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DIGITAL IST KULTUR CULTURE IS DIGITAL – DIGITAL IS CULTURE

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VORWORT<br />

DIE <strong>DIGITAL</strong><strong>IS</strong>IERUNG STELLT UNS ALS GESELLSCHAFT VOR <strong>KULTUR</strong>ELLE HERAUSFORDERUNGEN <strong>–</strong><br />

UND <strong><strong>IS</strong>T</strong> ZUGLEICH EINE HERAUSFORDERUNG FÜR DIE <strong>KULTUR</strong><br />

Photo: BVMI/Markus Nass<br />

PROF. DIETER GORNY<br />

(Geschäftsführer, european<br />

centre for creative economy)<br />

Ö<br />

ffentliche Kulturinstitute müssen Gestalter und nicht<br />

Getriebene der Digitalisierung sein. Das erfordert<br />

Ressourcen <strong>–</strong> Museen, Theater oder Bibliotheken brauchen<br />

gerade in Zeiten knapper werdender öffentlicher Finanzierung<br />

aktive Möglichkeiten der Investition in den digitalen<br />

Wandel <strong>–</strong> und zugleich erlebt die Kultur- und Kreativwirtschaft<br />

einen ungebrochenen Boom an Investitionen in digitale<br />

Infrastrukturen wie Plattformen und Streaming-Dienste,<br />

welche sich einer dynamisch steigenden Nachfrage<br />

erfreuen. Doch hohe Nutzung allein schafft im digitalen<br />

Zeitalter keine Einkommen für Kreative und KünstlerInnen<br />

<strong>–</strong> ganz im Gegenteil führt ein Umbruch der Vertriebswege<br />

oft zunächst zu Umsatzrückgängen. Digitalisierung initiiert<br />

<strong>–</strong> ja erzwingt geradezu <strong>–</strong> Innovationen in der Kreativwirtschaft.<br />

Doch wie kann dann Kultur- und Kreativwirtschaft<br />

ein Treiber der Digitalisierung sein? Oder ist sie das gerade<br />

wegen ihres ständigen Erneuerungszwangs? Welche künstlerischen<br />

Ideen initiieren neue digitale Welten oder Werte?<br />

Und wie können Kreative und KünstlerInnen davon besser<br />

als bisher leben?<br />

Das Forum d’Avignon Ruhr 2015 hat unter dem Motto<br />

„Kultur ist Digital <strong>–</strong> Digital ist Kultur“ Fragen der Kultur<br />

und ihrer Digitalisierung erörtert, die heute fast jede/n Kulturschaffende/n<br />

und jedes Institut in Europa im Alltag betreffen<br />

und nicht selten auch existenziell berühren. So verwundert<br />

es nicht, dass mehr als die Hälfte der angemeldeten<br />

TeilnehmerInnen erstmalig an der Konferenz teilgenommen<br />

haben. Die diesjährige Ausgabe des Forum d’Avignon Ruhr<br />

hat erneut einen konkreten Bedarf der Kulturszene getroffen<br />

<strong>–</strong> nicht im Sinne einer skeptischen Bestandsaufnahme,<br />

sondern einer politischen Gestaltungsaufgabe.<br />

Wenn es richtig ist, was Konsens unter den RednerInnen<br />

und ExpertInnen des Forums war, wonach heute niemand<br />

mehr außerhalb des digitalen Wandels stehen kann, dann<br />

ist es höchste Zeit, dass die Kultur- und Kreativszene <strong>–</strong> von<br />

KünstlerInnen und EinzelunternehmerInnen bis zum öffentlichen<br />

Institut und Global Player der Kreativwirtschaft<br />

<strong>–</strong> die Politik der Digitalisierung aktiver als bisher gestalten.<br />

Die Debatten des Forums zeigten auch, dass es nicht mit einer<br />

einmaligen Stellungnahme und Positionierung getan ist<br />

<strong>–</strong> der permanente technologische Fortschritt erfordert ein<br />

stetig neues Lernen und eine wiederkehrende Erarbeitung<br />

neuer Realitäten, die durch Digitalisierung entstehen, sowie<br />

eine immer neue politische Befassung und Gestaltung<br />

rechtlicher Rahmenbedingungen.<br />

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