Photo: Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen/ Ralph Sondermann GARRELT DUIN (Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen) IMPULSE <strong>DIGITAL</strong>E INNOVATIONEN: DIE NEUE HERAUSFORDERUNG AN DIE <strong>KULTUR</strong>- UND KREATIVWIRTSCHAFT formation begegnen soll. Zunächst einmal ist es für mich eine Haltungsfrage, die digitale Transformation nicht als Phänomen, das man bezwingen muss, oder als einen Gegner, der auf einen zukommt, zu begreifen, sondern als eine Realität, die auch gestaltet werden kann. Das haben wir gerade in den letzten Diskussionen, aber auch schon vorher von der einen oder anderen Seite gehört. Dass man sich der digitalen Transformation nicht tatenlos ergeben muss, sondern dass man sie beeinflussen kann. Wer sie nutzen möchte, muss dabei ganzheitlich und kreativ denken und die digitalen Spielregeln verstehen. Auch ich habe gerade wieder einiges von dem, was hier vorgestellt wurde, zum ersten Mal gehört. Aber man muss vor allen Dingen auch die Grenzen erkennen. G emeinsam mit Prof. Dieter Gorny haben wir in der letzten Woche bei der Konferenz „Digitaler Wandel in Kreativwirtschaft, Handel und Mobilität“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie schon Vieles diskutiert <strong>–</strong> natürlich in Berlin. Genauso natürlich wie es sein muss, Fragen zur Kultur- und Kreativwirtschaft in Berlin zu diskutieren, genauso selbstverständlich muss es sein solche Fragen auch hier im Ruhrgebiet zu diskutieren. Deswegen auch von meiner Seite aus nochmal ein ganz herzliches Willkommen hier in Essen. In diesen Diskussionen geht es <strong>–</strong> wie wir im vorherigen Panel gehört haben <strong>–</strong> beispielsweise um Breitbandausbau in Quartieren wie Duisburg-Marxloh oder überhaupt dem nördlichen Ruhrgebiet. Ich glaube, dass ecce den Blick darauf lenkt, dass wir hier im Ruhrgebiet das Potenzial haben für die digitale Zukunft, und vor allen Dingen auch das Potenzial haben für die Kreativwirtschaft. Jedenfalls hat ecce meinen Blick darauf gelenkt und den der hiesigen Politik und wir versuchen gemeinsam das Potenzial an ganz vielen verschiedenen Punkten zu heben. Deswegen noch einmal ganz herzlichen Dank, dass Sie hierher gekommen sind zu dieser Veranstaltung. Dass dabei die Kultur- und Kreativwirtschaft als Schnittstelle zum Neuen eine ganz herausragende Rolle spielt, ist nicht verwunderlich. Mit ihren flexiblen Strukturen ist sie gut geeignet für experimentelle Erkundungen und für die Entwicklung innovativer Lösungsansätze. Sie haben Ihre gesamte Bibliothek auf einem eBook-Reader immer dabei. Sie sehen immer häufiger Filme unterwegs. Immer geht es darum, wie kulturelle Inhalte heute schneller und direkter Teil Ihres Alltags sind <strong>–</strong> dank der Digitalisierung. Und deswegen komme ich zu dem ersten Fazit, dass kulturelle Inhalte noch nie zuvor so leicht für so viele Menschen zugänglich waren. Das ist die gute Nachricht. Gerade auch für ein Bundesland wie Nordrhein-Westfalen, in dem so viele Kulturgüter produziert oder vertrieben werden. Ob Musik, Games, Film, TV, Design, oder auch Architektur: in allen Sektoren hat Nordrhein-Westfalen weltweit führende Unternehmen und Veranstaltungen aufzuweisen. Bevor wir zur Preisverleihung kommen, möchte ich ein paar Fragen stellen und Hinweise geben, die aus meiner Sicht zu diesem Thema wichtig sind. Das Forum d’Avignon Ruhr 2015 hat ein Leitthema ausgegeben: „Kultur ist Digital <strong>–</strong> Digital ist Kultur“. Das ist ein genau richtig gewähltes Thema. Ich werde immer wieder gefragt, wie man politisch dieser digitalen Trans- 70
Garrelt Duin