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SOCIETY 368 / 2015

Nr. 368 I Nr. 2 - 2015

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LIFE & STYLE<br />

INTERVIEW<br />

man in Wien ist, wenn man im The Ritz-Carlton,<br />

Vienna nächtigt. Ich möchte, dass man das Haus<br />

betritt und man Wien überall entdecken kann,<br />

mit kleinen Überraschungen. Unser Zimmerangebot<br />

ist sehr gut, wir haben einen tollen Spa<br />

Bereich. Ab 1. Jänner <strong>2015</strong> arbeiten wir mit der<br />

Marke Susanne Kaufmann zusammen, um den<br />

österreichischen Aspekt noch stärker im Hotel zu<br />

verankern. Es gibt viel, was wir machen können.<br />

Ich möchte auch ein bisschen mehr Kunst in das<br />

Hotel bringen.<br />

Eines Ihrer Konzepte ist also, dass Sie Wien<br />

in das Ritz-Carlton hineinbringen wollen?<br />

Der Plan ist auch, mehr mit Wiener Künstlern<br />

zu kooperieren und das Interieur Design ein bisschen<br />

zu verändern. Wir wollen eine Geschichte<br />

erzählen und Emotionen bei unseren Gästen erwecken,<br />

denn Hotellerie ist auch immer Theater.<br />

Schinken und Feinkost stammen vom Poehl am<br />

Naschmarkt und im Sommer bieten wir in unserer<br />

Atmosphere Rooftop Bar Eis vom Eis Greissler<br />

an. Unsere Mozartkugeln beziehen wir von der Familie<br />

Fürst in Salzburg – wir sind das erste Hotel<br />

der Welt, das diese Mozartkugeln seinen Gästen<br />

anbieten darf. Das ist alles Qualitätsware. Auch<br />

das Frühstücksbuffet besteht überwiegend aus<br />

österreichischen Produkten.<br />

Was gefällt Ihnen kulinarisch an Wien?<br />

Die Weinkultur gefällt mir sehr gut. Ich persönlich<br />

mag den Grünen Veltliner sehr gerne, aber<br />

ich habe noch keinen Lieblingswinzer. Natürlich<br />

liebe ich das Wiener Schnitzel, aber neulich im<br />

Hotel Sacher habe ich Beuschel gegessen und ich<br />

bin ein großer Fan von Kalbsbries und Schmalz.<br />

Auch die verschiedenen Käsesorten sind toll.<br />

Aus welchen Nationen kommen Ihre Gäste?<br />

Etwa 50 Prozent sind Geschäftsreisende, 50<br />

Prozent sind Touristen. Die größte Gruppe sind<br />

die Amerikaner, dann Österreicher und Deutsche<br />

und andere Gäste aus Europa. Ich würde gerne<br />

noch ein bisschen mehr den Wiener Aspekt in<br />

das Hotel hineinbringen, denn heutzutage ist die<br />

Identität sehr wichtig. Wir sind eine amerikanische<br />

Kette, aber man sollte deutlich fühlen, dass<br />

Nicht nur die Ringstraßen-<br />

Fassade des The Ritz-Carlton<br />

Vienna ist beeindruckend, auch<br />

der Ausblick über ganz Wien von<br />

der Atmosphere Rooftop-Bar ist<br />

faszinierend.<br />

FACTS<br />

Jean-Paul Dantil, geboren<br />

1973 in den USA, wuchs<br />

in Großbritannien und der<br />

Schweiz auf. 1996 schloss er<br />

sein Studium an der Hotelschule<br />

Centre International<br />

de Glion ab, darauf folgten<br />

Positionen bei Hyatt International<br />

und den Como Hotels<br />

und Resorts. Bis 2012<br />

war er für die Puro Group<br />

auf Mallorca verantwortlich.<br />

Bis zu seinem Antritt als<br />

Generaldirektor des Ritz<br />

Carlton in Wien am 1. April<br />

<strong>2015</strong> war er geschäftsführender<br />

Direktor des Berliner<br />

Designhotels Das Stue.<br />

Wie schätzen Sie den Mitbewerb in Wien ein?<br />

Die Hotels sind auf einem hohen Niveau, aber<br />

Konkurrenz ist immer gut, denn so müssen wir<br />

uns Herausforderungen stellen und hart arbeiten.<br />

Der Wettbewerb drückt jedoch die Preise im internationalen<br />

Vergleich, da würde ich gerne eine<br />

steigende Tendenz sehen. Aber daran müssen wir<br />

arbeiten. Es ist der Vorteil einer großen Kette wie<br />

The Ritz-Carlton, dass das Personal im Unternehmen<br />

wachsen kann. Wir haben viele Trainee-Programme,<br />

und sind ein gutes Sprungbrett für alle,<br />

die sich die Welt ansehen wollen.<br />

Wo waren Sie, bevor Sie nach Wien gekommen<br />

sind?<br />

Ich bin seit 1. April <strong>2015</strong> hier. Mein letztes Hotel<br />

war das Das Stue in Berlin. Ein wunderschönes<br />

Gebäude von 1938 –die ehemalige dänische Botschaft.<br />

Es wurde neu renoviert und mit Michelin-<br />

Stern-Küche ist es jetzt das derzeitige Nummer<br />

1 Hotel in Berlin. Das habe ich eröffnet und war<br />

drei Jahre Geschäftsführer.<br />

Wie lange wollen Sie hier bleiben?<br />

Wir in der Hotellerie sind ein bisschen wie Diplomaten.<br />

Es dauert mindestens ein Jahr, bis der<br />

neue General Manager seine Ideen und seinen Stil<br />

eingeführt hat. Ich habe im April <strong>2015</strong> begonnen,<br />

meine Visionen und Ideen in das Hotel zu implementieren<br />

und möchte mich in den nächsten Jahren<br />

stark darauf fokussieren.<br />

Welche Länder würden Sie sonst reizen?<br />

Ich habe in Asien, England und Deutschland<br />

gewohnt. Da ich Paris sehr gut kenne und meine<br />

Frau Pariserin ist, steht Paris weit oben. Oder Japan:<br />

Ich liebe das Essen, die Qualität des Services,<br />

das ist immer auf hohem Niveau. Ich bin ziemlich<br />

offen, ich habe das Reisen ja im Blut.<br />

Haben Sie ein Lebensmotto?<br />

Smile to the world and the world will smile<br />

back to you.<br />

•<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_<strong>2015</strong> | 129

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