SOCIETY 367 / 2015
Nr. 367 I Nr. 1 - 2015
Nr. 367 I Nr. 1 - 2015
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KUNST & KULTUR<br />
AUSSTELLUNG<br />
Fotos: Belvedere, bpk / Bayerische Staatsgemäldesammlungen<br />
Eine Prachtstraße<br />
wie sie im Buche<br />
steht – die Wiener<br />
Ringstraße kann<br />
mit allerlei Palais<br />
und öffentlichen<br />
Prunkbauten aufwarten.<br />
Dabei haben<br />
Maler wie der<br />
Künstlerfürst Hans<br />
Makart oder Österreichs<br />
Lieblingskünstler<br />
Gustav<br />
Klimt maßgeblich<br />
zum Charisma der<br />
Ringstraße beigetragen. Ihnen widmet sich das<br />
Belvedere nun zum 150. Jubiläum der Eröffnung<br />
der Ringstraße mit einer großen Ausstellung im<br />
Sommer <strong>2015</strong>.<br />
Als essenzieller Bestandteil des Weltkulturerbes<br />
Historisches Zentrum von Wien ist die Ringstraße<br />
eines der eindrucksvollsten Wahrzeichen<br />
der Stadt und Symbol des damaligen Anspruchs<br />
Wiens auf das alleinige Zentrum der Donaumonarchie.<br />
Dieser Machtanspruch ist zweifach repräsentiert:<br />
Zum einen von Seiten der Monarchie,<br />
die mit Gebäuden wie dem Burgtheater und dem<br />
Kunsthistorischen und Naturhistorischen Museum<br />
ihren kulturellen Führungsanspruch und<br />
mit der Neuen Hofburg ihre politische Macht belegen.<br />
Zum anderen dokumentieren die großbürgerlichen<br />
Palais, das Parlament, die Börse oder<br />
der Musikverein das kulturelle und wirtschaftliche<br />
Selbstverständnis des Großbürgertums.<br />
Das Belvedere will mit der Ausstellung die Zusammenhänge<br />
zwischen Mäzenen, Sammlern,<br />
Künstlern, Werken und der Architektur betonen.<br />
Das kulturelle Selbstverständnis, aber auch der<br />
Wandel der künstlerischen Positionen, lässt sich<br />
anhand der Raumausstattungen der öffentlichen<br />
und privaten Gebäude ablesen. Gezeigt werden<br />
Werke der Schule Carl Rahls, Hans Makarts, und<br />
– bisher unveröffentlichte – Arbeiten des jungen,<br />
aufstrebenden Gustav Klimt und seines Malerkollektivs<br />
der Künstler-Compagnie.<br />
Einen differenzierten Blick auf die Kultur der<br />
Ringstraßenära bieten Ausstattungsbilder des<br />
Burgtheaters und Kunsthistorischen Museums,<br />
Entwürfe für die prunkvollen Räume des Palais<br />
Epstein und Mobiliar aus Makarts Besitz. Stücke AUSSTELLUNG<br />
aus dem Besitz von Sammlern wie der Familie<br />
Bloch-Bauer und Mäzenen wie Friedrich von Leitenberger<br />
und Nikolaus Dumba runden die Aus-<br />
KLIMT UND DIE RING-<br />
STRASSE<br />
stellung ab. Darunter sind unter anderem ein Gemälde<br />
Makarts für das Arbeitszimmer Dumbas Unteres Belvedere<br />
3. Juli bis 11. Oktober <strong>2015</strong><br />
Rennweg 6<br />
und Teile der Ausstattung seines Musikzimmers<br />
1030 Wien<br />
von Gustav Klimt und der Künstler-Compagnie.<br />
Die Rekonstruktionen ganzer Dekorationsensembles<br />
lassen den Besucher in die opulente Mittwoch 10-21 Uhr<br />
Öffnungszeiten:<br />
tägl. 10-18 Uhr<br />
Welt der Ringstraßenära hineinschnuppern und<br />
geben ein Gefühl für die sozialen, politischen Info<br />
Tel. +43-(0)1-795 57 134<br />
und kulturellen Machtkonstellationen dieser public@belvedere.at<br />
Zeit.<br />
• www.belvedere.at<br />
Gustav Klimt, Die Musik – Entwurf (1895)<br />
Hans Makart,<br />
Porträt der<br />
Magdalena Plach<br />
(1870)<br />
Hans Makart,<br />
Moderne Amoretten<br />
– Entwurf zur<br />
Dekoration einer<br />
Wand (1868)<br />
<strong>SOCIETY</strong> 1_<strong>2015</strong> | 165