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DIGITAL IST KULTUR CULTURE IS DIGITAL – DIGITAL IS CULTURE

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IMPULSES AND D<strong>IS</strong>CUSSION<br />

DEN <strong>DIGITAL</strong>EN RAUM GESTALTEN / CREATING THE <strong>DIGITAL</strong> SPACE<br />

„Innovationen müssen verantwortungsbewusst geschehen, aber neue Regulierungsformen<br />

müssen innovativ sein.“ Alfred Holighaus hebt hervor, dass Kultur in der digitalen Sphäre<br />

Veränderungsprozessen ausgesetzt ist. Er betont das Territorialitätsprinzip, das gerade bei<br />

Filmschaffenden wichtig für Inhalte, Produktion und Wertschöpfung sei und mahnt den Erhalt<br />

des europäischen Kinos an. Holighaus sieht entsprechend „Geo-Blocking als ein kreatives<br />

Element der digitalen Raumgestaltung“ und warnt vor einem Verschwinden der kulturellen<br />

Vielfalt im Rausch der Gleichzeitigkeit und permanenten Verfügbarkeit.<br />

Katarzyna Szymielewicz stellt im Anschluss und in Anlehnung an die Erklärung der digitalen<br />

Menschenrechte des Forum d‛Avignon heraus, dass Daten nicht nur Ware seien, sondern<br />

ganz klar einen Machtfaktor darstellten. In diesem Zusammenhang betont Szymielewicz,<br />

dass Edward Snowden in US-amerikanischer investigativer Tradition mehr vor Machtmissbrauch<br />

durch Staaten als durch Unternehmen warne. In beiden Fällen sei die Zivilgesellschaft<br />

gefordert, Position zur Datennutzung zu beziehen: „Mit wem möchte ich was teilen? Kann<br />

man persönliche Daten nutzen, ohne Menschen zu missbrauchen?“ Sie plädiert für eine neue<br />

Verantwortungskultur auf allen Seiten.<br />

Marjan Hammersma gibt einen Einblick in die niederländische Diskussion und weist auf die<br />

positiven Einflüsse der Digitalisierung auf Gesundheit, Bildung und Wohlfahrt hin: Chancen<br />

und Risiken sollten nicht gegeneinander ausgespielt werden, so dass sie sich gegenseitig<br />

blockieren. Auch der kulturelle Sektor, vor allem dort, wo dessen gesellschaftliche Verantwortung<br />

ernsthaft wahrgenommen werde, könne durch die digitale Entwicklung gewinnen.<br />

In der anschließenden Diskussion betont sie deshalb einmal mehr die Notwendigkeit einer<br />

Balance in der aktuellen Auseinandersetzung.<br />

Karel Bartak verweist daraufhin auf die immense Herausforderung, dem gewünschten Interessensausgleich<br />

innerhalb Europas, nicht nur zwischen Ländern, sondern auch zwischen<br />

Branchen und Politikfeldern, gerecht zu werden <strong>–</strong> zumal die technologische Entwicklung und<br />

der Markt sich gemeinhin schneller und ungehinderter ausbreiten als die gesellschaftliche<br />

Konsensfindung in der Europäischen Union vorankommen könne. Es müsse wertebasiert und<br />

vorausschauend agiert werden, um den aktuellen Entwicklungen Rechnung zu tragen. Eine<br />

Wertegemeinschaft, die den digitalen Raum mitbestimmt? Nichts anderes fordert Marc Mossé:<br />

„Wir brauchen ethisch fundierte Richtlinien für die digitale Welt!“<br />

Alfred Holighaus points out that culture in the digital sphere is facing change.<br />

He mentions the principle of territoriality, which is particularly important for filmmakers<br />

and their content, for production and value creation. He calls for the preservation of the<br />

European cinema. Consequently, Holighaus considers “geo-blocking a creative element in<br />

shaping the digital space” and warns of the disappearance of cultural diversity in the frenzy<br />

of simultaneity and permanent availability. After that and in reference to the Declaration of<br />

Digital Human Rights of the Forum d’Avignon Ruhr, Katarzyna Szymielewicz emphasises<br />

that data are not just a product, but very clearly a power factor.<br />

In this context, Szymielewicz mentions that, in line with US investigation tradition, Edward<br />

Snowden is warning about an abuse of power by the states rather than by companies. In both<br />

cases, the civil society is required to take a position on data usage: “What do I want to share<br />

with others? Is it possible to use personal data without abusing people?” She calls for a new<br />

culture of responsibility on all parts.<br />

Marjan Hammersma gives an insight into the Dutch discussion and points out the positive<br />

impact of digitalisation on health, education and welfare: Opportunities and risks should not<br />

be played off against each other, or they will obstruct each other. The cultural sector, and<br />

especially those areas where its responsibility is taken seriously, can benefit from the digital<br />

development as well. In the subsequent discussion she once again emphasises the necessity<br />

of establishing a balance in current debates.<br />

In response, Karel Bartak refers to the immense challenge to gain a settlement of interests<br />

within Europe, not just among countries, but also among industries and political fields of<br />

action <strong>–</strong> especially since the technological progress and the market are expanding without<br />

any restrictions and faster than we can find a social consensus within the European Union.<br />

We need to act based on values and with foresight to stay abreast of the current changes. A<br />

community of values that codetermines the digital space? That is what Marc Mossé calls for:<br />

“We need ethically founded guidelines for the digital world!”<br />

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