SOCIETY 368 / 2015
Nr. 368 I Nr. 2 - 2015
Nr. 368 I Nr. 2 - 2015
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WIRTSCHAFT<br />
INTERVIEW<br />
Kontinuierlich<br />
nachhaltig wachsen<br />
Alexander Schütz, Vorstand und Gründer des<br />
heimischen Asset Managers C-QUADRAT, über<br />
Innovation, Erfolg und seinen Bezug zu den<br />
Vereinigten Arabischen Emiraten.<br />
INTERVIEW: <strong>SOCIETY</strong><br />
CURRICULUM<br />
VITAE<br />
Nach zwei Jahren bei Dr.<br />
Kernstock war Alexander<br />
Schütz von 1988-1991 bei<br />
der Vienna Portfolio Management<br />
AG als Assistent<br />
des Vorstands beschäftigt.<br />
1991 erfolgte die Gründung<br />
von C-QUADRAT<br />
gemeinsam mit Thomas<br />
Rieß. Er ist Vorstand der C-<br />
QUADRAT Investment AG,<br />
Geschäftsführer der ARTS<br />
Asset Management GmbH,<br />
Mitglied des Aufsichtsrates<br />
der C-QUADRAT Kapitalanlage<br />
AG, Geschäftsführer<br />
der C-QUADRAT<br />
Deutschland GmbH und<br />
stellvertretendes Mitglied<br />
des Aufsichtsrates der QC<br />
Partners GmbH. Außerdem<br />
ist er der Präsident und<br />
ein Gründungsmitglied<br />
der Österreich-Vereinigte<br />
Arabische Emirate Gesellschaft.<br />
Sie haben 1991 zusammen mit Thomas<br />
Rieß die Fondsgesellschaft<br />
C-QUADRAT gegründet und in den vergangenen<br />
zwanzig Jahren zu einem europäischen<br />
Asset Manager ausgebaut.<br />
Was ist Ihr Erfolgsrezept?<br />
Anfang der 1990er war es in Österreich kaum<br />
möglich, ausländische Investmentfonds zu zeichnen.<br />
Mein Geschäftspartner Thomas Rieß und<br />
ich haben uns gedacht, wenn in Österreich niemand<br />
bereit ist, unsere Idee umzusetzen und<br />
Fonds unterschiedlicher Investmentgesellschaften<br />
anzubieten, machen wir es eben selbst – das<br />
war die Geburtsstunde von C-QUADRAT. Unsere<br />
Innovation, standardisierte Fondsportfolios anzubieten,<br />
fand großen Anklang. 1996 legte C-<br />
QUADRAT den ersten Fonds nach Luxemburger<br />
Recht auf und 1998 waren wir schließlich die ersten,<br />
die einen Dachfonds nach österreichischem<br />
Recht lancierten. 2003 erhielten wir eine Konzession<br />
als Kapitalanlagegesellschaft, 2006 folgte<br />
der Börsengang in Frankfurt und damit auch<br />
die Expansion in den deutschen Markt. In der<br />
Zwischenzeit verwalten wir fast sechs Milliarden<br />
Euro, sind mit Büros in Wien, Frankfurt, London,<br />
Genf und Jerewan vertreten und in knapp zwanzig<br />
Ländern in Europa und Asien aktiv.<br />
Wie sieht die Zielsetzung für die Zukunft<br />
Ihres Unternehmens aus?<br />
Wir sind noch hauptsächlich auf den europäischen<br />
Markt fokussiert, wollen unseren Internationalisierungskurs<br />
aber weiter fortsetzen<br />
und strecken unsere Fühler nach Asien, Afrika,<br />
Lateinamerika und den Vereinigten Arabischen<br />
Emiraten aus. Daneben erweitern wir auch ständig<br />
unsere Produktpalette. C-QUADRAT ist bis<br />
jetzt vor allem für Investmentfonds bekannt, die<br />
nach Absolute und Total Return Strategien verwaltet<br />
werden. Wir schauen uns aber durchaus<br />
auch andere Bereiche wie Real Estate oder ETFs<br />
an. Darüber hinaus sehen wir großes Potenzial<br />
in Nachhaltigkeits-Produkten und Mikrofinanz,<br />
in beiden Bereichen sind wir schon längere Zeit<br />
aktiv.<br />
Welche Prioritäten haben Sie? Was macht das<br />
Unternehmen aus?<br />
Unser Anspruch ist kontinuierlich und nachhaltig<br />
zu wachsen. Das betrifft C-QUADRAT als<br />
Unternehmen, aber selbstverständlich auch das<br />
uns anvertraute Kapital unserer Anleger. Dabei<br />
gehen wir auch weiterhin Schritt für Schritt vor.<br />
Wir sind in den letzten zwanzig Jahren zu einem<br />
mittelgroßen europäischen Asset Manager angewachsen.<br />
Das ist uns gelungen, ohne Druck,<br />
Schulden und Fremdkapital, und wir stehen heute<br />
auf einer soliden Basis. Wir expandieren weiterhin<br />
mit Bedacht und werden nicht übermütig.<br />
Nach wie vor ist uns die gute Stimmung wichtig,<br />
motivierte Mitarbeiter und Freude an dem, was<br />
wir tun. Ein Teil unserer Wettbewerbsfähigkeit<br />
ist wohl der Tatsache geschuldet, dass wir unseren<br />
Weg mit guter Laune, Spaß und Enthusiasmus<br />
gehen.<br />
Sie sind erst vor kurzem zum Präsidenten der<br />
Österreich-Vereinigte Arabische Emirate Gesellschaft<br />
gewählt worden. Was reizt Sie an dieser<br />
Aufgabe?<br />
Als diese Gesellschaft im Jahr 2003 gegründet<br />
worden ist, war es das Ziel, die Beziehungen<br />
zwischen Österreich und den Vereinigten Arabischen<br />
Emiraten zu vertiefen, nicht zuletzt auch<br />
im wirtschaftlichen Bereich. C-QUADRAT kooperiert<br />
seit einem Jahr mit Al Mal Capital, einem<br />
lokalen Partner, den wir über die österreichische<br />
Handelskammer gefunden haben. Wir wollen<br />
auch anderen österreichischen Unternehmen<br />
die Chancen erleichtern, in diesem spannenden<br />
Markt aktiv zu werden. Gleichzeitig soll Unternehmen<br />
in den Vereinigten Arabischen Emiraten<br />
der Weg nach Österreich geebnet werden. Mein<br />
Engagement sehe ich als wichtigen Beitrag, die<br />
wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Österreich<br />
und den Vereinigten Arabischen Emiraten<br />
zu verbessern.<br />
Was ist Ihr Unternehmensmotto?<br />
Kontinuierlich und nachhaltig zu wachsen,<br />
•<br />
mit Spaß an der Arbeit!<br />
FOTO: C-QUADRAT<br />
108 | <strong>SOCIETY</strong> 2_<strong>2015</strong>