führend. Da ist doch der<br />
BOKU-Standort Tulln zu erwähnen?<br />
Gerade in den letzten Jahren haben sich am<br />
Standort Tulln durch das Interuniversitäre<br />
Department für Agrarbiotechnologie (IFA)<br />
und durch das Universitäts- und Forschungszentrum<br />
Tulln (UFT) sehr erfolgreiche<br />
Gruppen im Bereich der Analytischen Chemie<br />
etabliert. Das IFA-Analytikzentrum besitzt<br />
Weltruf, wenn es um die Analytik von<br />
Mykotoxinen geht. Selbstverständlich suchen<br />
wir auch hier immer die Zusammenarbeit<br />
mit anderen Institutionen, sei das auf der<br />
universitären Ebene oder auch im Forschungsbereich.<br />
Eine wichtige Kooperation<br />
ist das gemeinsame Anbieten von Ringversuchen<br />
mit dem UBA. Hier ist es gelungen,<br />
Synergien zu gewinnen und damit eine fast<br />
exemplarische Zusammenarbeit zu generieren,<br />
die allen nützt.<br />
Wie schätzen Sie die Zukunft der BOKU<br />
in der europäischen Universitätenlandschaft<br />
ein?<br />
Die BOKU ist speziell im Donauraum die<br />
Leituniversität, wenn es um die wissenschaftliche<br />
Auseinandersetzung mit der nachhaltigen<br />
Nutzung von natürlichen Ressourcen<br />
geht. Selbstverständlich ist die BOKU auch in<br />
allen wichtigen universitären Netzwerken in<br />
Europa gestaltend an vorderster Front tätig.<br />
Davon profitieren auch unsere Studierenden,<br />
die entweder über einen Austausch oder über<br />
gemeinsame Studien die europäische Dimension<br />
bereits im Studium kennenlernen. Unser<br />
Ziel ist es, die führende Position der BOKU<br />
im Bereich der Erhaltung und des Managements<br />
der natürlichen Ressourcen auszubauen.<br />
Dies wird sich nur erreichen lassen,<br />
wenn auch die finanzielle Entwicklung mit<br />
dem positiven Output der BOKU Schritt hält.<br />
Für die nächsten drei Jahre konnte das Rektorat<br />
dies in der Leistungsvereinbarung 20<strong>16</strong>–<br />
2018 für die BOKU sicherstellen. Allerdings<br />
brauchen wir weiterhin signifikante Steigerungen<br />
der staatlichen Mittel. z<br />
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